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0214 - Die Leichenkutsche von London

0214 - Die Leichenkutsche von London

Titel: 0214 - Die Leichenkutsche von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lang. Zwölfjährige, dieses Schwein. Und dann die Kinder nach Holland schaffen lassen. Dem werden wir einen Riegel vorsetzen.« Wütend legte er auf, drückte seine Finger gegen die Augäpfel, hob den Kopf und schaute mich an.
    »Hi, John. Wie ist es?«
    »Na ja.«
    »Mehr brauchst du nicht zu sagen. Ich drehe hier auch bald durch. Jetzt geben sie das verdammte Zeug schon an Kinder aus. Und wenn die Mädchen reif sind, werden sie nach Holland in gewissen Clubs verkauft. Verdammte Scheiße, man sollte eine MPi nehmen…« Sein bärtiges Gesicht zuckte, und ich sah es in seinen Augen feucht schimmern.
    Taylor erlebte bei seinen Einsätzen die Hölle. Alle Abarten des menschlichen Daseins, die durch den Genuß des Rauschgifts hochgespült werden. Auch mir lief ein Schauer über den Rücken.
    Irgendwie hatten wir den gleichen Job. Wenn Taylors Arbeit mal Erfolg zeigte, breitete sich an anderer Stelle das Pestgeschwür Rauschgift weiter aus.
    »Nun ja, John, du hast deinen Job, ich den meinen. Was kann ich für dich tun? Dämonen jagen?«
    »Nein, das mache ich. Aber du könntest mir einige Auskünfte geben, die die Londoner Unterwelt betreffen.«
    »Nur raus damit!«
    »Du kennst Logan Costello?«
    Da lachte Nick Taylor auf. Es war kein freundliches Lachen, sondern ein hartes. »John, wer kennt diesen verdammten Hai nicht. Er ist die Wurzel allen Übels und mein großes Problem. Wenn ich ihn hätte, ginge es mir und dir wahrscheinlich besser.«
    »Klar, Nick. Du hast Costello als Hai bezeichnet. Okay, doch da gibt es noch einige andere Fische, die den Hai umkreisen.« Ich streckte meinen Arm aus. »Und das sind Parasiten, die dem großen Hai sehr gefährlich werden können und es sogar schon sind, wenn mich nicht alles täuscht.«
    Nick grinste breit. Zum erstenmal sah ich etwas von seinen Lippen, die ansonsten durch den dunklen Bart verdeckt wurden. »Das wäre ja fabelhaft. Etwas Besseres könnte uns überhaupt nicht passieren.«
    »So denkst du. Doch die Parasiten werden umgebracht.«
    »Was?«
    »Ja, es ist zum Beispiel…«
    Da schlug sich Nick Taylor gegen die Stirn und unterbrach somit meine Antwort. »John, verdammt, du hast recht. Ich erinnere mich. Vor zwei Stunden bekam ich die Meldung, daß Rod Kane tot ist, obwohl man die Leiche bisher noch nicht fand, was das Seltsame an der Sache ist.«
    »Da kann ich dich aufklären.«
    »Raus damit.«
    Ich erklärte, warum man seine Leiche nicht gefunden hatte und begründete es damit, daß die Mörder des Mannes unter der Dämonenabart Ghoul zu suchen waren.
    »Ghouls?«
    »Genau.«
    Nick Taylor holte tief Luft. »Wenn ich dich nicht kennen würde, John, dann hätte ich vielleicht gelacht. So allerdings nicht. Da ist die Sache viel zu ernst.«
    »Das wollte ich sagen.«
    »Und was weiter?«
    »Kane ist tot. Davon müssen wir ausgehen. Er war einer der Parasiten, aber wer sind die anderen? Du, Nick, kennst dich am besten in der Szene aus. Wer könnte einem Mann wie Logan Costello noch so gefährlich werden, daß er radikal aufräumt?«
    »Da muß ich nachdenken.«
    »Tu das.«
    Ich holte inzwischen die Zigaretten hervor und gab eine Runde aus.
    Versonnen starrte Nick Taylor den blaugrauen Rauchwolken nach.
    »Nun, wenn man es genau nimmt, kommt eigentlich kaum jemand in Frage, wo Kane nicht, mehr ist. Höchstens noch zwei Sumpfblumen, die in der letzten Zeit so richtig aufgeblüht sind.«
    »Und das wären?«
    »Da hätten wir einmal Jason Frogg. Er kontrolliert so einiges im Hafen und hat in letzter Zeit sein Gebiet ausgebreitet. Frogg ist ein Hundesohn. Er war erst in der Gewerkschaft tätig. Nach einer Bestechungsaffäre hat man ihn gefeuert, aber seine Methoden sind härter geworden. Er hat seine ehemaligen Kollegen unter Druck gesetzt, und sogar Morde sollen auf sein Konto gehen. Der halbe Hafen zittert vor ihm. Er nennt sich selbst der King von Southwark.«
    »Das ist schon etwas. Und der andere?«
    »Der heißt Wesley Steele. Ein Mann der Disco-Szene. Soll aber auch das Geschäft mit dem Orient in den Händen halten. Mädchenhandel, wenn du verstehst.«
    »Den gibt es noch immer?«
    »Und wie. Was meinst du, wie in den einsamen Gebirgen von Libyen und Marokko die Mädchen verschwinden. Zudem ist Südamerika noch immer ein guter Abnehmer. Steele hat mit Härte und List sich ein kleines Imperium aufgebaut.«
    »Ich danke dir, Nick«, sagte ich und drückte die Zigarette aus. »Damit kann ich schon etwas anfangen.«
    »Das hoffe ich doch.« Mein Kollege reichte mir

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