0217 - Bleigeflüster als Finale

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Autoren: Bleigeflüster als Finale

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den letzten Satz… Sie sind also ganz sicher, daß es sich bei dem explodierten Ford um einen unserer Wagen handelt?… Canal Street? Ja, das könnte stimmen. Das Fahrzeug war um diese Zeit in dieser Gegend unterwegs… Nein, nein, es ist ausgeschlossen, daß die Insassen Leute vom FBI waren. Ende.«
    Der Chef legte den Hörer auf und sagte:
    »Jerry und Phil, ihr habt unwahrscheinliches Glück gehabt! Der Wagen, mit dem ihr zur Chrystie Street gefahren seid, ist in der Canal Street in die Luft geflogen. Kein Zweifel, daß der Anschlag euch gegolten hat. Mein Gott, wenn der Wagen nicht gestohlen worden wäre… Mich wundert nur, daß ihr auf dem Rückweg von der Chrystie Street zum Headquarters nichts von der Katastrophe gesehen habt.«
    Mir hatte es für einige Sekunden die Sprache verschlagen. Dann erklärte ich: »Wir sind gar nicht durch die Canal Street gefahren. Da ich bei der Jaguar-Werkstatt noch ein Ersatzteil bestellen wollte, habe ich das Taxi auf einem Umweg über die Delancey Street dirigiert.« Erregt fügte ich hinzu: »Dieser Zufall ist doch geradezu unwahrscheinlich!«
    Phil wandte sich an den Chef: »Wieviel Personen waren denn in dem verunglückten Ford, und konnte man sie schon identifizieren?«
    »Man hat die verbrannten Leichen zweier verbrannter Männer aus dem Wrack geborgen. Ausweise, falls sie welche bei sich gehabt haben sollten, sind natürlich verbrannt. Die Leichen sind offensichtlich so verbrannt, daß auch den Fachleuten eine Identifizierung dem Aussehen und nach den Prints kaum möglich sein wird. Ich rate euch trotzdem, mal hinzufahren. Vielleicht könnt ihr anhand von Schuh- oder Kleiderresten entscheiden, ob die beiden zu den Gangstern aus der Wohnung der Ulster gehörten.«
    »Wird schwierig sein. Ich weiß, wie verbrannte Leute aussehen«, brummte ich. »Wenn allerdings der Bursche mit dem merkwürdigen Gesicht darunter sein sollte, läßt sich das bestimmt feststellen. Solch einen Mammutkiefer findet man bei der heute lebenden Menschheit kein zweites Mal.«
    »Und die Hell-Bar, was machen wir damit?« fragte Phil ziemlich überflüssig. »Der Betrieb kann warten«, winkte Mr. High ab, »Dieser Sprengstoffanschlag — schon der zweite heute — geht vor.«
    »Okay«, nickte Phil. »Welchen Wagen nehmen wir?«
    »Ich empfehle euch, im Fahrzeug der Sprengstoff experten mitzufahren.«
    In der Tat, der Chef war besorgt Aber nicht, daß ich mir aufs neue einen Dienstwagen entführen lassen würde (der Ford wäre so oder so in die Luft geflogen), er fürchtete um unser Leben.
    Wir verabschiedeten uns vom Chef, Als wir im Fahrstuhl nach unten rauschten, meinte Phil:
    »Jerry, schlechte Lage für dich!«
    »Wieso? Ich bin überzeugt, der Chef ist nun froh, daß ich die Autoschlüssel habe steckenlassen.«
    »Richtig. Aber ich denke ja auch etwas anderes: Der Sprengstoffanschlag auf unseren Ford spricht ebensosehr für Mr. Highs Theorie, wie er gegen die deine spricht. Gewisse Kreise sabotieren mit allen Mitteln eine Entlastung Shirks.«
    »Ich verstehe. Wir sollten die Beweise, die Shirks Freilassung beschleunigen oder überhaupt erst in Gang setzen könnten, nicht mehr auswerten können. Vermutlich waren die Ganoven in der Wohnung nur deshalb so zuvorkommend, weil sie genau wußten, was in der Zwischenzeit für uns an dem Auto vorbereitet wurde.«
    »Aber Jerry, das hätten die Gangster doch viel einfacher haben können, wenn sie uns in der Wohnung umgebracht hätten.«
    »Einfacher schon, aber nicht ungefährlicher. Vielleicht hätte im Haus Nummer 293 der Chrystie Stree irgend jemand doch mehr gesehen oder gehört, als für die Gangster vorteilhaft gewesen wäre.«
    Der Fahrstuhl war unten, wir hasteten hinaus.
    Vor dem FBI.-Gebäude erwartete uns schon mit laufendem Motor der Kombiwagen unserer Sprengstoffabteilung.
    ***
    Polizeisirenen an einem Auto sind eine nützliche Sache.
    Sie machen die Straßen frei wie ein unsichtbarer Kehrbesen riesigen Ausmaßes.
    So gelangten wir, trotz des hektischen Mittagsverkehrs, rasch zu unserem Ziel in der Canal Street.
    Die Explosionsstätte und das ausgeglühte Autowrack boten einen schauerlichen Anblick.
    Die City Police, in großer Zahl vertreten, war voll in Aktion: Blitzlichtaufnahmen, Vermessungen, Zeugenvernehmungen, Zurückdrängen der neugierigen Menge, Verkehrsregelung, der übliche Wirbel.
    Auch unsere Höllenmaschinenspezialisten stürzten sich an die Arbeit.
    Sie zeichneten mit Kreide ein schachbrettartiges Muster auf Straße und