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0218 - Grauen in der blauen Stadt

0218 - Grauen in der blauen Stadt

Titel: 0218 - Grauen in der blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wagen wenigstens einigermaßen dicht. So werden keine Geräte durch feine Staubpartikel versaut.«
    »Du rechnest wohl mit allem?« fragte Bill nachdenklich.
    »Muß ich das nicht?« stellte Zamorra die Gegenfrage. »Jemand sollte sich mal die oberen Etagen ansehen. Wir haben ja nur hier unten erkundet.«
    Wortlos setzten sich Susan und William Davies in Bewegung und strebten der Treppe zu.
    Die Architektur des Hauses war denkbar einfach. Die Eingangshalle nahm die vordere Hälfte der untersten Etage ein und fand ihre Fortsetzung im Treppenhaus und einem schmalen Korridor, der zu einer Hintertür führte. Seltsamerweise existierte diese Holztür, während alles andere von Bodenbelag über Einrichtung bis zu Türen und Fenstern verschwunden war. Nur eine dünne Staubschicht zog sich über den Boden, die aber nicht dick genug war, daß sie aus im Laufe der Jahrtausende zerfallenem Mobiliar bestehen konnte. In der Eingangshalle hatten die Besen gekehrt und eine staubfreie Zone geschaffen.
    Aber im nach hinten führenden Gang lag noch Staub. Und durch die Türen der rechs und links angrenzenden, gleich großen Zimmer fiel etwas Licht in diesen Korridor und auf seine Staubschicht.
    »Aber hallo«, sagte Susan plötzlich. »Ist einer von uns zur Hintertür gegangen? Ich kann mich nicht erinnern!«
    »Wieso?« wollte Bill Fleming wissen und kam heran. Zamorra folgte ihm, die anderen ließen sich etwas mehr Zeit.
    »Da«, sagte Susan Prescott und deutete auf die Spur.
    Jemand hatte im Staub seine Fußabdrücke hinterlassen.
    Zamorra kniete nieder, um sie näher zu betrachten. »Das sind aber merkwürdige Füße«, sagte er alarmiert. »Schaut euch das an - als ob hier ein Skelett gegangen wäre!«
    »Sie sind verrückt!« platzte Susan impulsiv heraus.
    »Vielleicht«, sagte Zamorra. »Aber was sehen Sie in dieser Abdruckform?«
    Sie verzog das Gesicht. »Stimmt, ja, sieht aus wie von einem Skelettfuß. Aber das ist doch Blödsinn! Kein Skelett lustwandelt so einfach ohne sein zugehöriges Fleisch durch die Gegend.«
    »Da wäre ich gar nicht so sicher«, flüsterte Zamorra bestürzt. Er sah Bill und dann Nicole an.
    Alle drei dachten in diesem Moment dasselbe -, dachten an ein Abenteuer, das noch gar nicht so lange zurück lag. In der texanischen Wüste war von einem Moment zum anderen eine bis dahin unbekannte Ruinenstadt aufgetaucht, die keiner bekannten nordamerikanischen Kultur entstammen mußte. Etwas, was Bill schon damals zu denken gegeben hatte, jetzt aber plötzlich bestürzend wirkte, weil Zusammenhänge ersichtlich wurden: Jene Stadt war ebenso alt wie die blaue Stadt hier im Herzen Afrikas!
    Nur waren die Steine nicht blau gewesen…
    Aber es hatte in dieser Stadt Skelette gegeben. Aber tausende von Skeletten waren in den Häusern aufgestapelt, doch der geringste Lufthauch oder eine Berührung ließ sie zu Staub zerfallen. Nur zwei Exemplare waren von diesem Phänomen verschont geblieben, und sie hatten Zamorra verraten, was gespielt wurde.
    Die gesamte Ruinenstadt war eine Falle für Zamorra. Eine Falle des Dämons Pluton, der sie aus einer anderen Zeitebene gerissen und in die Menschenwelt versetzt hatte.
    »Ja«, sagte Zamorra gedehnt, und noch einmal: »Ja… beide Städte in Ruinenform und von einer unbekannten vorgeschichtlichen Kultur erbaut, und in beiden Städten Skelette, die das Laufen gelernt haben…«
    Nicole erschauerte. Auf ihrem Körper entstand trotz der Wärme eine Gänsehaut. »Aber Pluton ist doch tot«, flüsterte sie. »Durch den Materiesender in das Weltengefüge der Meeghs geschleudert… und von da gibt es weder für Mensch noch für Dämon eine Rückkehr…«
    Bill ballte die Fäuste. »Und wenn die Falle vor Plutons Ende aufgestellt wurde?«
    »Die Spur führt herein«, warf Davies ein. »Er muß also noch im Haus sein, wer immer es auch ist!«
    Zamorra faßte nach dem Amulett, das nicht reagierte. Er fuhr herum und sah die Zwillinge an. »Orten! Spürt ihr etwas?« stieß er hervor.
    »Nichts… wie schon gewohnt…«
    »Vielleicht ist die Spur schon älter, unser Freund ist zum Haupteingang hinaus marschiert, und wir mit unseren Besen haben die Spur übersehen und verwischt. .«
    Bills Erinnerungsvermögen war gut. »Da war keine Spur, als wir dieses Haus zum ersten Mal betraten…«
    »Da! Sie führt die Treppe hinauf! Und nicht wieder nach unten…«
    Zamorra nickte Bill zu. »Komm! Wir sehen uns die Sache an!«
    Die beiden Männer betraten die Treppe und folgten der Spur, die aus

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