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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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gemerkt, dass Fuld dich verletzt hat."
    „Er hat nur seine Hand sprechen lassen, Bruder. Er war zu dumm, um etwas anderes zu tun." Eleanor seufzte tief. „Was wird Belesme mit ihm machen?"
    „Ihn töten."
    „Dann hoffe ich, dass er das schnell tut."
    „Das wird er nicht tun." Roger trat einen Schritt zurück und stellte den Salbentiegel auf einen niedrigen Tisch. „Sag mir", äußerte er beiläufig, „warum hast du Robert heute gewarnt, als Fuld ihn angreifen wollte?"
    „Er hat für mich gekämpft."
    „Nein, Lea. Er hat für sich selbst gekämpft und seines gekränkten Stolzes wegen."
    Roger wandte sich ab und schüttelte den Kopf. „Fuld hätte Robert töten können."
    „Auch du hast ihn davon abgehalten."
    „Ja. Ich konnte nicht zusehen, wie er Robert von hinten angreift." Voller Verachtung schlug Roger sich auf die flache Hand. „Wir hätten Robert loswerden können, Lea."
    „Mit einem Makel auf unserer Ehre."
    „Im Herzen weiß ich, dass du Recht hast, aber der Verstand sagt mir, dass wir Fuld ihn hätten töten lassen sollen."
    „Roger, wie bist du überhaupt dazu gekommen, dich Belesme anzuschließen?"
    „Ob du es glaubst oder nicht, Lea, er ist zu mir gekommen, weil er Fuld bestrafen wollte und nicht genügend Männer hatte. Seine Truppen kämpfen noch immer für Courteheuse im Vexin unter de Mortains Befehl. Und ich muss, um ehrlich zu sein, zugeben, dass ich froh war, ihn zu sehen. Ja, sein Ruf allein verleiht ihm im Kampf noch mehr Schärfe."
    „Fuld dachte, Belesme sei gekommen, um dich zu erledigen, und ich habe befürchtet, dass die beiden dich töten könnten. Aber ich denke, dass er wusste, er würde nicht überleben, als er dich mit Graf Robert verhandeln sah."
    Roger stellte sich hinter Eleanor und legte ihr die Hände auf die Schultern. Er fing an, sie mit den Daumen zu massieren. Sie entspannte sich unter seiner Berührung, beugte sich vor und schloss die Augen.
    „Lass uns nicht mehr über Fuld oder Robert reden, Lea. Wir verlassen diesen verfluchten Ort morgen früh und ziehen nach Rouen. Sobald wir dort sind, kann ich meine Boten zu den Männern schicken, die ich an unserem Fluchtweg postiext habe.
    So Gott will, werden wir im August in England sein, und dann können wir Belesme und diese ganze Geschichte hinter uns lassen."
    „Ich hoffe, dass er uns nicht wie Kaninchen zur Strecke bringen wird, Roger."
    Er hörte auf, Eleanors Schultern zu massieren. „Ich bin nicht ohne Mittel, Lea, sobald wir in England sind. Und Henry wird immer unser Freund bleiben."
    „Gott im Himmel! Das hoffe ich so!"
    Bis mittags war die Burg gesichert, und viele der Bewohn ner ruhten, um den verlorenen Schlaf der zu kurzen Nacht
    nachzuholen. Aufgrund von Rogers und Graf Roberts Verbot, weiterhin zu plündern, zu zerstören oder Gefangene zu töten, war es in der Festung still. In dem am Fuße des Burghügels liegenden Dorf sah die Sache jedoch ganz anders aus. Belesmes Männer fielen gnadenlos über die Einwohner her, raubten, vergewaltigten und töteten. Schließlich weckte Aubery Roger und erzählte ihm, was in dem Weiler geschah.
    Roger zog Hemd, Beinkleider und Tunika an und nahm sein Schwert an sich. „Robert soll zur Hölle fahren! Kann er nicht einen Tag lang sein Wort halten? Wo hat er sich einquartiert?"
    „In Fulds Turmgemach."
    „Gott im Himmel! Und wo soll seiner Ansicht nach Lea schlafen? Nein, antworte nicht."
    „Er hat nichts darüber gesagt, aber bestimmt würde er deine Schwester nicht entehren, derweil du hier bist."
    „Er würde alles tun. Er wollte auch die Leute im Dorf nicht zu Schaden kommen lassen. Jedenfalls hat er das gesagt. Gott im Himmel! Und Gilbert wollte ihm Lea geben! Nun, kommst du mit zu ihm, Aubery, oder hast du wie die anderen Leute Angst vor ihm?"
    „Ich gehe dahin, wo du hingehst, Herr."
    Roger traf den Comte de Belesme wach in Fulds Gemach an. „Sieur, die Leute im Weiler haben meinen Schutz erbeten, und ich habe ihn ihnen gewährt, doch deine Männer vergewaltigen und plündern all diejenigen aus, die uns geholfen haben."
    „Ich hatte mich schon gefragt, wie lange du brauchen würdest, um herzukommen.
    Meine Männer waren viel zu lange untätig, FitzGilbert, und da diese Festung durch eine List eingenommen wurde, hat man sie der Möglichkeit beraubt, ihre Blutgier zu befriedigen. Bis ihr Blutrausch gestillt ist, kann ich nichts gegen sie unternehmen."
    „Du lügst!" Roger legte die Hand auf den Schwertgriff.
    Belesmes Augen blitzten vor Zorn auf,

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