0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
ich die Spezialprothese sofort anlegte und ihm meine alte Prothese übergab.
„Du siehst jetzt viel gepflegter aus", meinte Sörlund und betrachtete mich abschätzende „Das ist es, was mich von manchen anderen Männern unterscheidet", gab ich zurück.
Er blickte selbstgefällig an sich herunter, als sei er ein einmaliges Exemplar männlicher Schönheit.
Mercant sagte: „Es ist wichtig, daß diese Spezialprothese erst in der Endphase Ihres Einsatzes angewandt wird. Auf keinen Fall dürfen Sie sie schon während der Fluchtvorbereitungen einsetzen.
Die Maahks würden wahrscheinlich sofort Verdacht schöpfen."
„Der Hypersender", erinnerte ihn Sörlund. „Wann sollen wir ihn benutzen?"
„Wir rechnen nicht damit, daß Sie jemals hierher zurückkehren", sagte Mercant offen. „Deshalb haben wir an eine Möglichkeit gedacht, wie Sie uns von den Vorgängen innerhalb des Horror- Systems berichten können, ohne selbst zurückzukommen. Die ANDROTEST III, das dritte Vierstufenschiff der Androtestgroup, ist unter dem Befehl von Oberst Pawel Kotranow startklar. Direkt nach Ihrem Aufbruch wird die ANDROTEST III das Horror-System anfliegen und dort in einem großen Sicherheitsabstand warten. Der Hypersender im Bein von Sergeant Hegha kann das Schilf auch dann erreichen, wenn es viele Lichtjahre im Leerraum von Horror entfernt steht." Mercant zog die Stirn in Falten. „Wir müssen annehmen, daß diese Nachrichtenbrücke die einzige Möglichkeit sein wird, Ihre Beobachtungsergebnisse zu erhalten."
„Wer weiß", sinnierte Sörlund, „vielleicht kommen wir doch zurück."
„Ich hoffe es", sagte der Solarmarschall, „aber es wäre falsch. Ihnen die Risiken zu verheimlichen.
Inzwischen haben wir neue Auswertungsergebnisse von Luna erhalten", sagte er. „Nathan hat errechnet, daß es in einer Entfernung von über einer Million Lichtjahren von der Galaxis tatsächlich einen Zwergnebel gibt, der dem eigentlichen Andromedanebel um etwa einhundertfünfzigtausend Lichtjahre vorgelagert ist. Wir haben diesen Zwergnebel Andro-Alpha genannt. Trotz seiner kaum wahrnehmbaren Erscheinung ist Andro-Alpha ein Nebel mit einem durchschnittlichen Durchmesser von sechstausendfünfhundert Lichtjahren. Es handelt sich also um eine richtige kleine Galaxis, in der durchaus Millionen von Sonnen stehen können.
In diesem Zwergnebel", fuhr Mercant fort, „befindet sich eine Transmitterstation, deren Tätigkeit wir auch auf dem Bildschirm der Justierungsstation auf Quinta beobachten können. Diese Station steht ununterbrochen mit dem Horror-System in Verbindung. Wir können annehmen, daß im Horror-System eine Flottenkonzentration der Maahks stattfindet. Warum aber suchten sich die Methans ausgerechnet das Horrorgebiet für ihre Zwecke aus? Nathan hat inzwischen festgestellt, daß es dem Großtransmitter im Zwergnebel Andro-Alpha nicht möglich sein kann, auf direktem Weg die Distanz von über einer Million Lichtjahren zum Sechsecktransmitter in unserer Milchstraße zu überbrücken. Anscheinend bedarf es für diesen Sprung einer Zwischenstation. Dafür wurde Horror ausgewählt. Nach diesen Erkenntnissen ist das Twin-System längst nicht so gefährdet, wie wir zunächst angenommen hatten. Beide Transmitter, der im Horror-System und der im Twin-System, haben ungefähr die gleiche Entfernung zur Milchstraße."
„Warum läßt Perry Rhodan unter diesen Umständen seine Verbände im Twin-System stehen, wenn er mit einer Invasion vom Sechsecktransmitter aus rechnet?" wollte Sörlund wissen.
„Wenn wir das Twin-System verlieren, ist es mit dem Sprung nach Andromeda vorbei", entgegnete Mercant. „Und wir müssen nach Andromeda, um die Hintergründe der jetzigen Bedrohung herauszufinden."
„Ich kann mir vorstellen, wie schwierig es ist, diesen gesamten Komplex zu übersehen", meinte Major Sörlund. Jetzt sprach der Mathematiker aus ihm.
„Sie sollen uns dabei helfen", erwiderte Mercant ernst. „Finden Sie heraus, was die Methans vorhaben. Versuchen Sie, mit einem Bericht zurückzukommen, oder wenigstens eine Funknachricht an die ANDROTEST II abzusetzen."
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, Mercants weitere Pläne auswendig zu lernen. Der Abwehrchef bereitete uns darauf vor, daß die Flucht mit einer sechzig Meter durchmessenden Kaulquappe durchgeführt werden sollte, mit der wir in den Twin- Transmitter hineinrasen mußten. Die ALTAI, das war der Name der Kaulquappe, besaß eine Spezial-Druckkabine, in der die fünf Maahks leben
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