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0221a - Ich kam in letzter Sekunde

0221a - Ich kam in letzter Sekunde

Titel: 0221a - Ich kam in letzter Sekunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich kam in letzter Sekunde
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Büro schrillte laut. Ich ging hinein und hob ab.
    »Hallo, Jerry«, sagte Bill Steffens, unser Einsatzleiter. »Wir haben Mike Carson gefunden - er lag mit einer Gehirnerschütterung am Ufer des East River. Der Täter ist bereits verhaftet. Mike trug eine Menge Dollars bei sich, und das stach einem Hafenarbeiter in die Augen, der ihn in einer Kneipe beobachtet hatte. Übrigens, Bob Dermott hat seinen Schatten verloren.«
    »Moment«, bremste ich. »Wer lässt denn diesen Mann überwachen?«
    »Phil Decker«, kam die Antwort. »Ich dachte, du wüsstest davon. Ihr bearbeitet doch diesen Fall gemeinsam?«
    »Das schon«, gab ich zu. »Also, was ist los mit Dermott?«
    »Er fuhr zu einer Versandfirma, die einer gewissen Nora Brooks gehört. Nach fünf Minuten kam er wieder mit der Dame heraus und fuhr mit ihr davon. Leo Mott folgte ihnen bis zum Columbus Circle. Dort hatte es ein anderer Fahrer ein bisschen zu eilig, die Kreuzung zu überqueren. Er kratzte Motts Wagen an. Bevor Leo dem Cop an der Kreuzung die Sachlage erklären konnte, war Dermott außer Sicht.«
    »Okay«, rief ich in die Muschel. »Lasst euch von Leo die Wagennummer geben und stellt fest, wo Dermott und die Brooks wohnen. Sobald ihr das wisst, gebt es über Sprechfunk an mich durch.«
    Phil stand hinter mir, als ich auflegte.
    »Du hast Dermott überwachen lassen«, sagte ich. Mein Freund grinste.
    »Ist etwas dabei herausgekommen?«
    »Und ob«, knurrte ich. »Dermott und die hübsche Nora Brooks sitzen zurzeit in einem Wagen.«
    »Ob sie auch in einem Boot sitzen?«, meinte Phil.
    ***
    Cliff Brant öffnete leise die Tür des Wochenendhäuschens, als ein Wagen vorfuhr. Rasch zog er die Tür wieder zu und verharrte im Dunkeln.
    Schritte kamen den Kiesweg herauf. Dann hörte er das Klappern von hohen Absätzen auf den Stufen zum Eingang. Erleichtert atmete er auf, als sich Nora Brooks’zierliche Gestalt gegen das helle Rechteck der Tür abhob. Doch gleich darauf schlug seine freudige Erregung in jähes Erschrecken um. Hinter Nora schob sich ein breiter Schatten durch die Öffnung. Cliff erkannte den tief in die Stirn gezogenen Hut des Mannes und die Umrisse der Pistole, mit der er Nora vor sich herschob.
    Ohne zu überlegen, sprang er den Mann an, als dieser die Tür hinter sich geschlossen hatte. Der Anprall kam für den Fremden überraschend. Cliff riss ihn mit sich. Der Tisch, der im Wege stand, schlitterte gegen die Wand, aber der junge Mann ließ nicht locker. Mit beiden Händen krallte er sich in der Jacke des Gegners fest und versuchte, ihn gegen die Wand zu drängen.
    Doch der hatte sich inzwischen auf die veränderte Sachlage eingestellt, Ein Schlag vor die Brust ließ den jungen Mann taumeln. Sein Hinterkopf prallte gegen die Holzwand.
    Mit einem Satz stand der Fremde hinter Nora, die, vor Entsetzen starr, immer noch an derselben Stelle geblieben war. Hart fasste er sie mit dem freien linken Arm um den Hals und riss sie zurück.
    »Schluss jetzt mit den Faxen«, keuchte der Mann. »Mach Licht und benimm dich vernünftig, sonst geht es der Frau schlecht.«
    Stöhnend rappelte sich Cliff auf. Es blieb ihm keine andere Wahl, als dem Befehl nachzukommen, wollte er Noras Leben nicht gefährden. Die Pistolenmündung in Noras Rücken war eine Drohung, der er nichts entgegensetzen konnte. Er ging zu dem Schalter neben der Tür und kippte ihn nach oben. Das Licht blendete ihn, da er seit Stunden im Dunkeln gesessen hatte. Als er die Augen öffnete, war seine Überraschung umso größer. Cliff Brant glaubte plötzlich an Gespenster, aber was er sah, war so wirklich wie das Brummen in seinem Schädel.
    »Bob«, schrie er, »Bob Dermott!«
    »Genau, du Dummkopf«, sagte sein Kollege spöttisch. »Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt. Ich konnte ja nicht wissen, dass du hier bist.«
    Sein Gesicht hatte einen verzerrten Ausdruck, und seine Augen glitzerten irr.
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?«, schrie er Nora an und verstärkte den Druck seines Armes, sodass sie leise aufstöhnte.
    »Keine Bewegung, Cliff«, warnte er, als sich die Muskeln des jungen Mannes strafften. »Oder willst du ihr Mörder sein? - Setz dich dort auf die Couch und sei so brav wie immer.«
    Dermott kicherte.
    »Besser hätte ich’s nicht treffen können. Cliff Brant hier. Wer hätte das gedacht. Du warst schon immer ein hilfsbereiter Kerl, Cliff, aber heute wirst du mir den letzten Gefallen tun. Du wirst noch einmal an meiner Stelle als Mörder auftreten. Wie

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