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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schreckliches versteckt halten.
    Ich wuchtete sie förmlich auf, sprang zurück und blieb dann breitbeinig stehen, den Arm mit dem Schwert halb vorgeschoben, um einen eventuellen Gegner sofort zu packen.
    Es war mein Glück, daß ich mit dem Schlimmsten rechnete, denn es bewahrheitete sich.
    Das Bad, dessen Dusche ich noch vor wenigen Minuten benutzt hatte, war auf schreckliche Art und Weise verändert worden. ElChadd hatte seine Diener geschickt.
    In London waren sie aus dem Container gekommen, hier brauchten sie das nicht. Es standen ihnen genügend Wege und Öffnungen zur Verfügung. Der widerliche dünne Schlamm drang aus den Abflüssen, dem Kran und aus dem Rohr unter dem Waschbecken, das den Druck nicht ausgehalten hatte und geplatzt war.
    Es war nicht nur das Öl, das mir die Sorgen bereitete, sondern die Tatsache, daß der Schlamm sich zu Wesen formte, wie ich sie schon in London gesehen hatte.
    Im Gegensatz zur Erdanziehung stieg er hoch, und aus ihm formten sich die widerlichen Figuren, die ich schon kannte, und die sich rollend und walzend auf mich zu bewegten, um mich so enden zu lassen wie die beiden Männer in der Botschaft.
    So hatten wir nicht gewettet. Nachdem mein erster Schreck verflogen war, trat ich zurück, um ein wenig mehr Bewegungsfreiheit zu bekommen. So konnte ich ausholen.
    Weit schwang ich das Schwert zurück, damit ich auch genügend Kraft in den Schlag legen konnte.
    Das erste Wesen ließ ich aus dem Bad kommen. Dabei hielt ich das Schwert ein wenig schräg, denn ich wollte, wenn es möglich war, mit einem Hieb schon alles erledigen.
    Schräg fuhr die Klinge nach unten. Sehr viel Kraft steckte hinter dem Schlag, und ich hatte das Gefühl, in einen Butterberg zu schlagen, als die Klinge in der widerlichen Ölmasse verschwand.
    Schnell zog ich sie wieder hervor, nicht weil sich ein nächster Gegner näherte, sondern weil die Masse zusammenklumpte und hart wurde, sich weiter verdichtete und zum Schluß nur ein mich an Teer erinnernder Klumpen zurückblieb.
    Das war natürlich prächtig. Ich konnte es also mit meinem Schwert schaffen, diesen schrecklichen Ölschleim zu stoppen.
    Wie ein Ritter in seinen besten Zeiten drang ich in das Bad ein und schlug um mich. Daß ich dabei mit der Schwertspitze die Kacheln an den Wänden beschädigte, zählte kaum, Hauptsache, ich wurde dieser verdammten Schleimflut Herr, die immer wieder neue Monstren produzierte.
    »Das muß wohl ein Nest sein!« keuchte ich und gab einem weiteren Gegner den Rest.
    Ich war nicht mehr zu bremsen. Dieses Zeug widerte mich an.
    Dementsprechend hart gab ich es den Schlamm-und Ölwesen.
    Sie klumpen zusammen, und irgendwie schienen sie zu registrieren, daß sie gegen das mit praller Magie aufgeladene Schwert nicht ankamen. Es war stärker als sie. Ich schlug sie mit den gleichen Waffen.
    Manchmal lachte ich auf. All meine Wut, die sich aufgestaut hatte, entlud sich nun.
    Schließlich lag das Bad leer vor mir. Ich atmete auf, schaute auf die Spuren und zog mich zurück. Als ich mich auf das Bett fallen ließ, da wurde mir die Tragweite des Vorgangs erst richtig bewußt. Was in meinem Zimmer geschehen war, konnte ebensogut in den anderen Räumen passieren. Und da lebten Menschen, die sich nicht so wehren konnten wie ich.
    Ich sprang hoch, als hätte mich ein Skorpion gestochen, jagte mit wenigen Schritten zur Tür und vernahm trotz der Schalldämpfung die hysterischen Stimmen.
    Egal, was draußen geschah, ich öffnete.
    Ein Blick nach rechts.
    Dort hatten sich Menschen zusammengedrängt, denen der Weg zum Lift versperrt worden war. Und zwar von einer türhohen Ölwand, die sich wie ein gewaltiges Untier über den Gang wälzte und ausbreitete, um die Menschen zu verschlucken.
    Aber dicht vor der Wand stand eine europäisch gekleidete, dunkelhaarige Frau, die in panischem Entsetzen beide Arme hochgerissen hatte und nicht mehr in der Lage war, zu den anderen zu fliehen, weil die Zeit nicht mehr reichte…
    ***
    Wie viele Schritte waren es von mir bis zu ihr? Fünf, sechs oder noch mehr?
    Genau zählen konnte ich nicht, denn die Zeit besaß ich nicht mehr, deshalb mußte ich handeln.
    Nicht mehr als eine Sekunde hatte ich gezögert, um die Situation zu erfassen. Dann hielt mich nichts mehr. Ich sprang in den Gang, stürmte mit Riesenschritten vor und sah in diesem Augenblick, wie sich der Schleim über die Frau senkte. Der, hatte sie allerdings noch nicht berührt, so daß ein wenig Hoffnung bestand.
    Ich riß sie nicht zurück,

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