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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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sich. Wir folgten ihm über den Korridor und betraten ein Vorzimmer von riesenhaften Ausmaßen. Eine blonde junge Dame übernahm uns von Dermott, den sie keines Blickes würdigte. Sie schwebte uns auf einem zolldicken Teppich voran und öffnete die Tür zum Chefzimmer.
    Mr. Meals, ein schwerer Mann mit rundem Gesicht und grauen Schläfen, kam uns entgegen. Er verkörperte den Typ des erfolgreichen Managers. Das Auftauchen zweier G-men konnte einen solchen Mann kaum aus der Fassung bringen.
    »Setzen Sie sich, meine Herren«, lud er uns ein. »Sie kommen natürlich in der Angelegenheit Brant. Ich werde mich bemühen, Ihnen nützlich zu sein. Vielleicht vereinfachen wir die Sache dadurch, dass Sie Fragen stellen, und ich antworte Ihnen.«
    »Vielen Dank, Mr. Meals. Ich sehe Sie wissen, worauf’s ankommt. Fangen wir also an: Cliff Brant , einer Ihrer Angesellten, wird beschuldigt, drei Morde begangen zu haben. Aber das ist Ihnen ja bekannt. Wie beurteilen Sie Brant menschlich? Hatten Sie Schwierigkeiten mit ihm? Gab es unerfreuliche Dinge?«
    Direktor Meals schüttelte den Kopf.
    »Ich will Ihnen sagen, wie ich Brant beurteilte. Mein Urteil deckte sich mit dem der anderen leitenden Angestellten. Man kann also nicht ohne Weiteres sagen, es sei subjektiv. Ich möchte das nur vorausschicken, damit Sie nicht auf die Idee kommen, ein einzelner Mann hätte sich von dem Bild eines Sunny Boy blenden lassen.«
    »Keine Sorge«, lächelte Phil. »Ich kann mir vorstellen, dass Sie Menschen zu beurteilen wissen.«
    Meals bot uns Zwei-Dollar-Zigarren an, ehe er weitersprach. Wir lehnten dankend ab. Er klappte den Deckel der Kiste wieder zu.
    »Was teuer ist, braucht nicht unbedingt zu schmecken«, kommentierte er unsere Entscheidung und brachte eine Blechdose mit ägyptischen Zigaretten zum Vorschein. Phil und ich bedienten uns. Sie schmeckten wirklich nicht schlecht. Meals besann sich wieder auf unsere Frage. »Von unserer Sicht aus war Brant einer dieser tüchtigen jungen Leute, die in einigen Jahren in leitende Positionen nachrücken werden. Bei der letzten Aufsichtsratssitzung wurde sein Name als stellvertretender Chef für die Feuerversicherung genannt. Brant war zweifellos ein cleverer Bursche und im Begriff, ein Stufe höher zu klettern. Ehrlich gesagt, ich fiel aus allen Wolken, als ich hörte, er sei ein Mörder. Der Fall war mir eine Lehre, meine Herren. Ich gebe zu, dass er mein Selbstbewusstsein erschüttert hat. Man wird vielleicht ein bisschen zu sicher, wenn man jahrelang in leitender Stellung ist. Doch Sie dürfen versichert sein, ich werde daraus lernen.«
    »Ersticken Sie nicht in Selbstvorwürfen, Mr. Meals. Sie haben im Allgemeinen mit normalen Menschen zu tun, und niemand kann von Ihnen verlangen, einem Kriminellen seine verbrecherische Veranlagung an der Nasenspitze abzulesen.«
    »Wie sind Sie mit Dermott zufrieden?« Es war Phil, der diese Frage stellte. Mr. Meals wiegte erstaunt den Kopf. »Was hat denn Dermott damit zu tun?«
    »Eigentlich nur, weil er mit Brant befreundet war. An dem Tag, als der Detectiv Lennon in Brants Wohnung ermordet wurde, tauchte er dort auf. Angeblich wollte er nachsehen, ob Brant krank sei.«
    »Ich habe nie bemerkt, dass die beiden freundschaftlich verbunden gewesen wären«, sagte der Direktor. »Dermott ist bei seinen Kollegen nicht sonderlich beliebt, müssen Sie wissen. Es gab da eine Geschichte mit einer Collegestudentin, die in ihren Ferien den Fahrstuhl bediente. Dabei hat er sich nicht ausgesprochen ritterlich gezeigt, und das tragen ihm die Leute heute noch nach. Außerdem gibt es eine Reihe kleinerer Dinge, die ihn nicht als zuverlässig erscheinen lassen. Ich persönlich hätte Brant in jeder Hinsicht den Vorzug gegeben.«
    Wir verließen das Gebäude und stiegen in den Jaguar.
    Bevor wir losfuhren, zeigte ich Phil den Prospekt, den ich in Brants Schreibtisch gefunden hatte.
    »Die Beweiskette schließt sich immer enger, Jerry. Wir werden die Firma aufsuchen und feststellen lassen, wer diese Dolche bestellt hat. Cliff Brant hat noch eine Galgenfrist, aber dann wird ihn nichts'mehr vor dem Elektrischen Stuhl retten können.«
    Wir änderten unseren Plan und fuhren durch den Queens Midtown Tunnel hinüber nach Queens. In einer Nebenstraße zur Skillman Avenue parkten wir vor einem mehrstöckigen Bürohaus. Eine Tafel neben dem Eingang zeigte uns den Weg zur Feddersen Arts, der Firma die den Prospekt verschickt hatte.
    Im Vorzimmer saß ein alter Mann hinter einem

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