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0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder

0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder

Titel: 0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kugeln pfeifen Todeslieder
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Nieder mit dem Wagen.
    Fluchend und wie gerädert von dem Geschüttel, stieg er aus, als er die Felsbarriere erreicht hatte. Kopfschüttelnd starrte er an der Wand empor. Sie war keineswegs unbezwingbar, denn es gab genug Kanten, Risse und Vorsprünge, daß ein geschickter Mann hätte hinaufklettern können. Noch dazu ein Mann wie Jim Mackens, der jahrelang in Steinbrüchen gearbeitet hatte. Aber warum sollte er überhaupt hinaufklettern? Warum sollte er auch diese Strapaze in der glühenden Hitze noch auf sich nehmen? Eine schöne Aussicht, freilich. Aber was interessierte ihn eine schöne Aussicht.
    Jim lehnte sich gegen den Jeep, zog aber sofort seine Hände fluchend wieder ab. Das Blech war brüllend heiß von der prallen Sonnenglut. Jim ging um den Wagen herum und streckte sich im Schatten aus, nachdem er sich eine Flasche Limonade mitgenommen hatte. Er spülte den trockenen Mund mit Limonade aus und trank ein wenig davon. Die Flasche ließ er liegen.
    Es ist sinnlos, sagte er sich. Es ist einfach sinnlos. Selbst wenn aus wer weiß welchen Gründen hier in den Bergen gesprengt worden ist, werde ich es nicht entdecken, wenn ich nicht einen Hubschrauber zur Verfügung habe, mit dem ich systematisch das ganze Gebiet abfliegen kann. Es müßte schon ein idiotischer Zufall sein, wenn ich mit der Nase gerade auf die Stelle stieße, wo es passiert ist.
    Und im selben Augenblick, da er daran dachte, trat dieser idiotische Zufall ein. Ein paar Schritte links von ihm polterten mit einigem Getöse ein paar Steine von oben herab und rollten hinaus ins Geröllfeld.
    Jim Mackens sprang auf und lief ein paar Schritte von der Felswand weg, stemmte die Fäuste in die Hüften, legte den Kopf in den Nacken und starrte hinauf, weil er sehen wollte, ob er sich vielleicht vor einer Steinlawine rasch in Sicherheit bringen mußte.
    Von einer Lawine war nichts zu sehen. Aber etwas anderes sah Jim Mackens. Oben in den Felsen, wo verschachtelte Spalten anfingen, stand ein Mann mit einem Gewehr. Der Mann wandte Jim die linke Seite und den Rücken zu und warf mit kleinen Steinen auf ein Ziel, das Jim von unten nicht erkennen konnte. Vielleicht auf ein Vogelnest.
    Jim starrte einen Augenblick hinauf. Dann sprang er wieder vor bis an den Fuß der Felswand, wo er sich im toten Winkel befand, so daß er von dem Mann oben in der Wand nicht gesehen werden konnte.
    Ein Mann mit einem Gewehr, dachte Jim kopfschüttelnd. Was tut denn ein Mann mit einem Gewehr da droben? Hier gibt es doch nichts zu jagen!
    Auf jeden Fall war die Sache reichlich mysteriös. Und deshalb beschloß Jim Mackens, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Eigentlich mußte es hier ja heißen: dieser Sache in der Höhe nachzugehen. Also zog er sich seine Joppe an, weil er in den Rocktaschen Pfeife und Tabak hatte, die er nicht zurücklassen wollte, und fing an, in der steilen Felswand emporzuklettern. Von der tödlichen Gefahr, die er dadurch für sich heraufbeschwor, hatte er keine Ahnung.
    ***
    »Auf jeden Fall müssen Sie den Sheriff verständigen, der für diese ländliche Gegend hier zuständig ist«, sagte Phil zu Mutherfield. »Diese Sache können Sie allein nicht bearbeiten. Es müssen richtige Detektive her, geschulte Kriminalbeamte und ein Polizeiarzt, der die Leichen untersucht. Die Todesursache muß zweifelsfrei festgestellt werden.«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Mutherfield. »Sie haben völlig recht. Ich werde den Sheriff anrufen, damit er ein paar Detektive aus seinem Office herüberschickt. Und alles, was sonst noch notwendig ist.«
    »Inzwischen werden wir mal in die Berge fahren«, sagte mein Freund Phil zu meiner nicht geringen Verwunderung. »Sie sind ja gar nicht weit entfernt. Vielleicht finden wir, daß die Straße von einer Lawine verschüttet wurde und daß der Jeep die letzten Ausläufer der Lawine mitgekriegt haben muß. Dann kann man die Straße sperren lassen, bis sie wieder geräumt ist.«
    »Gar kein schlechter Gedanke«, nickte Mutherfield. »Im Handschuhfach meines Wagens liegt ein Fernglas. Nehmen Sie es ’raus. In den Bergen kann es nicht schaden, wenn man ein Fernglas bei sich hat. Ich möchte eigentlich hier bei den beiden Toten bleiben, bis die Detektive aus dem Office des She-'riffs eintreffen.«
    »Ja, das ist auch am besten so«, nickte ich. »Veranlassen Sie, was wir besprochen haben. Wir melden uns später wieder bei Ihnen, sobald wir aus dem Gebirge zurück sind.«
    Wir schoben- uns die Hüte weiter nach vorn in die Stirn, als wir

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