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0213 - Giganten am Südpol

Titel: 0213 - Giganten am Südpol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich ihn vorhin von Rostpore zu Rostpore klimmen. Es gibt eben noch Menschen mit Sinn für Romantik." Rhodan stand auf und reckte sich.
    „Kasom, dem Mann dort oben sollte man einen Orden verleihen.
    Und wissen Sie, warum?"
    „N... nein, Sir."
    „Aber ich weiß es", sagte Tolot. „Weil seine Haltung Symbol der menschlichen Haltung gegenüber der allmächtig erscheinenden Natur ist. Darum bewundern wir Haluter ja die menschliche Rasse so." Sie schraken zusammen, als ein dumpfes Grollen ertönte.
    Melbar Kasom wurde verlegen.
    „Ich bitte um Verzeihung. Mein Magen knurrt."
    Wuriu Sengu stand mit ausdruckslosem Gesicht vor Perry Rhodan. Er beherrschte sich ausgezeichnet.
    „Sengu!" sagte Rhodan eindringlich. „Dies ist Ihre Stunde. Von Ihren Fähigkeiten hängt es ab, ob wir die Achillesferse der Station finden."
    „Wenn sie sich überhaupt ausgerechnet in dieser einen Kuppel befindet, Freund", fügte Atlan mit ernster Stimme hinzu.
    Rhodan preßte die Lippen aufeinander.
    „Arkonide", sagte er mit Unmut in der Stimme, „wir brauchen jetzt keine pessimistischen Voraussagen. Es ist doch wohl klar, daß wir nicht in der Lage sind, an eine der anderen Kuppeln heranzukommen. Die beiden nächsten sind vierzig Kilometer entfernt - von uns sind sie vierzigtausend Kilometer entfernt!"
    Atlan legte ihm die Hand auf die Schulter. „Schon gut, junger Mann. Ich wollte niemanden mutlos machen. „, „Das wäre Ihnen auch nicht gelungen, Sir!" sagte Sengu. Ein stolzes Lächeln trat in seine Augen. „Wir währen nicht hier, wenn wir uns so leicht geschlagen gäben."
    Atlan trat einen Schritt zurück. Scheinbar angestrengt blickte er an der zerklüfteten Stahlwand empor.
    Nur Rhodan bemerkte das wissende Lächeln, das die Mundwinkel des alten Arkoniden umspielte. Da wußte er, daß Atlan wieder einmal einen seiner psychologischen Tricks angewandt hatte, um den Siegeswillen der Männer des Kommandos noch unbeugsamer werden zu lassen.
    „Soll ich zuerst allein aufsteigen, Sir?" fragte Sengu. „Oder kommen Sie sofort mit?"
    „Von hier aus können Sie nicht viel sehen, wie?" fragte Rhodan.
    „Überhaupt nichts, Sir."
    Rhodan nickte nur, ohne sich seine Enttäuschung anmerken zu lassen. Der Späher-Mutant vermochte normalerweise auch aus größerer Entfernung durch feste Materie „hindurchzusehen". Doch das Verdichtungsfeld hemmte ja alle paraphysikalischen Mutantenfähigkeiten, bei einigen Mutanten sogar hundertprozentig, und es wäre zuviel des Glücks gewesen, wenn Sengu überhaupt nicht darunter zu leiden gehabt hätte.
    „Leutnant Burdick!"
    Ray Burdick trat heran. Er hatte griffeste Handschuhe angezogen und sein Nylonseil bereits nach Bergsteigerart um Leib und Schulter geschlungen, wie es für eine sachgemäße Schultersicherung erforderlich war. In seinen Kniekehlen baumelte die für eine Selbstsicherung geknüpfte Doppelschlinge.
    Rhodan mußte unwillkürlich lächeln.
    „Sie betreiben die Bergsteigerei als Hobby, habe ich gehört?"
    „Jawohl, Sir."
    „Sagen Sie: Wo finden Sie denn überhaupt Gelegenheit zum Klettern, wenn Sie monate- oder jahrelang mit der CREST unterwegs sind?"
    Burdick errötete. Mit verlegenem Blick streifte er Oberst Cart Rudo. „Sir, die Wände der Beiboot-Hangars haben eine Menge Unebenheiten: Reparatur und Wartungsbühnen, Prüframpen, Spanten, Sprossen, Zahnstangen und so weiter. Wenn ich Freiwache hatte..."
    „Leutnant...!" rief Rudo entrüstet. „Sie haben ohne meine Erlaubnis..."
    „Bitte, klammern Sie die Bordvorschriften einstweilen aus, Oberst!" Rhodan blickte den Kommandanten der CREST beschwörend an. „Mir ging es jetzt nur darum, zu erfahren, ob Leutnant Burdicks Kondition zur Führung unserer Bergsteigeetappe ausreicht. Das scheint der Fall zu sein. Leutnant Burdick, Sie erhalten hiermit den Auftrag, dem Einsatzkommando als Bergführer zu dienen. Sorgen Sie dafür, daß jeder Mann sich sachgemäß anschnallt und während des Weges sichert! Haben wir uns verstanden?" Ray Burdick riß sich zu einer straffen Haltung zusammen. „Jawohl, Sir! Darf ich sofort meine Anweisungen erteilen?"
    „Ich bitte Sie darum."
    Zufrieden blickte Rhodan sich zu Cart Rudo um, als Leutnant Burdick ohne jede Hemmung begann, die Leute des Einsatztrupps zu kommandieren und ihnen Verhaltungsmaßregeln zu geben.
    „Sie haben einen Meister seiner Kunst an Bord gehabt und wußten nichts davon, meinte er lachend.
    „Ich ziehe ihm schon noch die Hammelbeine lang. Verlassen Sie sich darauf, Sir!"

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