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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verschieden großer Schraubenschlüssel sowie einen Hammer. Bloß von Wagenhebern schien man in dieser Gegend noch nie etwas gehört zu haben.
    »Okay«, preßte Bill hervor. »Dann drehen wir die Muttern so los, heben den Wagen per Muskelkraft an, und Nicole muß die Felge von der Nabe rupfen. Beim Montieren dasselbe in umgekehrter Folge.«
    »Au wei«, murmelte der Parapsychologe und sah zum Himmel empor. Bei der Temperatur Muskelarbeit verrichten…
    Dier Historiker ließ den Schraubenschlüssel wirbeln und löste die Radmuttern. Dann spuckte er in die Hände und griff nach dem Radkasten.
    »Paß auf, Zamorra! Heb an!«
    Zamorra packte auf der anderen Seite des Radkastens zu. Gemeinsam stemmten sie sich in den Boden und schafften es, den schweren Chevrolet millimeterweise anzuheben.
    »Schnell«, keuchte Zamorra.
    Nicole zerrte an dem Rad, ungeachtet ihres weißen Kurzoveralls, der nach dem ersten Kontakt gar nicht mehr so ganz weiß war. Endlich, als Zamorra und Bill schon glaubten, loslassen zu müssen, riß sie den Reifen mit sich.
    Der Chevy kippte ab und stand auf der Nabe.
    Erneut begann schweißtreibende Arbeit, und als der neue Reifen endlich auf der Felge saß, spielte die Pumpe nicht so richtig mit. Es dauerte elend lange, den Reifen aufzupumpen, weil das Pumpventil undicht war und die meiste Luft seitlich abzischte, je höher der Druck im Rad wurde.
    Aber immerhin konnte man schon versuchsweise fahren.
    Nach mehr als drei Stunden hatten sie den Reifen endlich wieder montiert, sahen aus wie Untergrundarbeiter und fühlten sich entsprechend. Natürlich waren die Radmuttern unterschiedlich angezogen, das Rad stand etwas schräg und mußte sich bei schneller Fahrt zwangsläufig losschlagen. Aber wenn man im Schneckentempo schlich…
    »Wir sollten zurückfahren und den Wagen Umtauschen«, sagte Nicole. Unwillig und bekümmert sah sie an sich herunter und begann in einem ihrer Koffer zu wühlen.
    »Lohnt sich nicht«, erwiderte Zamorra. »Wir sind näher an den Dörfern als an der Stadt. Und vielleicht finden wir im ersten Dorf ein paar Kisten oder große Steine, die wir unterlegen können, um das Rad richtig gerade aufzuspannen.«
    Nicole streifte den Kurzoverall ab und präsentierte sich ungeniert in strahlender Nacktheit.
    »Was ist denn jetzt los?« fragte Zamorra.
    Seine Lebensgefährtin kramte einen kurzen Rock und eine dünne Bluse aus dem Koffer. »Meinst du, ich kann in dem verdreckten Ding dem Dorfhäuptling meine Aufwartung machen?« fragte sie empört und stieg in die frischen Kleidungsstücke.
    Bill Fleming schüttelte nachdenklich den Kopf.
    »Mußt du ausgerechnet diese Sachen anziehen?« fragte er. Der blaue Rock war superkurz, der neuesten Mini-Mode nach, und ließ mehr als notwendig von ihren sonengebräunten Beinen sehen, und die gelbe Bluse war hauchdünn und verwegen durchscheinend. Aber das war es bestimmt nicht, was Bill störte.
    »Soll ich etwa nackt herumlaufen?« protestierte sie. »Du Wüstling!«
    »Genau diese Sachen«, sagte der Historiker dumpf, »trug das Mädchen, das ich vorhin in meiner Traumvision sah und das vor der Sanddüne zu flüchten versuchte, bis die Hände aus dem Boden zupackten…«
    ***
    »Wir wollen anfangen«, drängte Joern Skagen. »Auf, auf, macht euch fertig!«
    Die Mädchen murrten enttäuscht. »Das Fest fängt doch gerade an«, beschwerte sich Teena. »Es wird doch erst noch lustig…«
    Skagen winkte heftig ab. Seine linke Hand lag auf der Schulter des Häuptlings. »Wir nutzen die Zeit«, sagte er. »Es ist jetzt nicht mehr so fürchterlich heiß, und wir haben noch drei oder vier Stunden, bis es dunkel wird. Außerdem können wir dann ein paar Sonnenuntergang-Bilder machen, den Pfahl im Gegenlicht und so. Wenn wir fertig sind, kann weiter gefeiert werden.«
    Teena hob die Schultern. »Und was sagen unsere schwarzen Freunde dazu?«
    »Sie richten sich nach den Worten ihres Häuptlings«, stellte Joern Skagen fest. »Wenn wir heute noch fertig werden, sparen wir eine Menge Geld.«
    Monty Craft sah ihn nachdenklich an. Golosse und Skagen bildeten ein merkwürdiges Bild, wie sie da nebeneinander standen, und irgendwie paßten sie zusammen. Craft wunderte sich, daß es ihm nicht schon früher aufgefallen war. Skagen besaß das gleiche verschlagene Gesicht wie der Häuptling.
    Vielleicht hatte Craft zu lange unter Schwarzen gelebt, um die Weißen auf Anhieb richtig einschätzen zu können…
    Er beschloß, auf der Hut zu sein.
    Golosse hielt eine kurze

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