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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stichworten informierte ich ihn. Auch er zeigte sich überrascht, daß ein Vampir mit Silberkugeln um sich schoß und daß Lupina einen Sohn hatte.
    Geahnt hatte er es natürlich, wie wir auch, nur erhielt er von mir jetzt die direkte Bestätigung. Und er sagte: »Sie wissen ja, John, jeder Werwolf ist einer zuviel.«
    »Ich habe verstanden, Sir.«
    »Und wie geht es Ihnen persönlich?«
    Ich hatte gewußt, daß die Frage kommen würde, und mir auch schon eine Antwort zurechtgelegt. »Jeder Mensch macht mal Krisen durch. Auch mir ergeht es nicht anders. Ich habe mich wieder gefangen.«
    »Damit hatte ich gerechnet.«
    »Und wo kann ich Sie erreichen, Sir, wenn sich Dinge ereignen, die…«
    Der Superintendent unterbrach mich. »Ich muß in den Club, John. Die Nummer haben Sie ja.«
    »Natürlich, Sir.« Damit hängte ich ein.
    Suko blickte mich über die Rückenlehne der Vordersitze hinweg an. »Was sagt der Alte?«
    »Er kann sich auch keinen Reim auf die Geschichte machen.«
    »Es ist auch verdammt schwer. Ein Vampir, der mit Silberkugeln schießt. Wo haben wir das schon mal erlebt?«
    »Noch nie.« Und da hatte ich nicht gelogen. Mir spukte noch eine andere Vermutung im Kopf herum, über die ich mit Suko reden wollte.
    »Lupina befindet sich in der Nähe, Lady X ebenfalls. Hat Solo Morasso zum großen Halali auf uns geblasen, oder weshalb hat er seine Diener zu uns geschickt?«
    »Da bin ich überfragt.«
    Ich verzog den Mund zu einem Lächeln. »Stell dir Lupina doch mal vor, Suko. Sie war schon immer ein wenig eigenwillig. Irgendwie paßte sie nicht in das Schema der Mordliga. Ich erinnere dich nur an den Fall in Sibirien. Da wollte sie auch ihren eigenen Weg gehen. Und hier sieht es mir ganz danach aus, als habe sie etwas Ähnliches vor.«
    »Was sich Morasso natürlich nicht gefallen lassen wird.«
    »Genau. Er hat zu viele Mitglieder seiner Mordliga verloren, und er wird alles dransetzen, um die restlichen zu behalten, und zweitens wird er nicht wollen, daß er Konkurrenz bekommt. Mit anderen Worten: Er kann es sich gar nicht leisten, daß Lupina einen eigenen Weg geht, und er wird deshalb dafür sorgen, da sie diesen Weg nie einschlagen kann. Deshalb hat er Lady X geschickt.«
    »Mit einem Mordauftrag«, ergänzte Suko.
    »Und mit einem Helfer, der eine mit Silberkugeln geladene Maschinenpistole trägt. Paßt doch - oder?«
    Da gab Suko mir recht. Auch wenn er die Theorie als ein wenig gewagt empfand.
    Ich war anderer Meinung und sagte halblaut: »Wenn ich nur wüßte, was Lupina jetzt noch alles vorhat!«
    »Sie wird sich mit ihrem Sohn zusammentun.«
    »Klar. Und dann?«
    Da war der Chinese ebenso ratlos wie ich. Wir mußten die Ereignisse eben auf uns zukommen lassen. Ich schaute auf die Uhr. Es wurde immer später, und noch immer war kein Notarztwagen da.
    Dafür geschah etwas anderes. Da die Wagentüren offenstanden, konnten wir genau hören, was draußen vor sich ging. Und gemeinsam vernahmen wir aus der Ferne das schaurige Heulen. Es schwang wie eine unheilvolle Warnung weit über das flache Land und trieb uns eine Gänsehaut über den Körper. Lupina war in der Nähe. Und sie hielt sich anscheinend für stark genug, dies unter Beweis zu stellen…
    ***
    Noch jemand hörte das Heulen.
    Lady X und Tonio Trent. Sie fuhren zwar in ihrem Rover, doch sie hatten zwei Seitenscheiben nach unten gekurbelt. Als das schaurige Geräusch aufklang drückte Trent das Bremspedal in Richtung Wagenboden. Der Rover stand. Stille umgab die beiden Vampire. Sie sagten vorerst nichts, sie schauten sich nur an und lauerten darauf, daß sich das Geheul wiederholen würde.
    Es blieb ruhig. Einmal hatte gereicht. Lupina verkündete damit, daß sie ihr Ziel erreicht hatte. Beide Vampire verstanden die Bedeutung dieses Lautes sehr wohl.
    »Sie hat ihn!« flüsterte Lady X. »Verdammt, sie hat ihn.«
    »Und?«
    »Damit sind sie zu zweit und außerdem doppelt so stark, du Idiot.«
    »Wieso? Wir sind auch zu zweit.«
    Lady X lachte gallenbitter. »Ich glaube, du hast noch nicht begriffen, gegen wen es da geht. Lupina ist brandgefährlich, sonst wäre sie nicht zu einem Mitglied der Mordliga geworden. Das kannst du dir immer vor Augen halten. Sie nennt sich selbst die Königin der Wölfe, und das nicht ohne Grund. Ihren Sohn hat sie wahrscheinlich gefunden, und wenn sie sich mit ihm zusammenschließt, worauf ja alles hindeutet, wird sie es auch schaffen, die übrigen Werwölfe um sich zu scharen und ihrem Kommando zu unterstellen. So

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