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0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu geben, der Major kam an mein Bett.
    „Die Maahks merkten sofort, daß diesmal ein anderer Mann dabei war", sagte er leise. „Sie sind verteufelt schlau. Als ich ihnen sagte, daß sie wahrscheinlich bald auf eine andere Welt gebracht würden, erklärten sie sich mit unseren Plänen einverstanden. Sie haben schnell begriffen, worum es geht. Nur, als ich ihnen sagte, daß sie von fünf Mann begleitet würden, protestierten sie. Sie meinten, zwei oder drei Terraner, würden genügen." Sörlund verzog sein Gesicht zu einem lautlosen Lachen. „Ich machte ihnen klar, daß wir mindestens zu fünft sein müssen, um die ALTAI zu fliegen." Ich richtete mich im Bett auf. „Wurde bereits ein Termin ausgemacht?" fragte ich „Ja", nickte Sörlund. „Wir versuchen, sie morgen nacht zu befreien."
    Einen Augenblick war ich sprachlos. Ich hatte damit gerechnet, daß noch mindestens drei bis vier Tage verstreichen wurden. „Aber... „, begann ich. „Es ist etwas passiert, das uns zum schnellen Handeln zwingt", unterbrach mich Sörlund. „Ich konnte die Klimaanlage nicht am richtigen Platz befestigen. Das wird bald bemerkt werden. Deshalb versuchen wir es morgen nacht."
    „Aber Mercant wird... „, setzte ich an, doch er unterbrach mich erneut.
    „Mercant wird wissen, was er zu tun hat, wenn man ihn alarmiert.
    Die ANDROTEST ist startbereit."
    „Es wird also losgehen?"
    „Das letzte Kommando beginnt", sagte Sörlund, und zum erstenmal klang eine gewisse Bitterkeit aus seiner Stimme. Gleich darauf jedoch verfiel er wieder in seinen üblichen nachlässigen Ton: „Ist deine Prothese einsatzbereit, Hegete?"
    „Wünschen Sie eine Kostprobe, Sir?" fragte ich militärisch.
    „Später, Sergeant", antwortete er. Es gelang mir nicht, den Rest der Nacht Ruhe zu finden. Meine Gedanken befaßten sich immer wieder mit dem bevorstehenden Befreiungsversuch. Die fünf Gefangenen waren mir unheimlich. Hinter den Scheiben des Druckbehälters konnte man sie nur undeutlich erkennen. Was immer sie taten oder dachten, es blieb uns verborgen. Die Falle, die wir den Methans zu stellen beabsichtigten, konnte schnell zu einer Falle für uns werden.
    Als es hell wurde, lag ich mit offenen Augen im Bett. Während des Tages verrichteten wir die uns zugeteilte Arbeit unkonzentriert.
    Je näher der Abend kam, desto größer wurde meine Spannung.
    Auch bei den anderen, Sörlund ausgenommen, konnte ich diese Anzeichen beobachten.
    Wir sprachen kaum miteinander. Vor allem Son-Hao war nervös.
    Für meine Begriffe verging der Tag ausgesprochen langsam, obwohl es einem Terraner nicht schwerfällt, sich an den fünfzehn- Stunden-Rhythmus von Quinta zu gewöhnen.
    Das Abendessen nahmen wir gemeinsam in der Kantine ein.
    Abgesehen von Sörlund hatte keiner großen Appetit. Der Major aß mit höchstem Genuß. Nach dem Essen bestellte er ein Bier, streckte seine langen Beine unter den Tisch und gähnte behaglich.
    Das war mir dann doch zuviel. „Wir müssen endlich einen Plan festlegen, Halgor", sagte ich. Er nippte an seinem Bier und leckte den Schaum von den Lippen.
    „Dann schieß mal los!" forderte er mich auf.
    „Der Schweißer ist ein Problem. Er wird bestimmt munter, wenn wir alle zusammen mitten in der Nacht aufbrechen."
    „Wir werden ihm ein Schlafmittel geben", versicherte Sörlund.
    Damit war dieser Punkt für ihn erledigt.
    Son-Hao ging kopfschüttelnd hinaus. Durch die Fenster sah ich ihn vor der Kantine hin und her schreiten. Ich wollte mich weiter mit Sörlund unterhalten, doch da steuerte Donald Cartney quer durch den Raum auf uns zu und ließ sich mit seinem Tablett an unserem Tisch nieder.
    „Hallo, Jungens!" sagte er. „Wo steckt ihr jetzt?"
    Wir warteten darauf, daß Sörlund ihn wegschicken oder wenigstens unseren Aufbruch bekanntgeben würde. Doch der Major schien sich in Cartneys Gesellschaft wohlzufühlen. Arcus und ich verließen ebenfalls die Kantine, nur der ruhige Captain Harper blieb sitzen. Leutnant Son-Hao kam wie ein gereizter Tiger auf uns zu. „Na und?" erkundigte er sich. „Was spricht er?"
    „Er unterhält sich mit Cartney", berichtete Arcus säuerlich.
    Wir gingen zu unserer gemeinsamen Wohnbaracke. Als es dunkel wurde, kam Harper. Auf unsere fragenden Blicke zuckte er nur mit den Schultern. Der Schweißer wollte uns zu einem Kartenspiel auffordern, doch er hatte damit kein Glück.
    Endlich erschien Major Halgor Sörlund. Seine Blauaugen strahlten uns an, sein faltiges Gesicht sah rosig aus. Er roch intensiv nach

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