0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha
Maahks jeden Tag in die Justierungsstation bringen und wieder abholen?" schlug Cole Harper vor.
„Ich halte das für keine geschickte Lösung", versetzte Mercant.
„Es würde das Mißtrauen der Gefangenen erwecken. Wir werden Sie beim Bodenpersonal einsetzen, so daß Sie überall Zutritt haben."
„Es gibt keine Arbeit, die wir nicht übernehmen, Sir", sagte Sörlund. Mercant kannte ihn offensichtlich doch nicht gut genug, sonst hätte er nicht so ernsthaft genickt. Körperliche Arbeit war bei Major Sörlund geradezu verpönt.
Wir erhielten sofort nach unserer Rückkehr neue Arbeitskleidung und eine Unterkunft in einer kleinen Baracke hinter dem großen Kommandobunker. Hier war es wesentlich ungemütlicher als bei Cartney, doch wir wußten, daß dieser Zustand nicht von langer Dauer sein würde. Wir schliefen mit zwei Mechanikern in einem Raum. Einer von ihnen war ein finsterer Bursche. Er hieß Setticott und fühlte sich offenbar als Stubenältester. Er teilte Seife und 4 Handtücher an uns aus, gab uns die Nummern für unsere Schränke und wies uns an, jeden Morgen unsere Decken ordentlich zusammenzurollen.
„Die Seife muß für sieben Tage reichen", sagte er.
Sörlund musterte ihn abschätzend. „Ich wußte nicht, daß ihr euch so selten wascht", sagte er.
Setticott wurde rot vor Wut, biß die Zähne aufeinander und zog sich zu seinem Bett zurück.
Bereits am nächsten Morgen erhielten wir den Auftrag, eine Landestütze zu überprüfen. Die Stütze war an einem Leichten Kreuzer abmontiert worden und lag in einer Werkstatthalle.
Setticott gehörte zu unserer Gruppe. Der zweite Mann aus unserem Zimmer war ein Schweißer. Er verschwand unmittelbar nach dem Frühstück. Setticott betastete die Landestütze, als bestände sie aus zerbrechlichem Porzellan. Der in einem Kugelgelenk gelagerte Fuß war angebrochen und sollte durch einen neuen ersetzt werden. Zum Glück war es keine schwierige Arbeit, so daß wir vor Setticotts Augen unserer Mechanikerrolle durchaus gerecht werden konnten.
Als Sörlund und ich das Ersatzteil auspackten, flüsterte mir der Major zu: „Wir müssen Setticott loswerden. Solange er bei uns im Zimmer schläft, haben wir keine Möglichkeit, mit den Maahks wieder in Verbindung zu treten."
„Was ist mit dem zweiten Mann?" fragte ich. „Der Schweißer? Ich glaube, dem ist es egal, was seine Stubengenossen treiben. Er kümmert sich um nichts. Aber Setticott muß weg."
„Wie, Halgor? Wir können ihn nicht umbringen." Er blinzelte mir zu. „Vielleicht ein kleiner Unfall, der ihn für einige Tage in ärztliche Behandlung zwingt."
„Willst du ihm die Landestütze auf die Füße werfen?" erkundigte ich mich.
„Kleine Verschwörung im Gange?" wollte Arcus wissen, als er zu uns kam. „Setticott muß weg !" sagte ich mit Nachdruck.
Imar Arcus machte auf dem Absatz kehrt und ging zu Setticott.
Wir sahen, wie er irgend etwas zu ihm sagte. Setticott warf die Arme in die, Luft. Ich fürchtete schon, er würde sich auf den Sergeanten stürzen, doch dann rannte er davon.
Arcus winkte uns zu. „Er zieht um", sagte er befriedigt.
„Was hast du ihm erzählt?" fragte Captain Harper.
Der Sergeant errötete. „Wir wollen nicht darüber sprechen", bat er. Als wir während der Mittagspause in die Baracke kamen, war Setticott tatsächlich umgezogen. Wir erwarteten, daß irgendein Vorgesetzter erscheinen und uns zur Rede stellen würde, doch Setticott schien es vorgezogen zu haben, uns in seiner Begründung für den überstürzten Umzug nicht zu erwähnen.
Nach der Mittagspause wurde die instandgesetzte Landestütze von einem Robotwagen abgeholt. Wir mußten mitfahren, um die Montage vorzunehmen. Dabei sahen wir zum erstenmal die ALTAI.
Die Kaulquappe stand etwa zwei Kilometer vom Kommandobunker zwischen einem Leichten Kreuzer und einer Space-Jet. Wir konnten keine Wächter erkennen. Die Schleuse stand offen, der Landesteg war ausgefahren. Das Schiff lud förmlich zu einer Flucht ein. Außerdem stand es nicht mitten auf dem Landefeld, sondern abseits in der Nähe einiger Gebäude, so daß es nicht schwierig sein konnte, in der Dunkelheit an Bord zu kommen, ohne entdeckt zu werden.
„Ich werde in der kommenden Nacht zusammen mit Cole noch einmal zu den Maahks gehen", kündigte Sörlund an. „Wir werden versuchen, Einzelheiten festzulegen."
„Wir dürfen sie nicht drängen", sagte Leutnant Son-Hao. „Das wird sie mißtrauisch machen."
„Ja", bestätigte Sörlund. „Ich werde ihnen
Weitere Kostenlose Bücher