Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
022 - Jagt die Satansbrut

022 - Jagt die Satansbrut

Titel: 022 - Jagt die Satansbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
zu vergnügen, der einige Geldstücke springen ließ.
    Ich schüttete noch zwei Gläser Wein in mich hinein, stand lallend auf, wankte wie ein Seemann bei Windstärke zehn, stieß einen Tisch um, gab einem Mädchen einen heftigen Klaps auf das entblößte Hinterteil und wankte ins Freie, von einer Straßenseite auf die andere taumelnd.
    Schließlich bog ich in eine dunkle Gasse ein und änderte sofort mein Benehmen. Nach einigen Häusern wandte ich mich nach links. Ich hatte am Nachmittag Nachricht von Alfonso de Villar bekommen. Es war ihm gelungen, den Aufenthaltsort der Dämonen-Drillinge zu erfahren. Die Drillinge waren in ein Schloß namens Guadilerzas gebracht worden. Es lag zwischen Orgaz und Ciudad Real, ganz in der Nähe der Wasserscheide zwischen Tajo und Guadiana.
    Ich verschwand in der Dunkelheit und stieg zum Fluß hinunter. Unweit der Puente de San Martin wartete ein Boot auf mich. Ich drückte mich in ein Haustor, als sich Schritte näherten. Ein Mann mit einer brennenden Fackel kam mir entgegen. Er bemerkte mich nicht. Ich wartete, bis er verschwunden war, dann hastete ich weiter. Nach wenigen Minuten hatte ich den Fluß erreicht. Der Mond stand hoch am Himmel, und der Fluß sah wie schwarze Tinte aus.
    Ich hatte das Boot bald entdeckt. Geräuschlos näherte ich mich. Ich stieg in das schwankende Boot und setzte mich Alfonso de Villar gegenüber. Wir legten augenblicklich ab. Außer uns befanden sich noch zwei Männer im Boot, die ich kannte. Einer war Rafael Aura, der zweite Jose Clemente. Sie hatten die Ruder mit Tüchern umwickelt.
    Wir warteten, bis Toledo außer Sicht war, dann beugte ich mich vor und unterhielt mich flüsternd mit Alfonso.
    »Alle glauben, daß ich betrunken bin«, raunte ich ihm zu. »Esteban habe ich informiert. Er wird bestätigen, daß ich völlig trunken nach Hause gekommen bin und er mich zu Bett bringen mußte.«
    »Gut. Hör zu, Juan! Ich habe die Papiere, die mir Villanovanus hinterlassen hat, studiert und einige Dämonenbanner angefertigt, die ihr drei um den Hals tragen müßt. Es wird äußerst schwierig sein, ins Schloß zu gelangen, doch es muß euch gelingen. Du mußt die Dämonen-Drillinge mit geweihten Sargsplittern töten. Stoße sie ihnen ins Herz! Gleichzeitig umfaßt du den Dämonenbanner an deinem Hals und konzentrierst dich auf den Drudenfuß, der sich in der Kirche befindet. Du hast den Drudenfuß gesehen und ihn durch ein Tuch hindurch berührt. Das genügt. Die Macht des Drudenfußes ist auch über räumliche Entfernungen hin spürbar. Seine Kraft wird dir helfen. Sollte es dir gelingen, den Dämonen-Drillingen die Sargstücke in den Leib zu bohren, dann wird die Kraft des Drudenfußes den Super-Dämon vernichten. Er wird zu Staub zerfallen.«
    »Verstanden«, sagte ich. »Was aber, wenn sich Villanovanus geirrt hat, Alfonso?«
    Mein Freund schwieg.
    »Antworte!« sagte ich nach einiger Zeit.
    Alfonso seufzte. »Daran dachte ich auch bereits. Wir können nur hoffen, daß es nicht so ist. Wenn doch, dann …«
    »… sind wir verloren!«
    »Es hätte wenig Sinn zu lügen, Juan. Du gehst ein gewaltiges Risiko ein. Es kann dein Tod sein. Willst du es trotzdem versuchen?«
    »Ja«, sagte ich fast unhörbar.
    Ich hatte in meinem kurzen Leben schon einige Gefahren auf mich genommen. Anfangs war ich einer Gefahr unbekümmert entgegengetreten. Damals waren mir die Konsequenzen oft nicht klar gewesen. Jetzt war ich nicht mehr so tollkühn, sondern versuchte eine Situation nach allen Richtungen zu durchdenken. Doch in diesem Fall fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Ich hatte es mir zur Aufgabe gestellt, das Vermächtnis meines greisen Lehrers zu erfüllen. Ich wollte und mußte die Dämonen-Drillinge töten.
    Nur das Rauschen des Flusses war zu hören. Ich schloß die Augen. Es war kühl geworden, und ich konnte nicht beurteilen, ob deshalb mein Körper zitterte oder ob ich einfach Angst hatte.
    Aura und Clemente ruderten das Boot ans linke Ufer, und wir legten an. Ich folgte Alfonso. Ein schmaler Weg führte zu einer Baumgruppe. Ich hörte das Schnauben und ungeduldige Aufstampfen von Pferden.
    Im Schatten der Bäume blieben wir stehen. Ich schlüpfte aus meinen Kleidern. Alfonso reichte mir eine hautenge schwarze Strumpfhose und ein enganliegendes dunkles Wams. Ich zog mich rasch an und schlüpfte in weiche Ziegenlederschuhe. Dann hängte ich mir zwei Dämonenbanner um den Hals, befestigte ein geweihtes Kreuz an dem breiten Gürtel und gurtete ein schweres

Weitere Kostenlose Bücher