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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dafür, daß wir das Dorf in der Nacht beobachten. Wer es verläßt, könnte der Wer-Löwe sein«, sagte Zamorra.
    Nicole hüstelte. »Der Löwe schläft heut’ nacht«, zitierte sie den Text eines Liedes, das nach zwanzig Jahren zur Zeit wieder ein Comeback erlebte.
    »Dann stehen wir natürlich dumm da«, sagte Zamorra. »Aber ich nehme an, daß auch das Amulett ein wenig aktiv wird, sobald der Wer-Löwe in seine Nähe kommt. Himmel, wie lange dauert denn diese Schleichtour noch?«
    »Etwa eine Meile oder unwesentlich mehr«, brummte Bill. »Schau mal, da kommen uns ein paar Autos entgegen. Wohin du auch fährst - Neckermann ist schon da. Bestimmt ein paar Touristen oder so.«
    »Oder Großwildjäger«, sagte Nicole. »Wäre ärgerlich, wenn sie zufällig unseren Wer-Löwen abschießen würden…«
    Die Staubwolke vor ihnen sank in sich zusammen. Offenbar hielten die Wagen an.
    »Nun, wir werden sehen, was sich daraus entwickelt«, sagte Bill und fuhr im Schneckentempo weiter.
    ***
    Joern Skagen entwickelte sich zum Hektiker. Kaum hielt er die erste seiner Kameras in der Hand, schien er durchzudrehen.
    In Wirklichkeit war er ruhig. Nur um ihn herum entstand Unruhe, verursacht durch seine pausenlosen Anweisungen. Er scheuchte seine »Mannschaft« gehörig durcheinander, während er die Kameras »schußklar« machte, überall Stative aufbaute und zusah, daß keines davon zufällig in den Aufnahmebereich einer der anderen Kameras kam.
    Monty Craft verschwand mit etwa zehn Eingeborenen aus dem Sichtfeld. Sie waren mit Begeisterung bei der Sache, und Sybil Jenkins, die Maskenbildnerin, hatte mit ihnen keine Arbeit, weil sie sich selbst in den Stammesfarben bemalten. Sie trugen Lendenschurze, Speere und lange Messer und sahen in der Tat furchterregend aus. Aufgeregt schnatterten sie durcheinander. Selbst Monty Craft verstand nur jedes vierte oder fünfte Wort.
    »Wir warten auf das Zeichen«, sagte er. »Dann spielt ihr den Überfall und schleppt die Mädchen zum Dorf. Reißt ihnen die Anzüge ein wenig in Fetzen, daß es möglichst echt aussieht, aber tut ihnen nicht weh.«
    »Keine Sorge«, versicherte der größte der »Kannibalen«. Er rammte das stumpfe Ende seines Speers in den Boden. »Sollen wir sie wirklich die ganze Zeit schleppen?«
    »Wir fahren natürlich zurück«, sagte Craft. »Hauptsache, es sieht so aus, als ob.«
    Er sah hinüber. Sybil war gerade damit fertig, Monique ein wenig nachzuschminken und kräftig Puder zu verstäuben. Cora sprang in den zweiten Wagen und setzte ihn dreißig Meter seitwärts aus dem Kamerabereich heraus.
    Plötzlich heulte Joern Skagen auf.
    »Nein, verdammt! Schaut euch diesen Idioten an! Der rollt uns genau hinein!«
    In der Ferne war ein Wagen zu sehen, der mit erschreckender Langsamkeit näher herankam. Craft wunderte sich, warum er nicht schneller fuhr. Hatte der Wagen einen Defekt?
    »Der soll aus dem Bild verschwinden«, schrie Skagen.
    »Bleibt hier«, brummte Monty und rannte zu dem zweiten Range Rover hinüber, aus dem Cora Williams gerade ausstieg. Mit einem Satz war Craft hinter dem Lenkrad und preschte los, dem fremden Fahrzeug entgegen.
    Es war ein grauer, alter Chevrolet, in dem drei Personen saßen.
    ***
    »Eine Foto-Story«, echote Nicole. »Das ist ja hochinteressant! Darf man zusehen?«
    »Man darf«, sagte der weißhaarige Hüne. »Aber man sollte von der Straße herunter oder ein wenig schneller fahren, damit wir anfangen können. Wenn Sie also bitte…«
    Bill Fleming deutete aus dem heruntergelassenen Fenster nach hinten. »Der Reifen«, sagte er. »Der ist halb platt, und unsere Pumpe defekt. Außerdem hängt er nach dem Wechsel schräg auf der Nabe. Wir können nicht schneller fahren, geschweige denn ins Gelände.«
    »Das haben wir gleich«, knurrte der Mann, der sich als Monty Craft vorstellte. Er ließ sich in Stichworten die Geschichte erzählen, kramte den Wagenheber des Range Rovers und einen Kompressor hervor, und innerhalb von zwei, drei Minuten saß das Rad richtig und besaß den nötigen Luftdruck.
    »Sie sollten die Verleihfirma wechseln«, schlug Craft vor. »Und nun machen Sie bitte das Bild frei. Am besten fahren Sie dahin, wo ich den Rover abstelle.«
    Bill Fleming nickte, wartete, bis Craft sein Fahrzeug gewendet hatte und lospreschte. »Endlich«, brummte er zufrieden, »kann man wieder richtig fahren.«
    Sie stellten die beiden Fahrzeuge ab. Craft winkte ihnen zu und stiefelte zu einer wild aussehenden Negergruppe. Zamorra, Bill und

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