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0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder

0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder

Titel: 0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kugeln pfeifen Todeslieder
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das Fernglas blickte, »dann würde ich sagen, hier ist das Versteck einer Bande, die den Autodiebstahl organisiert betreibt, mein Lieber. Es sind höchstens zwölf Männer zu sehen. Folglich könnten aber auch nicht mehr als höchstens zwanzig Autos dasein, wenn man annehmen will, daß in den Höhlen noch ein paar Männer sitzen. Wieso aber stehen an die sechzig Autos hier herum? Und weißt du, was die Leute an den offenstehenden Kühlerhauben machen?«
    »Keine Ahnung. Mit dem bloßen Auge kann ich es nicht erkennen.«
    »Beschwören kann ich' es aus dieser Entfernung auch nicht«, sagte Phil, ohne das Glas von den Augen zu nehmen, »aber ich möchte darauf wetten, daß sie Motorennummern wegschleifen. Genau sehen kann ich immerhin, daß sie dort bei dem grünen Chrysler die Nummernschilder des Kennzeichens auswechseln.«
    »Laß dich mit deiner Auto-Diebes-Banden-Geschichte beerdigen«, sagte ich wegwerfend. »Da unten muß so was Ähnliches wie eine geheime Sache von der Armee sein. Guck mal nach rechts hinüber! Da kommen vier Männer aus einer Höhle. Und wie gehen sie? Du wirst nicht bestreiten können, daß sie im Gleichschritt marschieren. Hast du schon mal eine Bande von Dieben gesehen, die marschierte?«
    Phil wandte den Kopf und besah sich die von mir gezeigte Gruppe durch sein Fernglas.
    »Stimmt«, gab er zu. »Sie marschieren im Gleichschritt. Aber sie tragen keine Uniformen. Und dem vierten Mann sind die Hände auf dem Rücken gefesselt. Willst du etwa behaupten, beim Militär würden den Leuten die Hände gefesselt? Selbst wenn sie was ausgefressen haben, gibt es das nicht. Das tut man ja nicht einmal in unseren Zuchthäusern. Außerdem tragen die drei anderen richtige Gewehre. Wenn du mich fragst, würde ich sagen, das sieht mir verdammt nach einem Exekutionskommändo aus. Da! Aus der Höhle kommen noch drei Mann marschiert, die auch Gewehre tragen! Verflucht noch mal, was soll der Quatsch? Wollen die etwa wirklich den Mann mit militärischem Zinnober erschießen?«
    ***
    Jim Mackens hatte eine Stelle erreicht, von wo aus ef den Mann mit dem Gewehr leicht anrufen konnte. Er drehte sich auf dem vorspringenden Felszacken ein wenig, während er sich mit beiden Händen in zwei gerade fingerbreiten Rissen festklammerte.
    »Hallo!« rief er hinüber. »Wollen Sie hier jagen?«
    Der Mann mit dem Gewehr wirbelte auf dem Absatz herum, als hätte ihm jemand überraschend von hinten einen Schlag versetzt. Er konnte nicht älter als etwa fünfundzwanzig sein, aber in seinem Gesicht zog sich eine häßliche rote Narbe quer über die rechte Wange, die seinem Antlitz etwas Abstoßendes verlieh.
    »Wie — wie kommen Sie denn hier herauf?« stotterte er, während er sein Gewehr halb in Anschlag brachte.
    Jim Mackens kletterte zu dem Mann hinüber. Er wartete mit der Antwort, bis er ihn erreicht hatte. Mit den Ärmeln fuhr er sich über die schweißtriefende Stirn, während er sich ächzend gegen die kühle, schattige Südwand des Spaltes lehnte, an dessen äußerer Mündung der Mann mit dem Gewehr seinen Posten bezogen hatte.
    »Verflucht heiß heute, was?« murmelte Jim. »Zum Umkommen! So eine mörderische Hitze haben wir schon seit Jahren nicht mehr gehabt, obwohl dies hier schon immer eine warme Gegend war. Aber so was…? Nein, wahrhaftig, so warm war es lange nicht mehr.«
    Der Mann mit der Narbe hatte seing Lippen aufeinandergepreßt. Jim Mackens sah erstaunt hoch, als er ein leichtes metallisches Geräusch hörte. Verdutzt wurde ihm klar, daß der Mann sein Gewehr entsichert hatte.
    »Los, Mista«, sagte er in einem breiten Slang, dessen Herkunft Mackens nicht bestimmen konnte. »Sie kriechen da jetzt in den Spalt ’rein! Tempo, Mista! Tempo! Das ist kein Witz! ’rein hier, oder ich ziehe durch!«
    Ein einziger Blick in die tückisch drohenden Augen des Mannes belehrte Jim, daß er es ernst meinte. Völlig durcheinandergebracht folgte er der Anweisung und kroch auf dem Sims des Felsspaltes tiefer in die Wand hinein. Es zeigte sich, daß die Felsbarriere, die aus dem Geröllfeld aufstieg, höchstens fünfzehn Yard breit sein konnte: Dahinter senkten sich die Wände wieder zu einer Schlucht hinab, die allerdings weniger tief lag als das Geröllfeld.
    Genau wie Phil und ich einige Zeit später war auch Jim Mackens erstaunt, als er die Männer und die vielen Autos in der Schlucht erblickte.
    »Was tagt denn da unten für eine Versammlung?« entfuhr es ihm unwillkürlich.
    »Maul halten!« sagte der Mann mit

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