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0221 - Der Todessee

0221 - Der Todessee

Titel: 0221 - Der Todessee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Konstabler das Wort. »Ich will den beiden Männern aus London gegenüber nicht unhöflich sein. Zwei Leute können meinetwegen hierbleiben und versuchen, noch etwas zu retten. Wer meldet sich?«
    Terrence war gespannt, doch wie er die Kerle kannte, würden sie kneifen.
    »Keiner?« fragte der Konstabler.
    »Was gehen uns die Leute an«, sagte jemand.
    »Gut, dann können wir verschwinden. Wir haben das Untier gesehen. Es hat die beiden Männer im Boot noch nicht richtig angegriffen. Sie sind weiterhin am Leben. Einen zweiten Angriff werden wir nicht abwarten, sondern jetzt verschwinden. Nebel kommt auf, wir können nichts mehr sehen, und das behaupten wir auch, wenn uns jemand Fragen stellt. Hier sind unheimliche Kräfte am Werk, die wir lassen müssen. Unser Ungeheuer existiert, im Gegensatz zu dem in Loch Ness. Das ist noch nicht von so vielen Menschen gesehen worden.« Er lachte. »Los, steigt ein!«
    Terrence vernahm Schritte. Dann klappten Autotüren. Jemand rief noch: »Und den Wagen der beiden?«
    »Holen wir morgen früh ab, wenn von den Männern nichts mehr zu sehen ist«, erwiderte der Konstabler.
    Damit waren alle einverstanden.
    Sekunden später mahlte ein Anlasser, dann sprang der Motor des Fahrzeugs an.
    Der Alte duckte sich noch tiefer, als zwei Scheinwerfer ihre beiden hellen Strahlen über und durch das Unterholz geistern ließen. Der Wagen wurde in eine Kurve gefahren und in Richtung Uferstraße gelenkt, dort gab der Fahrer Gas, und wenig später war nichts mehr von dem Fahrzeug zu hören.
    Terrence war vorsichtig. Er wartete eine Weile ab, bevor er sich erhob, über die Büsche hinwegschaute und die Luft als rein empfand. Mit dem Waffenlauf gab er Karen White ein Zeichen.
    »Darf ich aufstehen?« fragte sie.
    »Ja. Wir gehen weiter.«
    »Und wohin?«
    Der Alte kicherte. »Es ist nicht mehr weit. Bis zur Ruine kannst du hinspucken. Du bist den Weg doch schon gefahren oder nicht?«
    Karen stand auf. Dabei nickte sie. »Ja, aber da hatte ich eine so grauenhafte Angst…«
    »Jetzt bin ich ja bei dir«, kicherte der Mann. »Wir können ganz beruhigt sein.« Er schaute sie kalt an und drückte seinen alten Filz fester auf den Kopf. »Komm mit!« Dabei winkte er mit der Waffe.
    Es waren in der Tat nur einige Yards, dann hatten sie das Unterholz verlassen und besaßen einen freien Blick auf das Seeufer. Dort hatte sich tatsächlich ein feiner Dunst aufgebaut. Er lag über den Wiesen wie ein unheimliches Gespinst, stieg aus dem Wasser und war dabei, noch dichter zu werden. Die alten Bäume wurden bereits von ihm umwoben, auch das Auto, ein großer silbergrauer Wagen, der sicherlich den beiden Polizisten aus London gehörte, von denen die Männer aus dem Dorf gesprochen hatten.
    Karen zog die Schultern hoch. Sie fror. Schon die Erinnerung an das, was sie hier erlebt hatte, bereitete ihr Unbehagen. Der Mann stand neben ihr. Dieser Alte war Karen unheimlich. Sie schielte auf die Waffe, die er in der Hand hielt. Er war fest entschlossen, irgend etwas durchzuführen, von dem Karen keine Ahnung hatte, wobei sie jedoch eine Hauptrolle spielen sollte.
    Düster waren die Schatten, die die Dämmerung über die schwarze Wasserfläche gelegt hatte. Lange, breite Streifen, an leichte, durchsichtige Tücher erinnernd, die im Laufe der nächsten Minuten immer dunkler wurden und mit der Finsternis den schwindenden Tag ablösten.
    Bisher hatte sich Karen White ruhig verhalten. Plötzlich stieß sie einen überraschten Schrei aus. »Da, da sind die beiden!«
    Terrence hatte sich bisher weniger auf den See konzentriert, als auf das nahe Umfeld, zu dem auch die Ruine gehörte. Er hatte zwischen den Trümmern nach Anzeichen für das Auftauchen des blauen Skeletts gesucht, doch als er nun die Stimme des Mädchens hörte, drehte er den Kopf und schaute ebenfalls über das Wasser.
    Ja, sie hatte sich nicht getäuscht.
    Da war tatsächlich ein Boot zu sehen. Zwei Männer saßen in ihm.
    Und sie hatten schon eine ziemliche Strecke geschafft, fast die Hälfte der gesamten Seebreite. Durch den hinderlichen Dunst wirkten die beiden Personen innerhalb des Bootes noch verschwommener, aber es war zu erkennen, daß einer von ihnen ruderte.
    Und zwar hatte er Kurs auf das Ufer genommen.
    Dies wiederum gefiel dem Alten überhaupt nicht. Er wollte bei seiner Aufgabe nicht gestört werden. Die beiden Polizisten durften auf keinen Fall das Ufer erreichen.
    Einmal waren sie von dem Ungeheuer schon angegriffen worden, wie er den Gesprächen der

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