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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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dem Segen der Heiligen Mutter Kirche zur Gattin haben." Robert lächelte, weil er glaubte, der König unterstütze seinen Standpunkt.
    „Genau!" Rufus wandte sich Roger zu. „Und du, Mylord, du würdest dieses Tribunal doch gewiss nicht durch Gefühle voreingenommen machen wollen, wenn du die Gelegenheit hast, später die Wahrheit zu sagen. Du dienst deiner Gattin schlecht, wenn du redest, bevor du gefragt wurdest." Zufrieden, den Friedensstifter gespielt zu haben, setzte Rufus sich wieder hin und verkündete: „Ihr könnt fortfahren."
    Widerstrebend nahmen Eleanor und Roger wieder ihre Plätze ein und hörten schweigend zu, als Robert detailliert beschrieb, wie er mit ihr geschlafen hatte.
    Roger drückte ihre auf ihrem Schoß liegende Hand und hörte Belesme ihren Widerstand und die Art, wie er ihr Gewalt angetan hatte, beschreiben. Selbst die im Allgemeinen unbeteiligt wirkenden Schreiber schienen über die in der Geschichte zum Ausdruck gebrachten Gemeinheiten schockiert zu sein.
    „Du hast diese Frau genötigt?" unterbrach der päpstliche Legat Belesme. „Du willst, dass die Heilige Mutter Kirche eine Verbindung segnet, die mit einer Vergewaltigung begonnen hat?"
    „Eleanor hat mir ihr Versprechen gegeben! Sie gehörte mir, und ich konnte nach Gutdünken mit ihr verfahren!"
    Auf dem Podium wurde konferiert, und dann ging die Befragung weiter. „Und welchen Beweis kannst du dafür anbieten, dass diese Frau erwartet hat, dich zu heiraten?" fragte Durham schließlich.
    „Ihr Vater hat sie aus Fontainebleau geholt und hat es übernommen, sie und ihre Brautsachen zur Hochzeit nach Rouen zu bringen. Ich wurde hinzugerufen, um ihre Freilassung zu gewährleisten, nachdem Fuld Nevers sie als Geisel genommen hatte, weil sie meine Verlobte war."
    „Was denkst du, warum sie in Lord Rogers Gesellschaft aus Rouen geflohen ist, obwohl von ihr erwartet wurde, dich zu heiraten?"
    „ Sie hatte Angst vor mir, Eminenz, weil ich in Fontainebleau übereifrig gewesen bin." Belesme beugte sich auf dem Stuhl vor, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „Sie verließ Rouen in Gesellschaft eines Mannes, von dem sie glaubte, er sei ihr Bruder, weil er ihr hier in England Sicherheit bot. Ich denke, ihr ist klar geworden, dass sie nicht bei ihm bleiben konnte, nachdem sich herausgestellt hat, dass er nicht ihr Blutsverwandter ist, und das war der Grund, weshalb sie ihn geheiratet hat. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass sie mir gehört."
    „Du lieber Himmel, er lügt so, dass man es für die Wahrheit halten könnte", flüsterte Eleanor. „Roger, ich befürchte, man wird ihm glauben."
    „Nein, noch hast du deine Aussage nicht gemacht. Er hat noch keinen Beweis erbracht."
    Als habe Robert das gehört, zeigte er zu der Stelle, wo Mutter Mathilde saß.
    Jedermann blickte in diese Richtung, während er verkündete: „Die Äbtissin kann bestätigen, dass ich Eleanor de Nantes in Fontainebleau besessen habe."
    „Nein, er lügt!" Erneut sprang Eleanor auf. „Exzellenzen, er hat seine Machenschaften derart verdreht erzählt, damit etwas als angeblich geschehen hingestellt wird, was nie passiert ist. Ich habe nie ..."
    „Ruhe! Lord Roger, bitte, entferne die Dame aus dem Raum, bis sie an der Reihe ist, Fragen zu beantworten."
    „Das dulde ich nicht!" Sie drehte sich zu der Stelle um, wo Rufus und Henry und einige Höflinge saßen. „Sire ..."
    Rufus schien darüber befremdet zu sein, dass sie sich direkt an ihn gewandt hatte.
    „Nein, edle Frau, geh mit deinem Mann, bis du aufgerufen wirst."
    „Prinz Henry ..."
    „Geh nur. Ich werde dir alles erzählen, was hier gesprochen wurde", antwortete er.
    Rannulf of Chester war sogleich hinter ihr und raunte ihr und Roger zu: „Ja, Lady Eleanor, deine Freunde werden nicht zulassen, dass deine Ehre besudelt wird."
    „Rannulf", sagte Roger warnend, „die Beschwerde betrifft nicht dich. Tu nichts Dummes." Schützend legte er den Arm um Eleanors Schultern. „Komm, Lea. Roberts Lügen haben dich ohnehin aufgeregt. Wir werden allen Leuten die Wahrheit erzählen, wenn die Reihe an uns ist."
    Henry betrat den kleinen Raum, der Eleanor und Roger vom König im Tower von London zur Verfügung gestellt worden war.
    „Ist die Versammlung für heute aufgehoben worden?" wollte Roger wissen.
    „Ja, und ich bin hergekommen, um euch zu erzählen, was gesagt wurde."
    „Noch mehr Lügen", meinte Eleanor.
    „Nicht nur. Nachdem ihr gegangen seid, hat die Äbtissin über Belesmes Attacke

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