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0214 - Die Leichenkutsche von London

0214 - Die Leichenkutsche von London

Titel: 0214 - Die Leichenkutsche von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Hand und hielt sie länger fest, als es üblich war. »Noch eins, John, sieh zu, daß du sie kriegst. Alle.«
    Mein Lächeln fiel schief aus. »Das kann ich dir nicht versprechen, aber ich werde mein Bestes tun.«
    »All right, mach’s gut.«
    Ich verließ das Büro wieder und traf auf dem Gang zwei von Taylors Leuten. Einen dritten hatten sie zwischen sich genommen. Der Typ war widerlich. Er trug eine rote Mütze auf dem Kopf und kreischte wie ein Verrückter. Er belegte meine Kollegen mit Schimpfworten, von denen Bullensau das harmloseste war. Vielleicht war er der Dealer, über den Nick sich so erbost hatte.
    Ich sah zu, daß ich wieder in mein Büro kam, wo Suko und Bill bereits warteten. Sie hatten es sich hinter den Schreibtischen bequem gemacht.
    Auf meinem lag ein schmaler Kasten. Ich hatte mein Schwert darin verstaut.
    »Warst du auf ein Schäferstündchen weg?« lästerte Bill. »Wir warten hier schon sehr lange.«
    »Genau, Dicker. Mit einem Schäfer habe ich gesprochen. Er hat mir auch die Namen seiner beiden Leithammel gegeben. Jason Frogg und Wesley Steele.«
    »Au, die kenne ich. Vor allen Dingen Frogg. Mit seinen Leuten bin ich aneinandergeraten, als ich eine Reportage über unseren Hafen schrieb. Damals befehligte er nur Schlägerkommandos.«
    »Heute ist der Mann schlimmer. Hat sich auf Mord umgestellt.«
    »Und ist Costellos Feind?« fragte Suko.
    »Alles deutete darauf hin. Fragt sich nur, wo wir Frogg finden können.«
    Das hatte ich vergessen und rief Nick Taylor noch einmal an. Ich bekam mehrere Orte gesagt, auch wo sich Wesley Steele unter Umständen aufhalten konnte. Im Hintergrund vernahm ich das Toben des gefaßten Dealers.
    Rasch notierte ich mir die Anschriften und nickte meinen beiden Freunden zu. »Auf geht’s, wir wollen keinen warten lassen.«
    »Nein, das wollen wir wirklich nicht«, grinste Bill und stemmte sich in die Höhe.
    ***
    Der Mord an einem Gangster spricht sich in der Unterwelt immer sehr schnell herum. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich so eine Nachricht, und auch Jason Frogg erfuhr davon.
    Er war kein Dummkopf und zog sofort die richtigen Schlüsse. Dahinter konnte seiner Ansicht nach nur ein Mann stecken.
    Logan Costello!
    Gewarnt hatte er Frogg einmal. Ob er es bei Kane auch getan hatte, wußte er nicht, aber er hatte nicht zurückgesteckt, und so etwas konnte Costello nicht leiden.
    Frogg verfiel zwar nicht in Panik, er reagierte jedoch und rief seine beiden wichtigsten Leute zusammen. Mit ihnen wollte er sich in seinem Hauptquartier am Hafen beraten.
    Nebel schützte die beiden Wagen, als sie langsam über den Pier rollten.
    Frogg saß im ersten Wagen und schaute durch die kugelsicheren Scheiben nach draußen in die trübe Suppe. Hin und wieder sah er Lichter. Sie wirkten auf ihn wie verwaschene Zitronen, ohne Glanz und fad. Obwohl es nicht mehr kalt war, trug Frogg einen wärmenden Pelzmantel.
    Aus dem Fell junger Robben! Allein daß er diesen Mantel trug, zeugte davon, wie brutal er war. Der Kopf schien geradewegs aus dem Kragen zu wachsen, ein Hals war nicht zu sehen, und die Kappenmütze aus Wildleder bedeckte seinen ansonsten fast kahlen Schädel, der nur an der hinteren Seite ein paar rotblonde Strähnen zeigte. Die beiden vorderen Sitze belegten Jay und Ray Qualston. Sie waren die Männer, die für ihren Chef die gröbsten Schwierigkeiten aus dem Weg räumten.
    Eiskalt schlugen sie Menschen zusammen, gaben Mordbefehle oder killten selbst. Sie paßten zu Frogg wie der Fisch zum Wasser.
    Es gab Leute die behaupteten, Frogg wäre kein Mensch, sondern eine Ausgeburt der Hölle. Ein Mensch war er schon, aber sein Gesicht hatte bei einem Brand etwas abbekommen, und auf der linken Seite wollte einfach kein Fleisch nachwachsen. Diese Seite schimmerte rötlich. Aus diesem Grunde hatte man Frogg auch den Namen Feuergesicht gegeben. Wenn er das allerdings hörte, flippte er aus.
    Ray Qualston fuhr. Er mußte den schweren Mercedes vorsichtig lenken, erstens war die Sicht schlecht, zweitens die Straßen eng, und außerdem hatten sie es nicht eilig. Frogg wollte nur in sein Hafen-Quartier, um von dort aus alles in die Wege zu leiten, was für eine Verteidigung notwendig war.
    Im Wagen hinter dem Mercedes saß das Luchsauge. Einer der wichtigsten Leute im Hafen überhaupt. Der kleine Mann mit den schulterlangen, dunkelbraunen Haaren sah und hörte alles, was sich im Hafen abspielte. Er war Froggs drittes Auge.
    Wenn sich Frogg mit seinen Unterführern besprach, dann

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