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0222 - Im Schloß der Riesen

0222 - Im Schloß der Riesen

Titel: 0222 - Im Schloß der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem zusammengesunkenen Mädchen vorbei. Wie sollte es hierherkommen, in dieses Schloß der Riesen? Es war völlig unlogisch, es mußte eine Falle sein. Ein schutzloses Mädchen wurde ihnen vorgegaukelt, damit sie, in der Absicht zu helfen in die Falle tappten, die hinter ihnen zuschlug.
    Erlik hatte kein Interesse daran, sich in dieser Falle zu fangen. Und selbst wenn das Mädchen echt war, deutete nichts darauf hin, daß es in akuter Gefahr war. Wenn sie den flüchtenden Riesen gestellt und besiegt hatten, konnten sie sich immer noch um das Mädchen kümmern.
    Sie erreichten die angelehnte, gigantische Tür. Erlik hielt an.
    »Vorsichtig«, sagte er. »Vielleicht lauert der Bursche direkt hinter der Tür.«
    Wilhelm nickte. Er wandte sich noch einmal um - und zuckte zusammen.
    »Seht, Erlik«, murmelte er.
    Erlik wandte sich in die angegebene Richtung um. Jetzt sah er das zusammengesunkene Mädchen deutlicher. Aus dem Rücken wuchsen die Ansätze von Flügeln!
    »Ihr hattet recht, es muß wirklich eine Falle sein«, sagte Wilhelm leise. »Sie besitzt Flügel wie ein Teuf eichen aus dem Schlund der Hölle!«
    »Dann wissen wir, woran wir jetzt sind«, knurrte Erlik von Twerne und zog das Schwert. »Los, hinein, krallen wir uns diesen Riesen und machen ihn fertig.«
    Er betrat das gewaltige Zimmer. Fürst Wilhelm folgte ihm.
    Aber ihre Vorsicht war unbegründet. Der Raum war leer.
    ***
    Baron Gregor erwachte.
    Er sah sich um. Seine Umgebung hatte sich verändert. Er befand sich jetzt in einem anderen Raum, und er besaß nach wie vor die Statur eines Kleinen Riesen. An seiner Seite baumelte das Schwert, wie er zufrieden feststellte.
    Es gab in diesem großen Raum nichts, das ihm von Nutzen sein konnte. Er befand sich auf einem großen Tisch in Zimmermitte, wo man ihn abgelegt hatte. Man - das waren die Riesen.
    Asmodis’ Wächter…
    Er ärgerte sich, daß er nicht schneller reagiert und seine Para-Kräfte als Kleiner Riese gegen sie eingesetzt hatte. Aber beim nächsten Mal wußte er Bescheid. Dann würde er entsprechend handeln und versuchen, sich die Gegner auf diese Weise vom Leibe zu halten.
    Jetzt aber mußte er erst einmal sehen, wie es weiterging. Er trat an den Rand des Tisches und spähte in die Tiefe. Er konnte es schaffen hinunterzukommen, aber was dann? Der Raum besaß zwei Türen, aber sie waren beide verschlossen.
    Aber wozu besaß er schwache Zauberkräfte?
    Er beschloß, sie vorher zu erproben. Denn hier oben auf dem Tisch befand er sich in relativer Sicherheit, falls es seinen Gegnern gefiel, hinter den Türen wilde Tiere lauern zu lassen.
    Er konzentrierte sich und sprach einige Zauberformeln. Doch nichts rührte sich. Die Türen blieben verschlossen.
    »Also gut«, sagte er. »Auf diese Weise kommen wir hier nicht hinaus. Dann eben auf eine andere.«
    Er entsann sich, daß es ihm nicht gelungen war, diesen Ort per Zeitsprung wieder zu verlassen. Was aber, wenn er innerhalb des Gebäudes sprang?
    Wenn er sich um ein paar Minuten in die Zukunft versetzte - und hinter die verschlossene Tür? Vielleicht wirkte die Sperre nur, wenn er gänzlich entkommen wollte!
    »Man muß alles einmal ausprobiert haben«, brummte er, zog vorsichtshalber das Schwert, um für alle Fälle gerüstet zu sein - und sprang.
    Diesmal gelang es. Nichts mehr konnte ihn aufhalten.
    Er materialisierte jenseits der Tür.
    Direkt im höllischen Chaos…
    ***
    »Du bist verrückt!« behauptete Nicole. »Mach keine dummen Witze.«
    »Das ist kein Witz«, widersprach Zamorra. »Dir wächst ein wunderschönes Flügelpaar. Es ist noch klein, aber man kann es bereits als solches erkennen.«
    Nicole drehte sich um und sah ihn an.
    »Und bei dir?«
    »Ich fühle nichts«, sagte er.
    Nicole ging um ihn herum und tastete seinen Rücken ab. »Glatt«, bestätigte sie. »Es ist also nur bei mir. Was nun?«
    Sie nahm es erstaunlich ruhig hin. Vielleicht kam es aber auch daher, daß sie schon mehr als eine haarsträubende Situation überstanden hatte. Aber so wie diesmal war es noch nie. Die körperliche Veränderung war einmalig.
    »Flügel«, murmelte sie. »Das könnte bedeuten, daß ich über kurz oder lang das Fliegen lerne. Versuche doch einmal, etwas mit dem Amulett zu unternehmen.«
    Zamorra nahm die silbern funkelnde Scheibe ab und legte sie auf Nicoles nackten Rücken, auf die beiden Flügelstummel. Doch nichts geschah. Es gab keine Veränderung, weder zum Guten noch zum Bösen.
    Zamorra überlegte, dann verschob er eines der

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