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0217 - Bleigeflüster als Finale

0217 - Bleigeflüster als Finale

Titel: 0217 - Bleigeflüster als Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bleigeflüster als Finale
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hatten die beiden Verbrecher genügend Muße, die Wirkung ihres hinterhältigen Attentats zu betrachten.
    George leckte sich wie ein Feinschmecker die Lippen und grunzte: »Großartige Arbeit, Kleiner, ich muß dich loben! Sieh mal, wie die Kiste flackert! Bis da mal jemand auf den Gedanken kommt, zu löschen! Haha, wenn die beiden G.-men die Explosion und den Aufprall gegen die Ampel überlebt haben sollten, dieses Feuer gibt ihnen bestimmt den Rest!«
    George drehte die Scheibe herunter. Er hörte eine Frauenstimme kreischen: »Um Himmels willen, helft ihnen doch! Vielleicht sind die beiden noch gar nicht tot. Sie verbrennen ja bei lebendigem Leib!«
    »Ihr Pech!« murmelte George und zündete seine Zigarre wieder an. Seine Hände zitterten nicht im geringsten.
    Nun rafften sich endlich einige beherzte Männer auf.
    Mit Handfeuerlöscher bewaffnet — wer weiß, woher sie die besorgt hatten —, wagten sie sich, wenn auch noch etwas zögernd, an den lichterloh flackernden Trümmerhaufen heran. Wahrscheinlich befürchteten sie eine zweite Explosion.
    Schaumstrahlen sprühten in die Flammen, der Qualm wurde dichter, aber das Feuer fiel mehr und mehr in sich zusammen.
    »Zu spät. Die beiden Cops sind unter allen Umständen tot«, stellte George völlig unberührt fest. »Bill, das gibt eine Sonderbelohnung.«
    Draußen, auf der Straße, riefen noch immer Passanten, die von den Splittern verletzt worden waren.
    Sirenengeheul in allen Tonarten näherte sich aus verschiedenen Richtungen: Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen rückten an.
    »Schätze, jetzt wird es Zeit, daß wir verduften!« meinte George nahezu gleichgültig. Bill gab keine Antwort. Sein Werk schien ihm nicht mehr sonderlich zu gefallen.
    Labor und chemische Formel sind eben doch etwas anderes als die Wirklichkeit.
    Eine Flucht nach vorn war wegen der ineinander verkeilten Fahrzeuge an der Explosionsstelle unmöglich. George scherte im Rückwärtsgang aus der Autoschlange, wendete auf der noch freien Gegenfahrbahn und stieß in die nächste Querstraße. Weg war er…
    ***
    Mr. High sah mich an.
    »Das ist ja eine merkwürdige Geschichte! Einfach unglaublich. Wie konnte das nur passieren? Berichten Sie.«
    Ich fühlte mich nicht gerade wohl in meiner Haut und antwortete recht kleinlaut:
    »Da gibt es nicht viel zu berichten, Chef. Ich bemerkte oben in der Wohnung der Ulster, daß ich die Wagenschlüssel nicht bei mir hatte und nahm an, daß ich sie wohl im Ford hatte steckenlassen. Als wir dann aber auf dem Parkplatz ankamen, war unser Fahrzeug weg, einfach weg, spurlos verschwunden.«
    »So, Ihr Wagen war ganz einfach weg, spurlos verschwunden. Wie kann man nur die Wagenschlüssel steekenlassen? Wenn Ihnen das mit Ihrem Jaguar passiert wäre, dann wäre das noch Ihr privates Vergnügen gewesen. Aber so…« Phil versuchte, mich zu verteidigen. »Vielleicht hat Jerry den Schlüssel gar nicht steckenlassen, sondern einer der Gangster hat ihn an sich genommen, als er Jerrys Taschen ausräumte.« Ich war anderer Meinung.
    »Das ist ausgeschlossen. Selbst wenn die Gangster meinen Autoschlüssel an sich genommen hätten, so konnten sie doch unmöglich bei jedem der vielen Wagen auf dem Parkplatz prüfen, ob der Schlüssel auch paßt. Sie wußten ja gar nicht, mit was für einem Fahrzeug wir gekommen waren, da sie sich schon vor uns in der Wohnung, von der man den Parkplatz nicht sehen kann, aufgehalten haben.«
    »Über diese Angelegenheit sprechen wir nachher nochmals, Jerry«, sagte der Chef ernst. »Jetzt will ich erst mal wissen, was, Sie in der Chrystie Street erreicht haben und was da los war. Sie haben da eben etwas von Gangstern und ›Taschen ausräumen‹ erwähnt.«
    Es ist wahrhaftig sehr ungewöhnlich, wenn sich ein G.-man, noch dazu einer mit meiner Erfahrung, einen Dienstwagen stehlen läßt.
    Ich überließ es Phil, den fälligen Bericht zu geben. Während seines Rapports breitete Phil vor dem Chef unsere »Beute« auf dem Schreibtisch aus.
    Mr. High betrachtete eingehend das Pistolenzubehör und die Kinokarte.
    »Den gesamten Kram ins Labor«, entschied er nach kurzem Überlegen, »obwohl ich mir nicht allzuviel davon verspreche, nachdem die Gangster die Sachen in ihren Händen gehabt haben. Wichtig wären nämlich vor allem die ursprünglichen Prints, etwa die der Vera Ulster.«
    Der Chef beorderte einen Beamten aus dem Labor zu sich. Nachdem ein Mann in weißem Mantel die drei Beweisstücke abgeholt hatte, meinte Mr. High:
    »Ihr könnt sagen,

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