0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
erzählen, daß wir Gerüchte vernommen haben, wonach man sie auf einen anderen Planeten bringen will. Das wird ihre Bereitwilligkeit erhöhen." Wir luden die Landestütze ab und zogen sie mit einem bereitstehenden Montagekran zur Außenwandung des Leichten Kreuzers hinauf. Der Montagelift, der seitlich am Baugerüst angebracht war, brachte uns ebenfalls an die Montagestelle.
Imar Arcus packte unser Werkzeug aus.
„Ich frage mich nur, wie wir sie mit ihrem Behälter aus dem Bunker holen sollen", sagte ich nachdenklich.
„Wir müssen die Wachen überwältigen. Wir haben Betäubungsstrahler, mit denen wir sie für ein bis zwei Stunden außer Gefecht setzen können", sagte Sörlund.
Harper brummte unwillig. „Ich hätte nie gedacht, daß ich einmal auf Angehörige der Flotte schießen würde."
Sörlund lenkte den Kran, und wir bugsierten das Oberteil der Stütze in die vorgesehene Öffnung. Die Stütze wurde mehrfach angeflanscht. Danach überprüften wir die Hydraulik. Nach uns würden die Spezialisten erscheinen, um die elektronische Funktion der Anlage zu überprüfen.
„Ich hoffe, daß man uns bald eine Arbeit gibt, die uns in die Nähe' des kleinen Bunkers führt", sagte Sörlund. „Dann können wir uns genau orientieren."
In der darauffolgenden Nacht schlief ich keine zwei Stunden. Als wir sicher sein konnten, daß der Schweißer eingeschlafen war, standen Sörlund und Harper auf. Gern hätte ich den Major wieder begleitet, doch es war klar, daß sich auch die anderen mit den Gegebenheiten innerhalb des Bunkers vertraut machen mußten.
Völlig lautlos verschwanden die beiden Offiziere aus der Baracke.
Der Schweißer schlief weiter, ich konnte seine gleichmäßigen Atemzüge hören. Diesmal würde Sörlund schneller vorankommen, denn er wußte nun, welche Hindernisse er zu bewältigen hatte.
Nach einer Weile hörte ich, daß Sergeant Arcus aufstand. Er kam an mein Bett und zog sich einen Stuhl heran.
„Bist du wach?" flüsterte er. „Natürlich", erwiderte ich. „Der Leutnant schläft", sagte Arcus. „Er hat gute Nerven."
Ich spürte, daß er sich über irgend etwas mit mir unterhalten wollte. Obwohl wir zu den drei Offizieren ein sehr gutes Verhältnis hatten, bestand zwischen uns Sergeanten eine engere Bindung.
„Wie wird diese Sache ausgehen?" fragte Arcus.
„Der Fluchtversuch? Ich schätze, daß wir die Maahks hier herausholen." Arcus fluchte leise. „Ich wünschte, ich hätte mir diese Injektionen nicht geben lassen", sagte er.
Ich wußte genau, was er meinte. An Bord des Lazarettschiffes hatte man uns verschiedene Medikamente injiziert, um das Bewußtsein unserer schweren Krankheit in uns einzudämmen.
Das Wissen um die Zentrumspest war dadurch fast vollkommen in unser Unterbewußtsein zurückgedrängt worden. Nur ein dumpfes Unbehagen erinnerte uns ab und zu noch an die Krankheit.
„Vielleicht ist es gut so", versuchte ich Arcus zu beruhigen.
„Warum sollen wir ständig nachgrübeln, was in zwei Monaten sein wird."
„Bevor wir auf dem Lazarettschiff waren, habe ich oft über mein Ende nachgedacht", meinte Arcus. „Das hat mir sehr geholfen. Ich hatte die Furcht vor der Medusa-Pest schon fast überwunden." Jetzt fürchtete er offenbar, daß diese Angst wieder über ihn herein brechen könnte, wenn die Wirkung der Medikamente nachließ. „Manchmal", sagte Arcus leise, „haben wir unseren Galgenhumor übertrieben. Vielleicht bin ich von Natur aus nicht so lustig, wie ich mir immer den Anschein gab."
„Jeder hat mal eine nachdenkliche Minute", sagte ich. „Sogar Sörlund." Im Halbdunkel sah ich, daß der Gedanke an den Major Arcus grinsen ließ. „Halgor verbreitet Ruhe und Zuversicht, wo immer er auftaucht", sagte Sergeant Arcus dankbar. „Ich hoffe, daß ich vor ihm an der Reihe bin, denn ich würde sein Faltengesicht sehr vermissen."
„Man hat das Gefühl, der Major müßte uralt werden", sagte ich. „Ruhe!" rief der Schweißer von seinem Bett aus. „Es gibt nichts, was ihr nicht auch morgen bereden könnt." Wir hörten, wie er sich ärgerlich auf die andere Seite wälzte. Arcus zog sich hastig in sein Bett zurück. Ich hoffte, daß der Schweißer wieder fest schlief, bis Sörlund und Harper zurückkamen. Ich schaute auf meine Uhr. Die beiden Offiziere waren vor zwei Stunden gegangen. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf, aus dem ich jedoch bald wieder erwachte.
Kurz darauf kamen Sörlund und Harper zurück.
Harper ging zu Son-Hao und Arcus, um ihnen einen Bericht
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