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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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selbstverständlich, dass ich das ohne weiteres tun würde, wenn ich diese Anteile noch in meinem Besitz hätte. Ich habe sie vor ungefähr vierzehn Tagen an einen guten Bekannten, einen Mr Kimberley, weitergegeben. Sie müssen sich also schon an diesen wenden.«
    Sie gab mir die Adresse, ich bedankte mich und rief zuerst einmal bei Kimberley an. Er war in seinem Office. Nachdem ich ihm dort mein Anliegen vorgetragen hatte, meinte er.
    »Sie stellen sich das einfacher vor, als es ist. Ich habe diese Anteile von Miss Wright, die ich oberflächlich kenne, übernommen, und Sie können sich vorstellen, dass ich dazu meine Gründe hatte. Damals war Mr. Hynd verschwunden, und man munkelte davon, dass die Firma verkauft werden sollte. Ich wusste, dass die im Besitz der Miss Wright befindlichen Anteile ein Teil der Prozente seien, die Mr. Hynd das Übergewicht bei der Leitung der Firma gaben. Diese fünf Anteile waren gewissermaßen das Zünglein an der Waage. Der Besitzer konnte den projektierten Verkauf verhindern, wenn er wollte, denn es war für mich klar, dass Mrs. Hynd damit nicht einverstanden sein würde. Diese Situation hat sich bis heute noch nicht geändert, und ich habe die Absicht, sie zu meinem Vorteil auszunutzen. Es könnte sein, dass ich Mrs. Hynd anbiete, meine Stimme mit der ihrigen zu vereinigen, aber ich würde das nicht umsonsttun. Vorläufig ist, wie mir der Anwalt der Firma auf Anfrage mitteilte, die Entscheidung hinausgeschoben worden, bis die Lage geklärt ist. Ich habe also keinen Grund, die Anteile zurückzugeben oder zu verkaufen. Wenn der Verkauf, wie Sie sagen, illegal erfolgt ist, so müsste die Firma klagen, und dieser Klage sehe ich mit Ruhe entgegen. Im Übrigen stelle ich es Mrs. Hynd anheim, sich gegebenenfalls durch ihren Anwalt oder Bevollmächtigten, mit mir in Verbindung zu setzen.«
    Als ich ging, hatte ich den Eindruck, dass dieser Kimberley ein durchtriebener Geschäftsmann sei, noch verstärkt. Ich traute ihm durchaus zu, er habe seine Freundin Cleo veranlasst, Giberson zu dem Diebstahl und dem Verkauf der Anteilscheine anzustiften, um diese zu gegebener Zeit nutzbringend zu verwenden.
    Ich unterrichtete Lieutenant Penny und dieser nahm sich Giberson vor. Der bestätigte das, was Cleo Wright mir gesagt hatte. Er bestand darauf, dass er ihr den Vorschlag gemacht habe, die Anteile zu erwerben und gab niedergeschlagen zu, sie aus dem Panzerschrank der Firma entwendet zu haben.
    Das Einzige, was er nach wir vor leidenschaftlich bestritt, war, einen Mord begangen zu haben. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass ich ihm das glaube, aber ich verkniff es mir.
    Dieser Giberson war ein Schwindler und Betrüger, aber er war nicht aus dem Holz geschnitzt, aus dem kaltblütige Mörder gemacht werden. Es gab noch etwas, das mir zu denken gab.
    Wenn aber Giberson die Posselt im Aufzug erstochen und herausgeschleppt hatte, so musste er unbedingt seine Kleidungsstücke mit Blut besudelt haben. Er war dann nach Hause gekommen und hatte den Hausmeister nach der Uhrzeit gefragt. Dieser musste ihn also genau gesehen haben, und er hatte nichts von Blut bemerkt, sonst hätte er es gesagt. Außerdem würde sich Giberson in diesem Fall gehütet haben, den Mann überhaupt anzusprechen.
    Kurz und gut, ich war auf einer falschen Fährte gewesen und Crosswing war es heute noch. Ich fuhr ins Office, und dabei fiel mir ein, dass noch keine Antwort auf meine Anfrage bei der Zentrale in Washington wegen der Fingerabdrücke auf der Karte des Mörder-Clubs angekommen war. Ich ließ also ein Fernschreiben los und reklamierte.
    Dann saß ich an meinem Schreibtisch, stützte die Ellbogen auf und das Kinn in beide Hände. So konnte ich am besten überlegen. Phil war von unserem Boss mit einem dringenden Auftrag weggeschickt worden.
    Ich nahm die Karte des »Clubs der 17 Mörder« aus der Brieftasche, legte sie vor mich hin und starrte darauf, wie der Wahrsager in seine Kristallkugel. Ich ließ alle Figuren, die direkt oder indirekt mit dem Fall zu tun hatten, an meinem geistigen Auge vorüberziehen.
    Da waren zuerst die Opfer: Gregory Hynd und Madge Posselt. Smile alias Brux, und möglicherweise auch Baywater, aber ich konnte nicht erkennen, wer aus dessen Tod einen illegalen Profit gehabt habe. Gewiss war dieser Mord und die dadurch bedingte Liquidation dem ausgekochten Reginald Kimberley gerade recht gekommen, aber kein Mensch würde die Unverfrorenheit haben, jemanden zu ermorden und dann ganz offiziell dessen Vermögen

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