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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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machte sich sein tägliches Training bezahlt. Instinktiv rollte er sich ab und kam gewandt wieder auf die Beine.
    Sein Gegner trat langsam in einen von draußen beleuchteten Bereich.
    Der Meister des Übersinnlichen erkannte sofort, daß er es mit einem niederen Dämon zu tun hatte. Nichtsdestotrotz ein tödlicher Gegner, wenn er nur den Bruchteil einer Chance bekam.
    »Sieh ein letztes Mal die Sterne über dir, Zamorra. Ich bin Grogan, und du stirbst. Jetzt!«
    Von einem Dämon Grogan hatte Zamorra noch nie etwas gehört, und der Hinweis auf die Sterne war beim Londoner Mistwetter der blanke Hohn. Aber die Worte waren mehr Ablenkung gewesen.
    Die Werbestie stürzte sich auf den Professor. Grogan war um einiges größer als der Parapsychologe. Die dämonische Gestalt besaß lange, behaarte Arme, doch einen total kahlen Körper. Zwischen den Reißzähnen rann Geifer hervor, während sich die tierische Fratze siegessicher verzog.
    Instinktiv duckte sich Zamorra ab, während er nach dem Amulett griff.
    Doch ehe er die Silberscheibe ins Freie zerren konnte, war der Dämon über ihm.
    Grogan flog über den Professor hinweg. Trotzdem gelang es ihm, ihn mit der Pranke zu erwischen. Fünf lange Krallen gruben sich in Zamorras Rücken, zerrissen Stoff und Haut gleichzeitig.
    Zamorra schrie auf.
    In der Gasse hörte ihn niemand. Zwanzig, dreißig Meter weiter gingen Passanten vorbei. Die Straße war hell erleuchtet. Und hier tobte ein Kampf auf Leben und Tod, ohne daß jemand Notiz davon nahm.
    Betonwelt, in der sich niemand um den anderen kümmert…
    Die schmale Gasse zum Hinterhof lag im Finstern. Nur das schwache Mondlicht, das durch die jagenden Wolkenbänke drang, beleuchtete einige Stellen des schmutzigen Pflasters.
    Mit zusammengebissenen Zähnen wirbelte Zamorra herum, während Blut über seinen Rücken rann.
    Seine Fäuste trafen ins Schwarze.
    Grogan steckte die Schläge unbeeindruckt weg. Er schlug fauchend zurück. Zamorra konnte nicht rechtzeitig ausweichen.
    Die Pranke traf seine Schulter, und die Wucht des Schlages schickte ihn zu Boden. Zamorra schrie auf, als er auf seinem wunden Rücken landete.
    Er wußte, daß es so nicht weiterging. Der Dämon riß ihn in Stücke, ohne daß Zamorra ihm gefährlich werden konnte. Dabei war er schon mit anderen, mächtigeren Geschöpfen der Nacht fertig geworden!
    Fieberhaft sah er sich nach einer Waffe um, die ihm für einen Moment Luft verschaffen würde. Er brauchte zwei Sekunden, um an sein Amulett zu gelangen.
    Grogan nahm ihm die Entscheidung ab.
    Triumphierend baute er sich vor dem am Boden liegenden Professor auf. Er packte Zamorra am Hemdkragen und zog ihn in die Höhe.
    Stinkender Atem wehte dem Meister des Übersinnlichen entgegen. Er verzog das Gesicht, ertrug aber den Pestodem. Denn auf diese Gelegenheit hatte er gewartet.
    Seine Beine schnellten vor und trafen den Leib des Dämons.
    Einige Sekunden hing Zamorra, nur von seinem Hemd gehalten, in der Luft. Das hielt der Stoff nicht aus. Ratschend zerriß das Gewebe und gab damit den Blick auf das Amulett frei.
    Grogan heulte erschrocken auf. Er wußte, daß er Merlins Stern nichts entgegenzusetzen hatte.
    Zum zweiten Mal machte Zamorras Rücken unsanfte Bekanntschaft mit dem Bodenbelag.
    Diesmal war es ihm egal.
    Während der Dämon vor der Macht der weißen Magie zurückschreckte und die Arme vors Gesicht schlug, packte Zamorra das Amulett und zog die Silberkette über den Kopf.
    Er sprang vor und ließ das Amulett vorsausen.
    Wie eine Keule traf die Silberscheibe den Dämonenkörper in der Mitte. Die Haut platzte an dieser Stelle auf. Schwarzes Blut quoll hervor.
    Grogan kreischte.
    Doch Zamorra ließ ihn nicht zur Ruhe kommen. Jetzt war er am Ball. Er wischte dessen behaarte Arme zur Seite und drückte die Silberscheibe gegen die Stirn Grogans. Das Amulett fraß sich augenblicklich fest. Es zischte, und pestilenzialischer Gestank entstand.
    Tiefer und immer tiefer brannte sich Merlins Stern einen Weg in den Schädel des Dämons.
    Der Meister des Übersinnlichen ließ die Kette, an der die Silberscheibe befestigt war, los. Schwer atmend sah er zu, wie das Amulett seine weißmagische Arbeit vollendete.
    Vom Kopf Grogans flammte grünliches Feuer über den ganzen Körper der Werbestie. Dann sank eine große Aschewolke zu Boden, in deren Mitte das Amulett unversehrt lag.
    Zamorra nahm es und hängte es sich wieder um den Hals. Immer noch hatte der Kampf keine Zuschauer angezogen. Dem Professor konnte das nur

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