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0216a - Fahrgast im Höllen-Express

0216a - Fahrgast im Höllen-Express

Titel: 0216a - Fahrgast im Höllen-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fahrgast im Höllen-Express
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von ihnen will?«
    »Nein. Ich habe nicht die geringste Ahnung. Ich habe gelesen, dass er jetzt auf der Liste der Zehn steht. Vielleicht hofft er, dass ich ihn verstecken kann? Sonst wüsste ich wirklich nichts.«
    »Würden Sie ihn denn verstecken, wenn Sie es könnten?«, fragte mein Freund.
    Sie sah uns aus ihren blauen Augen groß an. »Nein«, sagte sie tonlos. »Ich müsste immer an das kleine Mädchen denken.«
    »Wann werden Sie heute Nacht das Gebäude drüben verlassen?«, fragte ich.
    »Ungefähr fünf Minuten nach zwölf.«
    »Wann fährt Ihr Zug?«
    »Zwölf Uhr siebzehn.«
    »Es ist sicher, dass Sie diesen Zug benutzen werden?«
    »Selbstverständlich.«
    »Okay. Es bleibt dabei, dass wir Sie beschatten lassen. Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen, es wird niemand etwas davon merken. Wir tun es nur für Ihre Sicherheit.«
    Wir brachten sie zurück über die Straße und verabschiedeten uns von ihr vor dem großen Portal. Einen Augenblick hatte ich dabei das Gefühl, als wollte sie uns noch etwas sagen. Aber dann drehte sie sich jäh um und ging hinein. Ich sah ihr nach, bis sie in der hell erleuchteten Halle einen Fahrstuhl bestiegen hatte.
    Es war das Letzte, was wir von ihr sahen: das schüchterne Lächeln in unsere Richtung, bevor sich die Lifttüren schlossen.
    ***
    »Bleib liegen!«, rief Georgie Holl wütend, als die fernen Scheinwerfer weit hinten in die Kurve bogen und gleich darauf ihr Lichtkegel auf der nun schnurgeraden Straße durch die Finsternis schnitt.
    Tony Scaropolous lag, mit dem Gesicht nach unten, mitten auf der Fahrbahn, die Beine ein wenig gespreizt, den rechten Unterarm unter dem Oberkörper verborgen. Georgie Holl duckte sich in den Straßengraben. Tibby Eagle stand fünf Yard von Scaropolous entfernt auf der Straße, warf die Arme hoch und winkte, wobei er dem heranbrausenden Wagen langsam entgegenging.
    Es war eine mondlose, aber trockene und milde Nacht. Auf der schnurgeraden Straße musste der Fahrer den winkenden Jungen schon auf weite Entf emung hin im Licht der aufgeblendeten Scheinwerfer erkennen und wahrscheinlich wenig später auch den auf der Straße hegenden Scaropolous.
    Die Scheinwerfer blendeten ab. Das konnte nur bedeuten, dass der Fahrer den winkenden Eagle bereits bemerkt hatte. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs verminderte sich. Und dann hörte man das Quietschen von Bremsen, bis der Wagen wenige Yards vor Tibby Eagle zum Stehen kam.
    Georgie Holl hob ein wenig den Kopf und stemmte den linken Fuß gegen ein Grasbüschel, um zu gegebener Zeit aus dem Graben schnellen zu könnten, wie eine auf der Lauer hegende Raubkatze.
    Tibby Eagle lief zu dem schwarzen Chrysler. Die Wagentür ging auf. Ein Mann von höchstens fünfundzwanzig Jahren stieg aus.
    »Mann!«, rief er. »Was ist denn mit Ihrem Kumpel los?«
    Eagle keuchte in gespielter Erregung. Er tat, als sei er so atemlos, dass er kein Wort herausbringen könnte.
    Georgie Holl drückte sich in der Deckung des Fahrzeuges aus dem Straßengraben, schlich hinter dem Heck des breiten Wagens vorbei und von hinten an den Ahnungslosen heran.
    »Hat ihn einer überfahren und Fahrerflucht begangen?«, fragte der Chrysler-Fahrer.
    Eagle nickte ein paar Mal, noch immer keuchend. In diesem Augenblick sah er Georgie Holl auftauchen. In seiner Hand blitzte die zweischneidige Klinge eines Schnappmessers.
    ***
    »Das ist heller Wahnsinn«, schnaufte der Mann von der Eisenbahngesellschaft.
    Er war etwa vierzig Jahre alt, sein Jackett hing über der Stuhllehne, die Hemdsärmel hatte er sich von den schwarzbehaarten Unterarmen hochgerollt bis knapp unter den Ellenbogen.
    Während er seine gewaltige Fäust auf den Schreibtisch schlug, fuhr er dröhnend fort: »Sie wollen einen Bahnhof abriegeln, in dem es von Menschen wimmelt! Sie wollen darüber hinaus eine ganze Strecke beiderseitig besetzen, um zu verhindern, dass Ihnen dieser Gangster entkommt, wenn er vor der Einfahrt in den Bahnhof abspringen sollte. Und dann wollen Sie unter was weiß ich wie vielen Fahrgästen 26 einen einzelnen Mann herausfinden und ihn ganz unauffällig festnehmen! Einen Mann, der bewaffnet ist und nach Ihren eigenen Worten keine Sekunde zögern wird zu schießen, falls er sich bedroht fühlt!«
    »Sie haben unsere Absicht begriffen«, bestätigte ich. »Es ist nur ein winziger Unterschied zu verbessern: Wir wollen nicht, wir müssen. Müssen! Verstehen Sie das?«
    Er sah uns verblüfft an. Auf der elektrischen Uhr über seinem Schreibtisch ruckte

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