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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein, ich schlug mit dem Schwert zu und gleichzeitig an ihr vorbei, so daß die magische Klinge in das obere Drittel der Schlammwand hineinhieb.
    Eisern hielt ich den Griff fest, packte dann mit der linken Hand die Frau an der Taille und riß sie zurück, während ich mich mit nach hinten warf und das Schwert aus dem Ölschleim hervorzog.
    Es war unser beider Glück gewesen, denn wo wir zuvor gestanden hatten, fiel die Schleimwand zusammen.
    Mit der Frau war ich auf dem Boden gelandet. Sie schrie nicht, sie wimmerte nur, wahrscheinlich stand sie unter einem Schock. So schnell es ging, kam ich auf die Füße und zog auch die Frau hoch. Dann drückte ich sie nach hinten, so daß sie die anderen Menschen sehen mußte und hoffentlich richtig reagierte. An den Schritten hörte ich, daß sie sich den übrigen Leuten näherte.
    War die Wand zu stoppen?
    Ich schaute sie an. Von einer unheimlichen Kraft getrieben, rollte sie vor.
    Eine schwarzblau glänzende, gewaltige Walze, die alles niedermachte, was sich ihr in den Weg stellte.
    Nur noch eine Schrittlänge, dann hatte ich Sukos Zimmer erreicht. Aber wo steckte der Chinese? Weshalb zeigte er sich nicht? Er mußte doch etwas gehört haben!
    Ich konnte mich nicht darauf verlassen, daß andere etwas für mich taten, sondern mußte mein Schicksal selbst in die Hand nehmen.
    Die Wand sollte nicht weiter rollen.
    Mit dem Schwert hieb ich zu. Dabei zog ich die Klinge überkreuz, einmal von rechts nach oben, dann wieder von links. Der Erfolg zeigte sich spontan. Wo das magische Schwert die ebenfalls magische Wand berührt hatte, da trocknete sie aus, wie auch schon in meinem Zimmer.
    Klumpig, hart, verformt.
    Aber die anderen Massen drückten nach. Sie mußten sich neu regenerieren, denn die Lücke, die ich geschlagen hatte, schloß sich rasch, so daß mir klar wurde, auf die Verliererstraße gedrängt worden zu sein, was mir überhaupt nicht gefiel, aber nicht zu ändern war.
    Ich mußte etwas zurück, da die gefährliche Schleimwand inzwischen an Boden gewonnen hatte. Mein Blick flog über die Schulter. Weiterhin standen die entsetzten Menschen dichtgedrängt beisammen. Blaß die Gesichter, die Angst stach deutlich hervor.
    Endlich erschien auch Suko. Er rammte die Tür auf, blieb noch auf der Schwelle stehen und hämmerte mit seiner Peitsche zu. Drei magische Riemen klatschten in die widerliche Ölmasse, schnitten Furchen hinein und schleuderten auch Tropfen in die Höhe, doch zu stoppen war die Wand nicht.
    Suko erging es ebenso wie mir. Teilerfolge hatte er erzielen können, allem anderen standen wir ziemlich hilflos gegenüber.
    Als er über die Schwelle stolperte, rief ich seinen Namen. Er drehte sich um, sah die Woge im Flur und zog seine Zimmertür erst gar nicht ins Schloß.
    »Zurück!«
    Mehr brauchte der Chinese mir nicht zu sagen, ich befand mich bereits auf dem Weg nach hinten, wo sich die ängstlichen Hotelgäste zusammengedrängt hatten und sich flüsternd miteinander unterhielten.
    Ich entdeckte unter ihnen auch einen älteren Mann in der Uniform des Hotelbediensteten. Den pickte ich mir hervor.
    »Hören Sie«, sprach ich ihn an, in der Hoffnung, daß er auch englisch verstand. »Es muß doch hier eine Feuertreppe oder etwas Ähnliches geben…«
    »Ja, Sir.«
    »Zeigen Sie mir die Treppe.«
    »Eine Treppe?« vernahm ich die kreischende Frauenstimme neben mir.
    Sie gehörte einer blondlila gefärbten Amerikanerin, die sofort meinen Arm umkrallte und ihre spitzen Fingernägel hart durch den Stoff bohrten.
    »Halten Sie den Mund, werden Sie nicht hysterisch!« fuhr ich sie an.
    »Aber ich will als erste unten sein.«
    »Dann springen Sie doch aus dem Fenster, zum Teufel!« Normalerweise reagierte ich nicht so hart, aber diese Frau konnte mir wirklich auf den Wecker gehen. Sie befand sich in einer Streßsituation, sicher, aber die anderen auch, und die rissen sich eben besser zusammen. Fehlte nur noch, daß die hysterische Frau auch die übrigen Gäste verrückt machte.
    Ich ließ sie kurzerhand stehen und schritt hinter dem Hotelbediensteten her.
    Die Eisentür am Gangende übersah man normalerweise, denn sie lag ziemlich versteckt hinter einem kleinen Vorbau. Zum Glück hatte der Mann den Schlüssel.
    Was er vielleicht schon tausendmal geübt und auch immer geschafft hatte, war jetzt, im Ernstfall, gar nicht so leicht. Zweimal rutschte er ab, bevor der Schlüssel packte.
    Suko beruhigte inzwischen die aufgeregten Menschen. Ihre Angst steigerte sich sie stellten

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