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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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ihr Kinn verfärbte.

    „Fuld wird für jede Prellung, die er dir beigebracht hat, büßen, Demoiselle. Das schwöre ich. Ich habe die Absicht, jedermann zu zeigen, was mit Leuten passiert, die sich in meine Angelegenheiten mischen." Vor Zorn hatte Roberts Stimme harsch geklungen. Seine grünen Augen verengten sich, als er den Blick auf Eleanors Kratzern und Prellungen ruhen ließ. „Er hat dir keinen weiteren Schaden zugefügt?"
    „Nein."
    „Die Verletzungen in deinem Gesicht werden abheilen. Ich bin dankbar, dass FitzGilbert mehrere Tage brauchen wird, um dich nach Rouen zu bringen. Bis dahin wird deine Schönheit wieder hergestellt sein." Robert sah, wie Eleanors Augen sich weiteten. „Ja, du wirst immer noch dort hinziehen. Courteheuse wird, wie geplant, dort deine Verlobung mit mir bekunden."
    „Aber ..." Eleanor fiel kein Einwand ein.
    „Wie ich sehe, hast du es noch immer so eilig", spottete Robert. „Mach das Beste daraus, Eleanor de Nantes, denn ich bin dir nicht ohne Grund zu Hilfe gekommen."
    Sie spürte, dass Roger sich versteifte, und sie versuchte, ihn zu beschützen. „Nein, Sieur, du missverstehst die Sache", sagte sie zu Belesme.
    „Ich bin nur überrascht. Das ist alles."
    „Ich bringe sie nach Rouen, Robert", sagte Roger kalt, „und danach kehre ich zu meinen Ländereien zurück."
    „Ja." Belesme schaute ihn und Eleanor an. „Ich halte es für das Beste, wenn du morgen beim ersten Tageslicht aufbrichst." Er wandte sich zum Gehen und hielt dann inne. „Was hat dich veranlasst, diese Angaben in dem Brief zu machen, Demoiselle?"
    „Fuld hat gesagt, er habe vor, mich bis Dieppe mitzunehmen, ehe er mich freilassen würde", antwortete sie schlicht, „und ich war sicher, dass er die Absicht hatte, mich in Auflehnung gegen dich zu töten."
    „Vermutlich. Trotzdem, was hat dich veranlasst, uns zur Abortgrube zu dirigieren?"
    „Ich konnte auf dem Grund Tageslicht sehen, und dem Geruch nach zu urteilen, war die Grube erst kürzlich ausgehoben worden. Auf diesem Wege konntet ihr ungesehen in den Turm gelangen", erklärte Eleanor.
    „Nun, es war das erste Mal, dass ich eine Burg eingenommen habe, indem ich durch den Abtritt geklettert bin . . ." Roger grinste glücklich. „Aber ich bin höchst zufrieden, dass das funktioniert hat."
    Sogar Belesme sah sich gezwungen zu lächeln. „Ja. Seltsam, dass ein Mann, der so dreckig ist wie Fuld, durch einen sauberen Abort verraten wurde."
    Belesme ging zu einem der schmalen Fenster und überprüfte den unter ihm liegenden Hof. Im rosigen Licht der Morgenröte konnte er seine grün gekleideten und Rogers Blau tragende Männer sehen, die Gefangene zusammentrieben. Rogers Knappe und Jean Merville zählten die Gefangenen und listeten sie dem Rang nach auf. Auf dem Grasstück zwischen dem Hof und den Blendmauern warfen andere Männer einige Leichen in die offenen Gruben. Direkt unter Belesme stritten Hugh und sein Hauptmann sich über die Waffen mehrerer Gefangener. Robert beugte sich vor und gab den Befehl, dass Rüstungen und Waffen gleichermaßen unter den Angehörigen der beiden Parteien verteilt werden sollten.
    Hinter ihm regte Fuld Nevers sich unbemerkt und wartete den rechten Augenblick ab. Hass und Furcht mischten sich.
    Er würde nicht friedlich daliegen und auf die Rache warten, die Belesme an ihm nehmen würde. Jetzt bei Bewusstsein, beobachtete er seinen Herrn mit halb geschlossenen Augen. Seine Finger tasteten nach dem Dolch, den er am Gürtel trug.
    Eleanor war die Erste, die ihn sich bewegen sah, als er sich mit letzter Kraft geduckt aufrichtete. In dem Moment, da sie schrie: „Sieur, gib acht auf ihn!", sprang Fuld Belesme von hinten an, den Dolch erhoben und auf den ungeschützten Hals zielend.
    Eleanor und Roger handelten gleichzeitig. Sie ergriff einen Bettvorhang und warf ihn über Fuld. Wütend schlug er in ihre Richtung. Roger hielt Fulds Handgelenk fest, als der Dolch ihr durch den Ärmel schnitt, und verdrehte es schmerzhaft, bis Fuld den Griff um die Waffe löste und sie zu Boden fiel. Roger versetzte ihm einen wuchtigen Schlag in den Magen, der ihn rücklings umwarf. Belesme trat Fuld auf die Hand und zermalmte sie auf dem Steinfußboden.
    „Heilige Mutter Gottes!" schrie Fuld auf. „Bring es hinter dich und töte mich!"
    „Zu gegebener Zeit", antwortete Belesme kalt, während er über ihm stand, groß und drohend, das Gesicht zu einer Maske der Grausamkeit verzogen. „Du wirst büßen, Fuld Nevers, für alles, was du mir

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