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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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verdammt kein Wunder wäre, wenn‘s mich gepackt hätte! Mann, begreifen Sie denn unsere Situation nicht? Die Maschine wird so lange geradeaus auf dem eingestellten Kurs fliegen und in der vorgeschriebenen Höhe fliegen, bis der letzte Tropfen Treibstoff verbraucht ist! Dann werden wir uns weit draußen auf dem Atlantischen Ozean befinden! Und sobald der Treibstoff verbraucht ist, wird die Maschine aus viertausend Meter Höhe abstürzen! Haben Sie das endlich kapiert?«
    Ich war in diesen Minuten wirklich nicht sonderlich intelligent. Es mußte wohl daran liegen, daß mir noch immer der Schlaf im Gehirn saß.
    »Warum landen wir denn nicht, so lange wir noch Treibstoff haben?« fragte ich.
    Einen Augenblick dachte ich, er wollte mir an die Gurgel springen. Dann zuckte er plötzlich die Achseln und sagte resigniert:
    »Tja, das ist wahr. Warum, um alles in der Welt, sind zwei Tote nicht imstande, so eine lächerliche Maschine schön sauber zu landen? Warum tun sie's nicht?«
    Und jetzt endlich dämmerte -es mir. Ich fühlte, wie sich meine Kopfhaut zusammenzog, als ich endlich begriff, was er mir in seiner umständlichen Art freilich auch einfacher hätte sagen können.
    »Sie wollen andeuten, daß niemand die Maschine landen kann?« fragte ich. »Nicht wahr, das wollen Sie sagen?«
    »Sie merken auch alles.«
    Ich ließ meine Zigarette fallen und trat sie aus.
    »Schöne Bescherung«, sagte ich. Und mehr konnte man dazu wohl auch nicht sagen.
    ***
    Tom Haist stand neben seinem Schreibtisch und preßte den Telefonhörer so fest ans Ohr, daß ihm die Ohrmuschel schmerzte.
    »Zum Teufel, nein!« rief er. »Es geht eben nicht anders! In ungefähr zehn Minuten verläßt die Maschine unser Gebiet. Sorgt dafür, daß ihr sie sofort übernehmen könnt! Der Sprechfunkverkehr darf keine Minute unterbrochen werden.«
    »Natürlich, Haist«, sagte der Kollege der nächsten Station des Flugsicherungsdienstes. »Geht in Ordnung. Wir machen das schon. Was haben Sie sonst noch auf dem Herzen?«
    »Ich rufe gleich in New York an. Man soll der Maschine einen Ausweichflugplatz zuweisen. Irgendeinen Platz, der leicht anzufliegen ist. Wo meilenweit keine Häuser oder andere Anflughindernisse vorhanden sind.«
    »Ja, das ist richtig.«
    »Versuchen Sie inzwischen irgendwo einen erfahrenen Piloten aufzutreiben. Einen, der die wichtigsten Instrumente einer solchen Maschine im Kopf hat!«
    »Wo soll ich den hernehmen, Haist?«
    »Das kann ich doch nicht wissen. Ich habe auch keine Zeit mehr, mich länger mit Ihnen darüber zu unterhalten. Setzen Sie Himmel und Hölle in Bewegung, daß Sie in zehn Minuten einen solchen Piloten zur Verfügung haben! Und rufen Sie sofort die nächste Station an, damit sie sich ebenfalls einen tüchtigen Piloten besorgt! Okay, Snicky?«
    »Ich werde mir alle Mühe geben. — Eh, Haist, — ich will verdammt froh sein, wenn wir das hinter uns haben.«
    »Sie sind nicht der einzige, der froh sein wird, wenn diese Geschichte vorbei ist. Sobald irgendwas ist, rufen Sie mich per Blitzgespräch! Ende!«
    Haist drückte die Gabel nieder, ließ sie hochschnellen und drehte die Nummer vom Fernamt.
    »Fräulein«, sagte er in eindringlichem Tonfall, »hier ist die Flugsicherung, Bodenleitstelle. Battlewood.- Ich brauche ein Blitzgespräch mit dem Kontrollturm von La Guardia Airport in New York City. Bitte, beeilen Sie sich!«
    Er wartete. Es schien ihm Ewigkeiten zu dauern, obgleich es in Wahrheit nur ein paar Sekunden waren.
    »Kontrolle, La Guardia Field«, sagte eine Männerstimme.
    »Hier ist Haist von der Station Battlewood. Die Maschine DOXC 10 237 hat keine Piloten mehr. An Bord ist der Teufel los. Das Fleisch eines Menüs ist vergiftet worden. Zufällig aßen beide Piloten davon. Ein kleines Kind und die beiden Piloten sind tot. Rund zwanzig Passagiere schwer erkrankt, aber anscheinend nicht mehr in Lebensgefahr.«
    »Mensch, halten Sie die Luft an!« rief der Mann in La Guardia. »Erzählen Sie das unserem Boß! Ich verbinde!«
    Es knackte ein paarmal im Hörer. Dann sagte eine sonore Stimme:
    »Hier' ist Jokers.«
    »Haist, Battlewood. Ich habe eine Meldung für Sie. Die DOXC 10 237…« Haist leierte noch einmal seinen Spruch herunter. Die Reaktion am anderen. Ende der Leitung bestand zunächst in einem überraschten Schweigen, danach folgte ein pfeifendes Geräusch und schließlich kam die sonore Stimme wieder:
    »Haben Sie schon irgend etwas unternommen?«
    Haist zählte auf:
    »Zunächst habe ich den Funker

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