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0214 - Die Leichenkutsche von London

0214 - Die Leichenkutsche von London

Titel: 0214 - Die Leichenkutsche von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die genau Bescheid wissen. Falls Costello zum großen Halali geblasen hat, möchte ich gern dabeisein, wenn sein Rudel zuschlägt.«
    »Darauf kannst du dich verlassen«, sagten Suko und Bill wie aus einem Mund.
    ***
    Der Hafen!
    In jeder Stadt, die einen besitzt, ist er Schmelztiegel der Rassen und Nationen. In London ist es nicht anders. Im Hafen wurde Geld verdient und Geld ausgegeben.
    Und nicht nur die normalen Firmen, die Ex-und Import auf ihre Schilder geschrieben hatten, wollten Geld machen, auch Banden und Gangster, die sich einschlichen und für die das Gebiet eine unerschöpfliche Quelle darstellte.
    Sie versuchten es mit allen Tricks. Sie setzten Reeder unter Druck, Kaufleute und Vorarbeiter. Sie infiltrierten die Gewerkschaften und drohten mit Mord und Erpressung. Wer den Hafen beherrschte, kontrollierte einen Teil der Wirtschaft.
    Das wußte auch Logan Costello. Aus diesem Grund hatte er seine schmutzigen Finger ebenfalls dick im Hafengeschäft stecken.
    Der Hafen und seine unmittelbare Umgebung kamen nie zur Ruhe. In seinem Dunstkreis lebten die Besitzer der obskuren Bars und Neppschuppen von frauensüchtigen Matrosen, die diese Kaschemmen stürmten und dort etwas aufreißen wollten.
    Im Hafen selbst wurde auch nachts gearbeitet. Jeder Tag am Pier kostete die Reeder ein kleines Vermögen. Da war es selbstverständlich, daß die Ladungen der Schiffe so rasch wie möglich gelöscht werden mußten. Auch in schwerer Nachtschicht.
    Der Hafen hatte seine eigenen Gesetze und sein eigenes Image. Eins war fast immer vorhanden.
    Der Nebel!
    Manchmal dünn wie eine Wassersuppe, an anderen Tagen dick wie Watte, so lag er über dem Fluß und den Piers. Vom Wasser her stieg er in Wolken oder Schleiern hoch, um sich über den Piers und Kais zu verteilen. So manches Verbrechen deckte er gnädig zu. Er war nicht nur ein Freund geisterhafter Gestalten, sondern auch ein Kumpan von Verbrechern und Hafengangstern.
    In dieser kühlen Nacht stieg der Frühjahrsnebel ebenfalls von den Wassern der Themse hoch, kroch mit seinen langen, nicht faßbaren Armen in jeden Winkel und in jede Ritze hinein, um sie auszufüllen.
    Schmutz und Elend deckte er zu, seine Nässe setzte sich auf Kräne, Schiffe und das alte rissige Pflaster der Wege, die das Hafengebiet durchkreuzten. Er war ein unheimlicher geisterhafter Bote, in dessen Schutz sich die brutalsten Verbrechen begehen ließen.
    Für Logan Costello kam dieses Wetter wie bestellt. Er hatte indirekt die Nacht der Rache eingeleitet, und sie sollte auch weitergeführt werden.
    Über dem Nebel und von keinem Menschenauge wahrgenommen, bildete sich ebenfalls ein seltsamer Dunst. Er sah fast so aus wie normaler Nebel, nur schimmerte er bei genauerem Hinsehen ein wenig violett und war zu langen Spiralen gedreht.
    Ein Nichteingeweihter hätte ihn kaum beachtet, und die, die Bescheid wußten, befanden sich nicht in der Nähe, denn über dem normalen Nebel schwebte lauernd der vom Würfel des Unheils produzierte Todesdunst.
    Es war ein magischer Nebel mit unheimlichen Eigenschaften, die nicht nur Menschen auf grauenvolle Art und Weise töten konnten, sondern Gegenstände, die mit diesem Nebel in Verbindung standen, einfach verschwinden ließen.
    Er schleppte sie in eine andere Dimension hinein und entzog sie dadurch dem menschlichen Auge.
    Wo der Todesnebel auftauchte, da verbreitete er Angst, Schrecken und das Grauen.
    Jetzt drehte er sich über dem Hafengebiet, und in seiner Wolke entstanden Stück für Stück die Konturen eines Gegenstandes.
    Die Leichenkutsche formte sich heraus.
    Ihr schwarzes Gestell hob sich deutlich aus dem violetten Grau des Nebels ab. Vor der Kutsche waren die beiden unheimlichen Rappen zu sehen, die wild ihre Köpfe bewegten, jedoch keinen Laut von sich gaben.
    Räder drehten sich, obwohl sie keinen Bodenkontakt besaßen. Auf dem Bock saß eine dunkel gekleidete Gestalt und schwang eine Peitsche.
    Und im Aufbau stand Xorron.
    Bleich schimmerte er und schaute in die beiden offenen Särge, in denen niemand mehr lag. Nur noch dunkle Blutspritzer zeugten davon, daß ein Mensch einmal in den Sarg gesteckt worden war, während der zweite überhaupt keine Flecken aufwies.
    Auch Xorrons untere Gesichtshälfte war rot verschmiert, und der Gestalt auf dem Bock erging es ebenso.
    Der Ghoul und der Dämon hatten Grünes Licht bekommen. Sie würden alles ausnutzen.
    Wieder schwang der zwergenhafte Ghoul die Peitsche. Lautlos wischte der Riemen durch die Luft und glitt dicht

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