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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ansprache zu seinen Leuten. Unwilliges Knurren wurde laut, aber dann wurde der Festplatz geräumt. Skagen löste sich von dem Häuptling und kam auf Craft zu.
    »Machen Sie den Wagen auf, damit wir an die Requisiten und die Ausrüstung kommen«, sagte er.
    Craft und Cora Williams schlossen die beiden Geländewagen auf. »Was verlangt denn der Häuptling noch als… reguläre Bezahlung?« wollte Craft wissen. »Außer Ihrem Sklavenhandel mit den Modellen?«
    »Das ist kein Sklavenhandel«, zischte Skagen erbost. »Begreifen Sie das endlich. Nur ein Köder, damit wir den Pfahl aufnehmen können. Der Häuptling…«
    Craft legte dem Fotografen die Hand auf die Schulter. »Wissen Sie, daß der Medizinmann blind ist?« sagte er.
    Überrascht starrte Skagen ihn an. Aber Craft zog sich wieder zurück. Er sah zu, wie die Eingeborenen begannen, die Teile auszuladen, die der Fotograf ihnen zeigte. Auch der große Kessel war darunter. Craft sah, wie die drei Modelle grinsten. Kim klopfte gegen die Kesselwandung und ließ sie wie eine Glocke dröhnen.
    »Im Grunde ist die Story Blödsinn«, sagte sie. »Die wirklichen Kannibalen kochten ihre Opfer nicht in so einem Suppentopf. Sie nahmen sie vielmehr auseinander und brieten sie stückweise. Aber für die Kamera macht sich das ja wirklich nicht gut.«
    »Abgesehen davon, daß wir wohl etwas dagegen hätten, auseinandergenommen zu werden«, warf Monique ein. »Aber in-den Kessel zu steigen, ist schon ein Späßchen für sich. Joern, wie klettern wir hinein?«
    Der Fotograf wandte den Kopf. »Nackt und gefesselt, natürlich«, sagte er. »Unsere Ersatzkannibalen heben euch hinein. Dann taucht der Häuptling auf, befreit euch und reiht euch in seinen Harem ein.« Er senkte die Stimme.
    »Wenn er zu zärtlich wird, klopft ihm auf die Finger.«
    Craft schüttelte den Kopf. Er glaubte nicht, daß der Häuptling sich auf die Finger klopfen lassen würde. Golosse hatte einen offenen Streit mit dem Medizinmann begonnen und gewonnen - um die Mädchen zu bekommen. Er würde sich nicht abwimmeln lassen, und das Dorf gehorchte ihm. Aber gegen Skagens Starrköpfigkeit und den Leichtsinn der Mädchen war nicht gut anzukommen.
    »Wir knipsen den Kessel hinterher, wenn ihr wieder draußen seid, noch über dem Feuer, damit es so aussieht als ob«, verkündete Skagen. »Zieht euch schon mal die Safari-Anzüge an. Wir fahren dann mit dem Wagen ein wenig aus dem Dorf hinaus.«
    »Wie weit?« fragte Craft halblaut.
    »So eine Meile etwa«, überlegte Skagen. »Warum?«
    »Sie brauchen mich als Dolmetscher«, sagte Craft. »Aber ich möchte unseren Häuptling nicht zu sehr und nicht zu lange aus den Augen lassen. Ich traue dem Kerl nicht über den Weg.«
    »Ach, Sie haben doch nur Vorurteile gegen die Schwarzen«, behauptete Skagen grob.
    Craft holte tief Luft. Aber dann schluckte er die Bemerkung wieder herunter, die ihm auf der Zunge lag. Er durfte Skagens Worte nicht auf die Goldwaage legen. Der Fotograf war von dem Pfahl besessen. Alles, was man gegen seinen Plan sagte, legte er als persönlichen Angriff aus und schlug ebenso persönlich zurück. Monty Craft griff in die Tasche und fühlte das beruhigende Gewicht der Pistole. Er hoffte, daß er sie nicht brauchen würde, aber er war entschlossen, sie einzusetzen, wenn es sich als nötig erwies.
    Ob gegen Golosse oder Skagen - das war noch die Frage…
    ***
    Der Chevrolet humpelte weiter. Bill fuhr so langsam wie eben möglich, um den druckschwachen Reifen nicht zu sehr zu belasten. Immer wieder sah er auf den Kilometerzähler. Langsam kamen sie dem ersten der drei Dörfer näher.
    »Wenn sich unser Wer-Löwe wirklich hier draußen versteckt, hat er aber einen bannig langen Weg«, gab Nicole plötzlich zu bedenken. »Immerhin hat er seine Opfer bisher nur in der Stadt gesucht. Wenn er aber jedesmal zu Fuß dorthin pilgern muß…«
    »Er wird sich in seiner Löwengestalt bewegen«, nahm Zamorra an. »Dann ist er erheblich schneller als in Menschengestalt. Oder er besitzt ein Fahrzeug, nähert sich der Stadt und läßt es außerhalb stehen, um dann blitzartig auf diese Weise wieder zu verschwinden, nachdem er sein Opfer fand.«
    »Und wie willst du ihn überhaupt finden?« fragte Bill Fleming am Lenkrad. »Willst du einfach ins Dorf gehen und in jede Hütte gucken, oder den Häuptling fragen: Wer von euch ist nachts Simba?«
    »Simba?« echote Nicole.
    »Simba ist der Herr mit dem dicken Kopf. Der Löwe, in der Eingeborenensprache.«
    »Ich bin

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