0220 - Kampf mit der Mumie
kam nicht einmal mehr dazu, meinen Dolch einzusetzen, in dem ich den Arm nach hinten schleuderte, um die Spitze in den Körper der Mumie zu stoßen, denn sie löste blitzschnell ihre Hand aus meinem Haar, nahm die andere von meinem Gesicht weg und preßte dann beide Pranken gegen meine Wangen, wobei sie den Kopf umklammerte wie die Backen eines Schraubstocks das Stück Eisen.
Der Druck wurde mörderisch und ging gleichzeitig über in eine Drehung. Da wußte ich, was mein Gegner vorhatte.
Er wollte mir im wahrsten Sinne des Wortes den Hals umdrehen!
***
Alexandria.
So also hieß das Schiff, und der Chinese hatte sich den Namen sehr gut gemerkt. Er kannte sich auch im Hafen aus, und er wußte, wo die Überseeschiffe anlegten.
Dieser Pier war sein Ziel!
Suko hatte wieder seine Harley genommen. Mit ihr war er schneller, die Maschine war ihm vertraut. So rasch wie möglich wollte er den Hafen erreichen. Suko ahnte, daß er keine Zeit verlieren durfte. Es kam jetzt auf jede Minute an.
Geduckt hockte er auf dem Sattel. Während er sich auf den Verkehr konzentrierte, dachte er gleichzeitig an Myxin und Kara.
Wenn die beiden erschienen und warnten, dann lag etwas in der Luft. Kara war eine mystische Person. Durch ihr Erbe war sie in die Lage gekommen, dämonische Gefahren zu orten und rechtzeitig zu warnen. Leider gelang ihr das nicht so hundertprozentig, als wenn sie den Trank des Vergessens besessen hätte. Damit konnte sie tatsächlich in andere Dimensionen reisen und auch schon Angriffe im Keim ersticken helfen.
Suko hoffte, daß Kara den Trank irgendwann einmal finden würde. Bisher hatte sie vergeblich danach gesucht, und sie war so mancher Spur nachgegangen, die ins Leere führte.
Suko erreichte den Hafen.
Ein heißer Sommertag näherte sich seinem Ende. In der Nähe des Wassers wehte zwar ein etwas stärkerer Wind, als in der City, dafür war die Luft auch schwüler.
Dem Wetter hatten die Menschen Rechnung getragen. Wer in der Nähe wohnte, den hielt nichts mehr in den mietskasernenartigen Häusern. Die Leute verließen die stickigen Zimmer ihrer Häuser, um sich im Freien ein wenig Luft zu verschaffen.
Der Wetterbericht hatte bereits vor Unwettern gewarnt. Unter Umständen würden sich in der nächsten Nacht schon Regen und Sturm über dem Land austoben.
Alles deutete darauf hin. Die Luft war irgendwie anders. Der Schall lief weiter, war deutlicher zu hören, und das Lachen der Menschen sowie die Musikfetzen, die aus den offenen Türen drangen, wirkten irgendwie falsch und künstlich.
In den Gassen des Hafenviertels waren auch zahlreiche Menschen unterwegs. Die Dirnen machten gute Geschäfte. Noch bessere die Wirte der Kneipen und Bars. Hier stand der Bierhahn nie still.
Suko ließ die Gegend schnell hinter sich und gelangte in den Bereich, wo tagsüber schwer gearbeitet wurde. Um diese Zeit war der Himmel grau geworden, dicke Wolken vereinigten sich mit dem Beginn der Dämmerung. Und zwischen den grauen Fronten leuchteten blasse Farben, von violett bis schwefelgelb.
Auch der Fahrtwind kühlte nicht. Er war warm, schwül und schien dicker zu sein als sonst.
Noch spaltete kein Blitz das Grau der Dämmerung, aber das Unwetter würde nicht lange auf sich warten lassen, davon war der Chinese restlos überzeugt.
Dabei dachte er auch an das Unwetter, in das sie hineingeraten waren als sie den Monster-Club bekämpften und auf der Jagd nach Lupinas Sohn waren. Da hatte es wahre Sturzfluten geregnet und Teile von London unter Wasser gesetzt.
Nur wenige Menschen begegneten dem Chinesen. Einmal mußte er anhalten, um eine Hafenbahn passieren zu lassen. Die Waggons waren mit Kohle beladen. Über den einzelnen dunklen Bergen hingen schwache Staubschleier.
Die Reihe der Loren versperrte Suko die Sicht. Als er wieder ungehindert sehen konnte, da erkannte er die Masten der am Pier liegenden großen Schiffe.
Auch die Alexandria mußte sich unter ihnen befinden. Suko hielt auch Ausschau nach Kara und Myxin. Er rechnete damit, daß sie sich in der Nähe befanden, doch so sehr er sich auch anstrengte, entdecken konnte er die beiden nicht.
Bis direkt auf den Pier zu rollen, wäre zu auffällig gewesen, aus diesem Grund suchte Suko nach einem Platz, wo er die Harley abstellen konnte.
Er fand ihn hinter einem elektrischen Verteilerkasten.
Suko schloß die Maschine ab, entledigte sich seines Helms, ließ aber die dunkle Lederjacke trotz der Hitze an, denn so konnte er besser seine Waffen verbergen.
Dann schritt er
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