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0214 - Die Leichenkutsche von London

0214 - Die Leichenkutsche von London

Titel: 0214 - Die Leichenkutsche von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über die beiden Pferderücken.
    Es war das Zeichen für die Tiere.
    Mit Vehemenz stürzten sie nach unten ihrem Ziel entgegen. Und niemand sah, wie der stilisierte Tod in den normalen Nebel eintauchte und von ihm verschluckt wurde.
    Die Folgen jedoch sollten bald alle zu spüren bekommen…
    ***
    Mein Büro war kalt, leer und wirkte irgendwie deprimierend. Zudem sah ich die Akten auf dem Schreibtisch und hätte sie am liebsten von der Platte gefegt.
    Wir hatten uns wieder ein Taxi nehmen müssen und uns vor dem Yard Building geteilt. Ich war allein in das Büro hochgefahren, während Suko und Bill zu dem Haus fahren wollten, in dem der Chinese und ich unsere Wohnungen besaßen.
    Es gab einen simplen Grund für die Fahrerei. Wir brauchten einen fahrbaren Untersatz. Suko wollte nicht nur den Bentley holen, sondern auch das Schwert mitbringen, das einmal Destero gehört hatte. Wenn es gegen Xorron ging, konnte man nicht stark genug bewaffnet sein.
    Ich nahm hinter meinem Schreibtisch Platz und streckte die Beine aus.
    Gern hätte ich für ein paar Minuten die Augen zugemacht, aber alles deutete daraufhin, daß ich mir mal wieder eine Nacht um die Ohren schlagen mußte.
    Suko und Bill würde es nicht anders ergehen und ich wollte dafür sorgen, daß noch jemand aus Morpheus Armen gerissen wurde. Sir James Powell, mein Chef.
    Er hatte mich oft genug aus dem Bett werfen lassen, und ein wenig schadenfroh wählte ich seine Nummer.
    Dreimal klingelte es durch, dann wurde abgehoben, und ein barsches »Ja!« drang an meine Ohren.
    »Sinclair.«
    »Wo stecken Sie?« Sir James fragte nicht, weshalb ich ihn anrief, er konnte sich denken, daß ich dies nicht zum Vergnügen tat.
    »In meinem Büro.«
    »Und? Ist die Sache in Frankreich erledigt?«
    »Ja, Sir, aber hier in London geht es weiter. Es sind in den letzten Stunden verdammt unangenehme Dinge geschehen. Und all dies hängt mit Xorrons Auftauchen zusammen.«
    »Er ist in unserer Stadt?«
    So leicht war mein Chef nicht zu erschüttern. Die Nachricht allerdings paßte ihm auch nicht, und seine Stimme zitterte unmerklich, denn er wußte, was meine Botschaft zu bedeuten hatte.
    »Leider, Sir. Und ich habe ihn sogar gesehen, konnte ihn aber nicht stoppen.«
    »Berichten Sie!«
    Das tat ich auch, während mein Chef zuhörte. Hinterher stellte er nur eine Frage: »Haben Sie schon Maßnahmen getroffen, um das Unheil zu verhindern?«
    »Ich bin dabei, Sir.«
    »Und welche?«
    In Stichworten gab ich sie ihm durch.
    »Es ist gut, so wie Sie das sehen. Wahrscheinlich haben Sie mit Ihrer Annahme sogar recht. Auf jeden Fall bleiben Sie am Ball, und informieren Sie mich.«
    »Wo, Sir?«
    »Ich komme ins Büro.« Damit legte er auf.
    Auch ich ließ den Hörer auf die Gabel rutschen. So war der Alte. Immer pflichtbewußt und dienstbereit. Zudem wußte er durch mich, was auf dem Spiel stand. Wahrscheinlich würde auch er seine Beziehungen spielen lassen, denn Sir James war ein fantastischer und glänzender Schreibtischstratege, der Einsätze ausgezeichnet vorbereiten und auch zu leiten wußte.
    Es gibt eine Abteilung bei uns, die setzt sich aus besonderen Leuten zusammen. Vom Ansehen her oft krumme Typen, wie man so schön sagen würde. In Aussehen und Kleidung überhaupt nicht mit einem Polizisten zu vergleichen. Aber die Jungs, die von uns in den Untergrund geschickt wurden, waren harte und unbestechliche Burschen, auch wenn sie so manches Mal ein wenig über das Ziel hinausschossen. Der Erfolg gab ihnen letzten Endes recht. Dieser Truppe war es gelungen, den Drogenkonsum einzudämmen, und sie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, ihn völlig in den Griff zu bekommen, um ihn irgendwann einmal endgültig auszuschalten. Wenn jemand über die Struktur der Unterwelt Bescheid wußte, dann die Männer dieser Sonderabteilung.
    Zu ihnen begab ich mich.
    Die Büros befanden sich im Westtrakt des hohen Gebäudes. Auf einer halben Etage verteilt. Natürlich wurde hier auch nachts gearbeitet. Leiter der Abteilung war ein gewisser Nick Taylor, ein Mann in meinem Alter, der praktisch mit mir angefangen hatte und den ich noch aus alten Tagen gut kannte.
    Unsere Fälle hatten sich bisher kaum berührt, doch wir respektierten uns, so daß kein Kollegenneid aufkam.
    Zum Glück hatte Taylor Dienst. Als ich seine Bürotür aufstieß, telefonierte er gerade und deutete auf einen freien Stuhl, wo ich Platz nahm.
    »Ja, dann haut doch zu!« schrie er. »Schafft den verdammten Dealer her. Wir ziehen ihm die Ohren

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