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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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in Smiles Wohnung entdeckt hast. Dieses kann keinesfalls an Giberson gerichtet gewesen sein.«
    »Verdammter Dreck«, knurrte Phil, und dann glotzten wir uns gegenseitig an wie zwei Dumme.
    Jetzt hätte ich eigentlich Crosswing alarmieren müssen, aber ich wollte mich nicht blamieren. Giberson würde auf alle Fälle Sitzen, schon seiner Unterschlagungen wegen, und es konnte ihm gar nichts schaden, wenn er hochgenommen wurde.
    Außerdem hatte die Sache noch ein Gutes. Crosswing würde eine Pressekonferenz einberufen und den Mörder-Club in Sicherheit wiegen.
    Mr. Myers hatte aus eigener Initiative die Versammlung verschoben, so lange, bis er klar sah. Der Buchprüfer hatte seine Arbeit erneut aufgenommen, und ich erfuhr, dass im Einverständnis mit Mrs. Hynd ein erstklassiger Fachmann mit der vorläufigen Leitung des Betriebes beauftragt worden war. Allerdings hatte jetzt auch Mrs. Hynd nichts mehr dagegen, wenn ein vorteilhafter Verkauf in die Wege geleitet wurde. Sie wollte nur nicht, dass dieser gerade zu diesem Zeitpunkt stattfinde.
    Am nächsten Morgen erhielt ich einen Anruf von Mr. Kimberley, der uns zu unserem Erfolg gratulierte und meinte, jetzt brauche er wohl keine besonderen Vorsichtsmaßregeln mehr zu ergreifen. Ich sage weder ja noch nein, bedankte mich für den freundlichen Anruf und machte mir hinterher-Vorwürfe darüber, dass ich ihm nicht wenigstens angedeutet hatte, die Sache sei durchaus noch nicht zur Zufriedenheit erledigt.
    Um halb zwölf rief Louis Thrillbroker von den »Morning News« an.
    »Eigentlich sollte ich Sie nicht einmal mehr mit meiner Rückseite ansehen, Jerry«, begann er. »Ich habe immer geglaubt, wir seien Freunde, und dann brüten Sie ein dickes Ei aus, ohne dem guten Louis auch nur ein Wort davon zu sagen.«
    »Es tut mir wirklich Leid, Louis, aber wir steckten so in der Tinte, dass ich nicht einmal an Sie gedacht habe. Wenn Sie aber wollen, so können wir uns noch einmal vertraulich darüber unterhalten. Vielleicht springt für uns beide etwas dabei heraus.«
    »Wie ist das mit einem anständigen Lunch?«, fragte Louis.
    »Genau das Richtige. Wer ladet wen ein?«
    »Natürlich Sie mich. Sie wollen doch etwas von mir, Jerry.«
    »Ich habe geglaubt, Sie wollten etwas von mir, aber, never mind. Seien Sie in einer halben Stunde im ›Taft Grill‹ in der Seventh Avenue.«
    »Mensch. Was werdet ihr so vornehm. Da kann mal einmal wieder sehen, wohin die Steuergroschen eines armen Reporters wandern.«
    »Werden Sie nicht frech, Louis, sonst bekommen Sie nichts anderes als Sodawasser.«
    Die Drohung wirkte.
    Kurz nach zwölf trafen wir den Reporter bei »Taft«. Er nuckelte bereits an einem Scotch und meinte trocken, er habe inzwischen auf unser Wohl getrunken.
    Dann studierte er die Speisekarte und bestellte sich eine Entrecote Double, was so viel heißt, wie eine für zwei Personen bestimmte Portion Steak, einschließlich des Knochens.
    Der Kellner der Louis Thrillbrokers Appetit noch nicht kannte, fragte harmlos, was denn der dritte Herr wünsche und war entsetzt, als er erfuhr, dass diese Portion für Louis allein bestimmt war.
    Wir futterten und spülten unser Essen mit einigen Flaschen Bier hinunter. Louis verputzte seine Doppelportion in der gleichen Zeit, wie wir die einfache, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und betrachtete wehmütig die leeren Schüsseln. Dann meinte er, er könne jetzt einen Kaffee mit Brandy vertragen. Es blieb bei dem einen Kaffee, nicht aber bei einem Brandy.
    Jetzt, da er für sein leibliches Wohl gesorgt hatte, begann Louis, uns auszufragen.
    Wir antworteten beide vorsichtig und verwiesen ihn in Dingen, bei denen wir uns nicht festlegen wollten, an Lieutenant Crosswing, der letzten Endes die Suppe würde auslöffeln müssen.
    Als ich endlich glaubte, seine Neugierde befriedigt zu haben, grinste Louis satanisch.
    »Mein lieber Jerry, für was hältst du mich eigentlich? Für einen Preisidioten?«
    Entweder war er böse oder hatte etwas im petto. Ich spielte den Dusseligen, aber das nützte nichts.
    »Ich denke, ihr seid hinter einem Mörder-Club her, und da willst du mir einen kleinen, schäbigen Gelegenheitsmörder servieren. Dass ich nicht lache. Das glaubst du doch selbst nicht.«
    Wir machten beide bedepperte Gesichter, obwohl ich mir eigentlich hätte denken müssen, dass ein ausgekochter Reporter wie Louis Thrillbroker uns auf die Sprünge kommen werde.
    »Ich vermisse Ihre Antwort, Jerry«, mahnt er, und da ich ihm nicht mehr

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