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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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Entdeckung.
    Ärgerlich schnaufend kam er heran und fasste den Gangster am Rockärmel, doch der schüttelte ihn ab.
    »Schau dir das an«, sagte Gip entsetzt.
    Er deutete auf das Messer im Rücken des Toten. Der Mann war um die vierzig.
    »Ich glaube, den kenne ich«, meinte Gip, bückte sich nieder und riss ein Streichholz an. »Klar, das ist Lex Loman. Was hat der mit der Sache zu tun?«
    Er drehte sich um und blickte in die starren Augen Glenn Morrows. In seiner Stimme lag etwa Drohendes.
    »Willst du jetzt endlich mitkommen, Nicols? Wenn nicht, bringe ich das allein nach Hause.« Er klopfte auf den Segeltuchbeutel, den er unter dem Arm trug.
    Gip erhob sich und folgte Morrow. In dem Hof rührte sich keine Menschenseele. Die Straße war leer. Sie beeilten sich, zu ihrem Wagen zu kommen. Auf dem Rücksitz lag eine riesige Papiertüte, wie man sie in großen Kaufhäusern zum Einpacken bekommt.
    »Füll’ um!«, befahl Morrow kurz und steckte den Zündschlüssel ins Schloss. Gip begann, die Banknotenbündel in den Papiersack umzupacken. Er machte den-Versuch, während des Umpackens zu zählen. Doch er hatte keine Zeit dazu. Immerhin kam er auf eine Summe von 90 000 Dollar. Das war viel Geld. Aber so lange er mit Glenn Morrow teilen musste, war es nur die Hälfte. Er fing einen Blick Morrows auf, und es lief ihm kalt über den Rücken. Gip fühlte, dass Morrow auch so dachte.
    Seine Finger hielten die Pistole. Wenn er jetzt… Aber es war zu riskant. Er musste eine günstigere Gelegenheit abwarten.
    »Hör zu, Glenn«, sagte er heiser. »Wir schleppen hier viel Geld herum. Lass uns auf dem nächsten Parkplatz teilen und uns trennen!«
    Morrow lachte krächzend. »Bist du verrückt? Denkst du im Ernst, du bekämst schon jetzt das Geld von mir? Ich habe dir dreißigtausend versprochen, das ist wahr. Überlege dir doch, wie lange du dafür arbeiten müsstest!«
    »Hör auf!«, sagte Gip grob, »das weiß ich alles selbst. Aber du kannst von mir nicht verlangen, dass ich auf einen Mann schießen soll, von dem ich nichts weiß. Schließlich riskiere ich den Elektrischen Stuhl. Sei vernünftig Glenn. Lassen wir den Plan fallen. Selbst wenn sie uns mit dem Geld fassen, kriegen wir höchstens fünf Jahre. Im anderen Fall…«
    »Okay«, brummte Glenn, »wir fahren auf den nächsten Parkplatz. Aber nicht, um jetzt schon zu teilen. Wenn du dich drücken willst, habe ich nichts dagegen. Natürlich siehst du dann keinen Cent von dem Geld. Das ist dir doch hoffentlich klar?«
    Er parkte vor einer Telefonzelle und zog den Schlüssel ab, ehe er den Wagen verließ.
    »Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, dass du keine Dummheiten machen darfst!«, rief er Gip noch zu.
    Morrow trat in die Zelle, steckte ein Geldstück in den Schlitz und wählte eine Nummer.
    »Pass auf«, sagte er, als sich der Angerufene meldete. »Es ist etwas schiefgegangen. Ich muss dich sofort treffen. Du kennst den Lagerschuppen der East Coast Lines am Pier 72? Gut, in einer halben Stunde bin ich dort. Nein, keine Fragen jetzt. Die Sache ist brandeilig. Entweder kommst du sofort, oder du musst allein sehen, wie du damit fertig wirst.«
    Er hängte ein und kehrte zum Wagen zurück.
    »Du hast dich also fürs Bleiben entschieden«, sagte er zu Gip. »In einer halben Stunde ist es so weit. Ich habe unseren Mann zum Pier 72 bestellt.«
    Morrow rückte den Gang ein und fuhr auf die East Side hinüber. Am Pier 72 parkte er den Wagen hinter einem Lagerschuppen. Sie stiegen beide aus und gingen um den Schuppen herum auf die Vorderseite. Der Lincoln war von hier aus nicht zu sehen.
    Morrow zog einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete damit eine knarrende Tür an der Vorderseite des Schuppens. Sie waren jetzt in einem der typischen Lagerräume. Allerdings wurde hier nicht gearbeitet. Die Luft roch abgestanden und muffig.
    »Er muss jeden Augenblick kommen«, flüsterte Morrow. »Du versteckst dich am besten hinter einer Kiste. Ich gehe ins Büro und lasse die Tür offen. Er wird dann dort hineingehen.«
    Der hagere Gangster ging ins Büro und rumorte dort herum. Nach ein paar Minuten begann ein Radio zu spielen. Wahrscheinlich sollte das Gedudel den Mann, auf den sie warteten, sofort in das Büro locken.
    Gip war jetzt entschlossen, sich die Bucks zu holen. Er holte die Pistole aus der Tasche. Eng presste er sich an die mannshohe Kiste. Die Zeit verstrich. Die Tür an der Vorderseite knarrte, Schritte wurden laut. Gips rechte Hand krampfte sich um den Kolben der

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