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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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Schreibtisch. Wir verlangten den Inhaber zu sprechen. Eine Minute später waren wir nicht wenig überrascht, einer hübschen, jungen Frau gegenüberzustehen.
    »Ich bin Nora Brooks«, sagte sie. »Setzen Sie sich doch, bitte!«
    ***
    Gip Nicols kratzte sich den Seifenschaum aus dem Gesicht. Ärgerlich betrachtete er den Rasierapparat mit der verrosteten Klinge, den Glenn Morrow ihm gegeben hatte. »Ich glaube, es ist Zeit mir reinen Wein einzuschenken«, sagte er. »Wo ist das Geld? Wer ist der Mann, der es genommen hat?«
    Glenn Morrow drückte mit einem Eispicker zwei Löcher in eine Bierdose und schob sie Gip zu.
    »Beruhige dich, Partner. Das Geld liegt im Kofferraum eines Wagens, wie ich dir gesagt habe. Wir schnappen uns den Wagen, fahren ihn an eine einsame Stelle und holen die Bucks heraus. So weit ist die Sache lächerlich einfach. Dann kommt der schwierige Teil. Wir müssen den Mann abhängen, dem der Wagen gehört.«
    Gip wischte sich mit einem Handtuch das Gesicht und nahm einen kräftigen Schluck aus der Bierdose.
    »Es gibt da einiges, was mir nicht einleuchtet«, meinte er. »Warum nehmen wir nicht die Dollars aus dem Kofferraum, wenn es so einfach ist?«
    »Warum, Warum?«, äffte Glenn Morrow ihn nach. »Weil wir sonst keinen Cent davon in Ruhe ausgeben können. Bildest du dir vielleicht ein, der Mann, der drei Morde begangen hat, um sich die Taschen zu füllen, wird ruhig Zusehen, wie wir mit seiner Beute abhauen? Wenn wir das nicht vorher erledigen, kann es dir passieren, dass du auf den Champs Elysees in Paris deinen Aperitif trinkst, und plötzlich knallt es.«
    Morrow nahm Gip Nicols die Büchse aus der Hand und trank sie aus.
    »Schön«, sagte Gip, »das begreife ich. Trotzdem möchte ich endlich wissen, wer Jack Bark ermordet hat. Ich möchte wissen, was der Mord an dem Detective und der an dem Mädchen mit dieser Geschichte zu tun hat. Du kannst mir nicht erzählen, du wüsstest es nicht. Also heraus mit der Sprache, oder wir haben nichts mehr miteinander zu tun.«
    »Das ist eine lange Geschichte«, knurrte Morrow. »Ich glaube nicht, dass wir im Augenblick die Zeit haben, sie mit allen Einzelheiten zu erzählen. Mach dich lieber fertig. Wir haben keine Zeit zu verschenken.«
    Glenn Morrow war fertig und zog seinen Mantel über. Gip stülpte sich den Hut auf den Kopf und folgte dem Hageren auf die Straße. Sie stiegen in den alten Lincoln, der sie gestern Abend hergebracht hatte. Glenn Morrow steuerte zur Downtown hinüber. Er bog nach Westen ab und fuhr auf dem West Side Express Highway wieder nach Norden. Er fuhr hinauf bis zum De Witt Clinton Park und bog dann nach rechts ab.
    In der 53. Street ließ Glenn den Wagen stehen. Zusammen mit Gip ging er weiter und trat nach etwa fünfzig Yards in eine Durchfahrt, die auf einen leeren Hinterhof führte. »He«, sagte Gip, »was sollen wir denn in dieser Wüste?«
    »Halts Maul«, zischte Morrow. Er zeigte auf die Garagentüren im Hintergrund. Im Zwielicht des Morgens waren sie nicht leicht zu erkennen. Morrow ging auf eine von ihnen zu.
    Aus seiner Tasche zog er einen Schlüssel, der die Garage sofort öffnete. Darin stand ein Mercury, Baujahr 60. Morrow holte eine Eisenstange aus der Tasche. Mit dem breiten Ende fuhr er in die Lücke zwischen Karosserie und Kofferraumdeckel. Knirschend brach der Riegel aus dem Schloss. Der Deckel schnappte auf und gab den Kofferraum frei. Ein verschmutzter Segeltuchbeutel lag zwischen Reserverad und Blechwand eingezwängt. Morrow riss ihn an sich und zog die Schnur auf. Er schnalzte mit der Zunge und klemmte sich den Sack unter den Arm.
    »Nichts wie ’raus«, keuchte er unterdrückt. »Es braucht uns keiner von den Nachbarn zu sehen.«
    Gip Nicols hatte sich die Nummer des Mercury eingeprägt. Er wollte wissen, wem der Wagen gehörte. Die Einrichtung der Garage bot keinen Anhaltspunkt. Glenn kannte den Eigentümer sicherlich, aber der schwieg. Gip wollte im Handschuhfach nachsehen. Aber er kam nicht dazu.
    Zwischen Kühlerhaube und Garagenwand lag ein Bündel Säcke. Sie waren hastig und eilig dort hingeworfen worden, und das war wohl auch der Grund dafür, dass die Beine des Mannes darunter nicht vollständig bedeckt waren.
    Glenn stieß wütende Verwünschungen aus, aber der Kahlkopf ließ sich nicht beirren. Mit den Schuhspitzen räumte er die Säcke beiseite.
    »Willst du hier auf bessere Zeiten warten?«, zischte Glenn hinter seinem Rücken. Offenbar hatte er keine Ahnung von Gips

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