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0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

0216 - Wir und der Club der 17 Mörder

Titel: 0216 - Wir und der Club der 17 Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Club der 17 Mörder
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einzuheimsen. So viel Frechheit traute ich nicht einmal Mr. Kimberley zu. Auch ebensowenig, dass er bei all seiner Skrupellosigkeit einen Mord begehen werde.
    Aber auch vom Tod des Mr. Hynd gedachte Kimberley zu profitieren, und es würde ihm wahrscheinlich gelingen. Cleo Wright hätte man die Anteile wegnehmen und bis zur Entscheidung beschlagnahmen können, aber bei Kimberley stand es außer Frage, dass er sie in gutem Glauben erworben hatte, und so würde das schwierig sein.
    Hatte er sie wirklich in gutem Glauben erworben? Konnte er nicht auf dem Weg über seine Freundin Cleo den Manager Giberson angestiftet haben, ihm die Wertpapiere zu beschaffen? Das lag jedenfalls drin.
    Aus einer solchen schmutzen Handlungsweise würde ein Mann vom Schlage Kimberley sich kein Gewissen machen. Er hatte mit den fünf Anteilen die Macht über die Eigentumsverhältnisse der Chemical International in der Hand, und dieses Unternehmen repräsentierte immerhin einen börsenmäßigen Wert von zwei Millionen, der in Wirklichkeit bedeutend höher sein dürfte.
    Kimberley war das, was man beschönigend einen smarten Geschäftsmann nennt. Ich nannte so etwas einen Gauner, aber darüber gehen ja die Ansichten bekanntlich auseinander. Sogar in der Rechtsprechung.
    So weit war ich gekommen, als Mrs. Hynd anrief. Sie hatte gerade per Eilboten-Einschreiben einen Brief von Mr. Kimberley erhalten. Mr. Kimberley teilte ihr in liebenswürdigen Redewendungen, aber nichtsdestoweniger sehr deutlich mit, dass er im Besitz der durch Giberson verkauften fünf Anteile sei, und die Absicht habe »dass Beste daraus zu machen«. Er schlug vor, sich einem Verkauf nicht zu widersetzen, aber durch eine Weigerung pro forma den Preis so viel wie möglich in die Höhe zu schrauben. Dafür verlange er die Hälfte des Geldes, das über die Taxsumme hinaus erzielt werde, d. h., des über den börsenmäßigen Wert hinaus erzielten Überpreises.
    Er ließ durchblicken, dass er im Falle einer Ablehnung doch auf seine Kosten kommen werde, indem er dem prospektiven Käufer ein entsprechendes Angebot mache. Damit meinte er natürlich, dass er sich von diesem die Hälfte von dem zusichem lassen werde, was der bei einem besonders niedrigen Zuschlag sparen würde.
    Dieser Brief war nicht mehr und nicht weniger als eine Erpressung, aber eine Erpressung, wie sie bei finanziellen Transaktionen gang und gäbe und auch nicht verboten war.
    Nichtsdestoweniger hatte ich eine Stinkwut auf Mr. Kimberley. Ich sah auf die Uhr. Wenn ich mich beeilte, so würde ich ihn noch in seinem Office erwischen.
    Ich erwischte ihn auch, aber er war gerade dabei wegzugehen, und lud mich ein, auf einen Drink mit ihm in die gegenüberliegende »Wallstreet Bar« zu gehen. Das war mir gerade recht.
    Die »Wallstreet Bar« ist ein uraltes Lokal, dessen getäfelte Wände vom Rauch der Millionen Zigaretten und Zigarren, die dort geraucht wurden, geschwärzt war. Hier machten die Finanzleute ihre Geschäfte, und ich hätte nur einen winzigen Teil der Summen haben mögen, die dabei ihre Besitzer wechselten.
    »Was haben Sie auf dem Herzen, Mr. Cotton?«, fragte Kimberley und bot mir eine Zigarette aus seinem schwer goldenen Etui an.
    »Ich will meine Karten aufdecken«, antwortete ich. »Sie erinnern sich noch, auf welche Art wir uns kennen lernten. Ein Beauftragter des ›Clubs der 17 Mörder‹ hatte Ihre Telefonnummer in der Tasche, als er von seinen Komplizen umgelegt wurde, weil er im Begriff war, die Karten zu verraten. Sie sagten mir damals, sie hielten die Sache für lächerlich und hätten die Ihnen zugeschickte Warnung der Mord Organisation in den Papierkorb geworfen.
    Sie hielten Ihre Ansicht auch aufrecht, nachdem ich Ihnen bewiesen hatte, dass man derartige Drohungen durchaus nicht leicht nehmen dürfe. Am gleichen Abend wurde auch prompt ein Feuerüberfall auf Sie gemacht, dem Sie wie durch ein Wunder entgingen. Ich sage Wunder, weil der »Club der 17 Mörder« - ich will bei diesem Ausdruck bleiben, auch wenn Sie mitleidig lächeln -bisher niemals sein Ziel verfehlt hatte. Merkwürdigerweise wurde in der Zwischenzeit kein weiterer Versuch unternommen, Sie auszuschalten oder wenigstens einzuschüchtern.
    Dagegen haben Sie durch die Liquidation der Firma des Mr. Baywater einen erheblichen finanziellen Vorteil gehabt. Und ich bin der Überzeugung, dass auch bei der Ermordung dieses Mannes der Mörder-Club beteiligt war. Bei Mr. Hynd steht diese Beteiligung außer Zweifel, und auch da sind Sie

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