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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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Beamten suchen, der das Paket ausgehändigt hat. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Miss Brooks.«
    Der alte Mann kam herein. Er übergab uns, sauber in Papier verpackt, einen Dolch. Wir verabschiedeten uns von der hübschen Miss Brooks.
    »Ist dir was aufgefallen?«, fragte Phil, als wir die Fourth Avenue entlangfuhren.
    »Natürlich,-Phil. Erstens das Kennwort, zweitens das Datum. Ein Mann, von dem wir bisher annahmen, er habe aus Eifersucht gemordet, bestellt drei Wochen vor der Tat die Mordwaffe und holt sie postlagernd ab. Dabei benutzt er ausgerechnet den Namen der Ermordeten als Kennwort.«
    Mein Freund blickte auf seine Armbanduhr. Ich sah ihn fragend an, aber er gab keine Antwort.
    Ich marschierte in das Postamt. Ich hatte Glück. Der Beamte erinnerte sich, vor ungefähr drei Wochen ein Paket mit dem Kennwort Elsa an einen jungen Mann ausgehändigt zu haben. Doch als ich ihm ein Foto von Cliff Brant zeigte, schüttelte er den Kopf.
    »Nein, Sir. Der Bursche sah anders aus. Das ist nicht der Mann, der das Paket abholte.«
    Ich hörte mir die vage Beschreibung an, die der Beamte von dem Abholer lieferte. Es handelte sich um einen Mann, der um die dreißig herum sein musste. Volles Gesicht, bekleidet mit einem bräunen Wettermantel und einem Hut mit schmaler Krempe, wie sie gerade modern waren.
    Damit konnte man nicht viel anfangen, aber ich war froh, überhaupt ein paar Angaben zu erhalten. Vielleicht stimmte die eine oder andere Einzelheit. Bei einem Mann, der täglich Tausende von Leuten abfertigen muss, ist es so-56 wieso verwunderlich, wenn er sich an Einzelheiten erinnern kann. Vielleicht irrte er sich auch. Sicher war nur, dass nicht Cliff Brant das Paket abgeholt hatte.
    »Ich habe mit Mr. High gesprochen«, eröffnete mir Phil, als ich wieder auf der Straße stand. »Sticky Carson hat ausgesagt, Cliff Brant könne den Detectiv Lennon nicht auf dem Gewissen haben, weil er um diese Zeit in Carsons Fuchsbau gesessen habe. Der Junge behauptet weiter, dass Brant die Schuld an dem Mord weit von sich gewiesen habe. Brant hat Carson erzählt, er sei weggerannt, weil er bei dem Anblick seiner toten Freundin die Nerven verloren habe. Den Überfall auf dem Mosholu Parkway konnte er sich angeblich nicht erklären. Dann hätten ihn die Gangster mitgeschleppt, als sie den Überfall auf Jack Bark ausführten. Was dann in dem Haus geschah, kann Sticky natürlich nicht sagen, denn zu der Zeit saß er ja wartend im Wagen. Er ist bereit, zu beschwören, dass Brant keines dieser Messer bei sich hatte, als er bei ihnen auftauchte. Der Chef meint, Stickys Aussagen seien absolut glaubwürdig.«
    »Ich glaube, wir haben in diesem Fall von Anfang an einen Fehler gemacht. Es gibt Verschiedenes, das uns früher hätte auffallen müssen.«
    »Ich bin ja auch deiner Meinung«, meinte Phil. »Aber wie willst du jetzt vorgehen? Es ist durchaus möglich, das Brant schon ein Loch in den Absperrungen gefunden hat, um aus der Stadt zu verschwinden.«
    Das rote Lämpchen des Sprechfunkgerätes flackerte auf. Phil hob den Hörer ab und schaltete gleichzeitig den Lautsprecher ein. »Hier Freedom 5! Bitte sprechen Sie!«
    Heiser und blechern schepperte die Stimme des Sprechers aus unserer Zentrale.
    »Mord, 436, 53. Street West in einer Garage im Hinterhof. Der Ermordete heißt Lex Loman, die Mordwaffe ist ein Dolch. Ende!«
    ***
    Cliff Brant saß in dem Häuschen am Passaic River und dachte nach. Zeit genug hatte er. Seit er gestern Nacht von Nora Brooks hierher gebracht worden war, hatte er nichts anderes getan. Vorher hatte er mit Heißhunger den Inhalt der Konservendosen vertilgt, die sie ihm auf dem kleinen Elektroherd warm gemacht hatte.
    Nachdem sie gegangen war, fiel er in einen unruhigen Schlaf. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Ritzen der Läden drang, wachte er wieder auf, wusch sich und zog sich an.
    Er nahm einen Stapel alter Zeitungen, die auf dem Tischchen in dem größeren Raum lagen. Dann schaltete er das Radio ein und drehte den Lautstärkenregler zurück bis zum Anschlag. Nach zwei Minuten drehte er den Knopf vorsichtig nach rechts und lauschte mit dem Gesicht am Lautsprecher auf die ersten Meldungen.
    Es gab keinen Hinweis auf die Geschichte, in die er verwickelt war, und das erregte ihn mehr, als wenn der Sprecher ihn einen Schurken und Mörder genannt hätte. Als er die Zeitungen durchgeblättert hatte, warf er sich auf die Couch. Es gab nichts, was er tun konnte. Er musste einfach ab warten, wie die Geschichte

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