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022 - Schreie aus dem Sarg

022 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 022 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Sache mit
Ihrer Tochter ist nur ein Rätsel von insgesamt vier weiteren, die die Regierung
lösen will. Und ...« Er unterbrach sich. Vom Sarg her klang ein schabendes
Geräusch und ein leises Stöhnen. Der geheimnisvolle Besucher, den Larry Brent
im Haus des reichen Franzosen aufgespürt hatte, kam zu sich.
    »So, mein Junge«, sagte Larry, während er sich wie ein aufmerksamer Vater,
der seinem Sprössling zuhören muss, neben den Sarg hockte. »Dann wollen wir uns
einmal gepflegt unterhalten. Ich glaube, du wirst uns bestimmt eine spannende
Geschichte erzählen. Dann schieß' mal los ...!«
    Der Afrikaner starrte den Amerikaner hasserfüllt an. Seine dunklen Augen
funkelten. Er rieb sich sein Kinn und richtete sich langsam auf. Als er
bemerkte, dass er in dem für Nanette Luison vorbereiteten Sarg lag, zeichnete
sich maßloses Entsetzen auf seiner Miene ab. Er wollte blitzschnell aus dem
Sarg entweichen, doch X-RAY-3 hielt ihn mit stählerner Hand zurück.
    »Nicht so schnell! Wir lassen dich laufen. Aber erst solltest du mir etwas
mehr über die Leute erzählen, die dich zu Monsieur Luison geschickt haben.«
    Larry Brent sprach ein ausgezeichnetes Französisch. Seine Sprachkenntnisse
hatten sich von Mal zu Mal verbessert. Man merkte ihm an, dass er während der
letzten Zeit sehr oft in Frankreich zu tun gehabt hatte, und nun hielt er sich
schon wieder im Französisch sprechenden Ausland auf.
    Der Farbige wich vor ihm zurück und hockte sich in die oberste Ecke des
Sarges. Er zog die Beine an und stemmte die Hände links und rechts auf den Boden
des Sarges, als wolle er jeden Augenblick aufspringen und wie eine Raubkatze
davonhuschen.
    Doch Larry beobachtete ihn sehr genau. Keine Bewegung in dieser Miene,
keine Muskelbewegung entging ihm. Wie auf ein Opfer lauerte er auf die Beute,
die so kostbar für ihn war. Dieser Mann wusste viel! Wenn er jetzt noch etwas
mehr erzählte, dann konnte sich die Situation für den PSA-Agenten schlagartig
ändern, und er konnte eingreifen, ehe es zu größeren Unannehmlichkeiten kam,
die angekündigt waren ...
    Der Afrikaner war stumm wie eine Puppe.
    »Ihm hat es die Sprache verschlagen«, meinte spöttelnd Larry Brent.
»Wahrscheinlich hat er sich durch das Bauchreden so überanstrengt, dass er
jetzt in der Tat kein Wort mehr über die Lippen bringt. Oder er ist nur
Bauchredner und kann sonst überhaupt nicht sprechen. Na, wie ist es, Zambo?« Er
sprach den Schwarzen einfach mit einem Namen an, der hier so verbreitet war wie
in Amerika Smith und Miller.
    »Es gereicht dir nur zum Vorteil, wenn du sprichst. Ich kann ein gutes Wort
für dich einlegen; vielleicht bist du nur ein Helfershelfer, so dass man dir
die Strafe vollends erlässt. Aber es ist notwendig, dass du redest.« Larry war
mit einem Mal sehr ernst. »Ich kann dir helfen – wenn du uns hilfst, verstehst
du? Was weißt du noch über Nanette Luison? Sprich jetzt – damit verhinderst du,
dass sie zu spät in diesem Haus eintrifft. Wenn sie tot ist, dann ...«
    Der wütende Gerard Luison sprang plötzlich auf den Schwarzen zu.
Blitzschnell umklammerten seine Hände den Hals des Guinesen.
    » Rede ! Rede – oder ich bring dich
um!« Luisons Stimme überschlug sich.
    Er wusste in diesem Augenblick nicht mehr, was er tat.
    Larry sprang herum, riss den Franzosen auf die Seite und schleuderte ihn in
das Zimmer zurück.
    »Sind Sie denn wahnsinnig , Mann?«
Der legere Unterton in der Stimme des Amerikaners war wie weggeblasen. Seine
Stimme war messerscharf. »Nicht diese Rowdymethoden, Monsieur! Da werde ich
empfindlich. Überlassen Sie den Burschen mir. Ohne Gewalt – Monsieur«, fügte er
noch einmal hinzu.
    Für zwei Sekunden hatte der Amerikaner notgedrungen den Schwarzen im Sarg
aus den Augen lassen müssen. Larry Brent war überzeugt davon, dass dem
Gefangenen niemals eine Flucht gelingen würde, solange er, X-RAY-3, so dicht
neben dem Sarg stand und jeden Versuch sofort im Keim ersticken konnte.
    Eine kleine Bewegung entging dem sonst so aufmerksamen Amerikaner aber
doch.
    Mittel- und Zeigefinger des Afrikaners glitten schlangengleich in die
rechte Hosentasche und griffen nach dem winzigen, kugelförmigen Gegenstand.
    Im Dämmerlicht des Zimmers, in dem die Lichtzufuhr abgeschnitten war,
entging ihm diese Bewegung.
    X-RAY-3 wandte sich an den Schwarzen. »Mach's dir leichter, Zambo!
Verhindere einen Mord! Wer hat dich geschickt? Du brauchst uns nur den einen
Namen zu sagen. Alles andere erledigen wir.«
    Da geschah

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