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0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht sterben! Wollte nicht von der Düne verschüttet werden oder im Fließsand versinken!
    Da begann er zu laufen.
    Und jeder Schritt war ein schmerzhafter Schlag in seinem Kopf…
    ***
    »Warum weiß er nicht, wer er ist, wenn er weiß, daß der Wer-Löwe in diesem Dorf lebt?« fragte Nicole. Zamorra drehte den Kopf und sah Bill und seine Gefährtin hinter sich stehen. Auch sie bekamen die Übersetzung des Amuletts mit.
    »Ich glaube ihm«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Er ist ehrlich und bewirkt nichts Böses. Wenn er es wüßte, würde er es mir sagen.«
    »Nichts Böses? Langsam, Alter«, sagte Bill. »Er hat die sogenannten Frevler verflucht, und sie sind alle verschwunden. Alle Mädchen. Nur Monty nicht.«
    »Weil dieser Mann«, warf Mbus ein, »unsere Bräuche ehrt. Er kämpfte mit sich. Mehrmals versuchte er die Frevler von ihrem Tun abzubringen. Darum konnte er dem Fluch nicht anheimfallen.«
    Nicole kauerte sich neben dem Medizinmann nieder. Wenn Zamorra ihn für ehrlich und gut hielt, dann stimmte das. Mbus hatte den Traditionen seines Glaubens nach gehandelt, wie er handeln mußte, als er den Fluch aussprach. Es war kein böser Schadzauber, den er bewußt lenkte, um sich zu bereichern oder seine Position zu verbessern.
    »Nimm den Fluch zurück«, bat sie. »Es gibt andere, bessere Möglichkeiten, die Frevler zu strafen.«
    Mbus lächelte bitter.
    »Ich kann ihn nicht zurücknehmen«, sagte er. »Selbst dann nicht, wenn ich es wollte. Der Lauf der Dinge ist festgeschrieben. Es war so bestimmt, und niemand kann es ändern. Jetzt nicht mehr. Ich kann den Fluch nicht wenden.«
    »Und wenn du die Erdgeister darum bittest?«
    »Auch sie können es nicht«, sagte Mbus. »Einmal gesprochen bleibt gesprochen. Das Rad der Zeit dreht niemand zurück.«
    »Es gibt nur die Möglichkeit, daß ich versuche, diesen Fluch mit der weißmagischen Gewalt zu zerbrechen«, sagte Zamorra. »Dazu muß ich hinüber. Zeige mir den Weg, Mbus.«
    Mbus beugte sich vor. Seine Hände berührten Zamorras Schläfen. Etwas Unsichtbares strömte zwischen den beiden Männern hin und her.
    Dann lehnte sich der Alte wieder zurück.
    »Es ist gut«, sagte er.
    Zamorra erhob sich. »Dann werde ich gehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Nicole entschlossen und hakte sich bei ihm ein.
    Zamorra war einverstanden. Nicole war alles andere als ein hilfloses kleines Mädchen. Sie wußte sich sehr wohl überall durchzubeißen und konnte ihm eine wertvolle Hilfe sein.
    »Bill, halte den Häuptling ein wenig unter Beobachtung«, sagte Zamorra. »Ich hoffe zwar, daß ich vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück bin, aber…«
    »Du meinst, er sei der Wer-Löwe? Aber das Amulett hat doch schon einmal…«
    »Das Amulett spricht nicht direkt auf den Wer-Löwen an«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Ich weiß nicht, warum das so ist. Aber sei ein wenig wachsam. Vorsicht hat noch niemandem geschadet. Ich denke da auch mehr an einen überraschenden Überfall auf Mbus. Der Häuptling ist ihm gar nicht grün, zumal jetzt nicht, wo durch den Fluch die Macht des Medizinmannes bestätigt wurde.«
    »Und wohin gehst du jetzt?« fragte Bill. »Ich meine, ihr zwei?«
    Zamorra lächelte siegessicher.
    »Nach drüben«, sagte er. »Wo und was auch immer das ist. Mbus hat mir den Weg gezeigt.«
    »Ich trauere um zwei Freunde«, sagte Mbus leise und wiegte seinen Oberkörper in einem langsamen Rhythmus hin und her.
    ***
    Teena stürzte, als ihre Umgebung sich veränderte. Sie hörte die anderen Mädchen aufschreien, die ebenfalls zu den Fahrzeugen gekommen waren, um sich etwas mehr anzuziehen.
    Aber jetzt waren die Fahrzeuge, die anderen Menschen und das Dorf verschwunden. Statt dessen gab es die große, rote Wüste, über der eine kleine weiße Sonne grell brannte.
    Die Blonde glitt in den Sand, fühlte, wie er unter ihren zupackenden Händen nachgab. Treibsand?
    Monique schrie entsetzt. »Ich sinke ein!«
    Teena machte diese Beobachtung an sich selbst nicht, aber als sie den Arm anwinkelte und die Hand eintauchte, wunderte sie sich nicht, weil es ihr so mühelos gelang.
    »Hinlegen«, rief sie. »Flach hinlegen! Das verteilt das Gewicht, und ihr sinkt nicht ein! Wer ist alles hier?«
    Auch Cora Williams und Sybil Jenkins waren hier.
    »Wo sind denn Joern und Monty?« fragte Cora und rief nach den beiden Männern. Aber es kam keine Antwort.
    Teena grinste unwillkürlich. »Toll, diese Sache. Glatte Geschlechtertrennung…«
    »Wo sind wir überhaupt?

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