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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns. »Der Mörder, davon gehe ich einmal aus, hat es mit zwei Schnitten von der Kopfhaut getrennt. Wir haben noch Reste gefunden. Zudem kann meiner Ansicht nach die Tat höchstens nur zwei Stunden zurückliegen.«
    »Danke, Doc.«
    Der Arzt lächelte. »Ich hätte da allerdings noch eine Frage, Mr. Sinclair.«
    »Bitte.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir vor gar nicht allzu langer Zeit in dem richtigen Soho einen ähnlichen Fall. Da hat doch auch jemand den jungen Frauen die Haare abgeschnitten. Stimmt's?«
    »Ihr Gedächtnis hat Sie nicht im Stich gelassen.«
    »Hat man den Mörder gefasst?«
    »Ja.«
    »Dann kann das also hier nur ein Nachahmungstäter sein.«
    »Das hoffe ich.« Daraufhin schaute mich der Doc zwar zweifelnd an, aber ich dachte nicht daran, ihm noch weitere Auskünfte zu erteilen. Ich musste selbst mit dem Fall fertig werden.
    »Dann bis später mal«, sagte der Mediziner, zog seine Gummihandschuhe aus und wandte sich ab.
    Ich dachte daran, was ich mit Suko zuletzt beredet hatte. Wir mussten das Grab des Rippers finden und es aufbrechen. Daran führte kein Weg vorbei, wenn wir Gewissheit haben wollten.
    »Ich gehe mal los und versuche zu erfahren, wo Ernie Shane seine letzte Ruhestätte gefunden hat«, meinte Suko.
    »Okay, mach das.« Ich schaute meinem Partner nach, wie er zum Bentley ging, einstieg und zum Telefonhörer griff. Ich machte inzwischen meine Runde.
    Man hatte es wirklich geschafft und ein altes, fast echtes Soho aufgebaut. Die Hausfassaden waren schief, die Gassen sehr eng, die Fenster klein und verwinkelt, die Dächer zum Teil sehr brüchig. Eine Tür stieß ich auf. Bewusst suchte ich nichts, ich wollte nur die Atmosphäre schnuppern, denn ich konnte mir vorstellen, dass sich der Ripper hier sehr wohl fühlte.
    Hinter mir schwang die Tür zurück und schlug mit einem schwappenden Geräusch zu.
    Ich war in einer kleinen Wohnung. Die Decke hing sehr tief und bog sich zusätzlich noch durch, dass ich den Kopf einziehen musste. Im letzten Jahrhundert hatte man in Soho noch kein elektrisches Licht.
    Hier war es installiert worden, ich sah den hellen Schalter, drehte ihn herum, und hinter einem kleinen Gitter wurde es gerade so hell, dass in dem kleinen Raum die Möbelstücke zu erkennen waren und ich nicht gegen sie lief.
    Alte Möbel waren es. Zwar keine echten, aber gut nachgebildet. Menschen, hier natürlich nur als Wachsfiguren zu sehen, entdeckte ich nicht. Der Raum war leer.
    Ich trat einen Schritt zurück, gelangte in den handtuchschmalen Flur und sah die Treppe, die in die Höhe führte. Selten hatte ich so schmale und auch enge Stufen erlebt. Das war der reinste Horror, wenn man die Treppe nehmen wollte.
    Nur mit der Hälfte des Fußes konnte ich auftreten. Die hintere ragte über die Stufe hinaus. Ein Geländer fehlte leider. Ich musste mich an der Wand abstützen, als ich die Stufen hoch schritt, einen schmalen Absatz erreichte und abrupt stehen blieb, denn vor mir hing etwas von der Decke.
    Ein Mensch! Aufgehängt!
    Ich atmete nur durch die Nase, schloss für einen winzigen Moment die Augen und öffnete sie wieder.
    Der Tote sah schaurig echt aus, obwohl es sich bei ihm nur um eine Wachspuppe handelte. Aber die Gesichtszüge, die leicht grünlich schimmerten, waren von einem wahren Künstler nachmodelliert worden. Tiefe Falten, schon an Furchen erinnernd, der aufgerissene Mund, die heraushängende Zunge all das ging mir durch und durch, und ich kam zu der Überzeugung, dass die Erbauer dieses Parks den Namen HORRORLAND zu recht gewählt hatten.
    Den nächsten Treppenabsatz nahm ich auch noch, passierte den Erhängten und schaute auf eine kleine Tafel an der Wand. Dort stand der Name des Mannes zu lesen und der Grund für seine Tat. Er hatte gestohlen und sich danach aufgehängt. Zuvor jedoch hatte er seine Frau und die drei Kinder getötet.
    Die fand ich auch, als ich die Tür zum Nebenraum aufstieß. Es war ein Schlafzimmer. Auf den beiden Betten lagen die Leichen. Sie sahen schlimm aus, denn der Mörder hatte regelrecht gewütet. Passiert war das alles im Jahre 1894.
    Auf dem Fußboden entdeckte ich Abfälle. Die Besucher schauten sich die schaurige Szene an, während sie in aller Ruhe ihren Kaugummi kauten oder die Bonbons lutschten. Ich machte kehrt.
    Vielleicht war es das Pfeifen, das mich warnte, auf jeden Fall zuckte ich zurück, und das war mein Glück, denn etwas Blitzendes flog wuchtig auf mich zu.
    Ein Messer!
    Den Luftzug spürte ich zwar nicht,

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