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0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

0225 - Blüten mit dem Todeszeichen

Titel: 0225 - Blüten mit dem Todeszeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blüten mit dem Todeszeichen (2 of 3)
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dem Zimmer herausgekommen? Die Tür war doch von innen abgeschlossen!«
    »Wahrscheinlich über die Balkons. Einer liegt über dem anderen. Wenn der Mörder ein bißchen gewandt und schwindelfrei war, konnte er leicht von einem Balkon zum anderen abwärts klettern.«
    »Wann wurde Moore denn ermordet? Weiß man das schon?« erkundigte sich Phil.
    »Unser Doc sagte, es müßte zwischen ein und drei Uhr früh gewesen sein«, erwiderte Flopiere. »Man kann den Leuten gar nicht oft genug predigen, sie sollen nachts die Türen und Fenster zumachen. Auch in den oberen Etagen. Sie sehen es ja, daß ein geschickter Kerl sogar bis zum dritten Stock hinaufklettern kann.«
    »Haben Sie sich schon ein bißchen über Moore umgehört?« erkundigte ich mich.
    »Noch nicht. Aber unsere Leute werden damit anfangen, sobald die Durchsuchung des Zimmers abgeschlossen ist. Wir haben natürlich alle glatten Flächen nach Fingerabdrücken abpinseln lassen. Wie üblich fanden wir einige hundert Prints. Natürlich stammen sie in erster Linie von den Stubenmädchen, von Moore selbst und vom Etagenkellner. Jetzt müssen wir uns von sämtlichen Hotelangestellten die Fingerabdrücke geben lassen, damit wir ihre aussortieren können. Vielleicht hat der Täter doch auch seine Abdrücke zurückgelassen. Aber ich habe wenig Hoffnung.. Welcher Mörder ist heutzutage schon so blöd, seine Fingerabdrücke am Tatort zurückzulassen? Da kann er ja auch gleich seine Visitenkarte auf die Leiche legen.«
    »Haben Sie bei Moore Briefe oder dergleichen gefunden?« fragte ich. »Oder ein Notizbuch?«
    »No. Das einzige Papier, das in seinem Zimmer war, ist dies!«
    Flopiere klopfte auf das dicke Bündel Geldscheine. Ich drückte meine Zigarette im Aschenbecher aus und brummte:
    »Bei uns ist es in den letzten Tagen wie verhext. Was wir auch immer anpacken, alles geht schief. Jetzt ist uns wieder die Spur des Falschgeldes abgeschnitten. Es sieht so aus, als ob sich alles gegen uns verschworen hätte.« Leutnant Flopiere nickte, während er sich über sein flachsblondes Haar strich, das er sehr kurzgeschnitten trug.
    »Ich kenne das«, sagte er. »Habe ich auch schon erlebt. Lassen Sie sich nicht unterkriegen. Irgendwann kommt immer der Lichtblick, und nach jeder Pechsträhne wendet sich das Blatt einmal. Wie lange bleiben Sie noch hier?« Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung, Leutnant. Es hängt von unserem Chef ab. Wir werden nachher mit ihm telefonieren und seine Weisungen erbitten. Vielleicht kommandiert er uns sofort nach New York zurück, vielleicht werden wir auch beauftragt, hier zu bleiben und abzuwarten, ob man den Mörder erwischt. Wir sagen Ihnen jedenfalls Bescheid, wenn wir abreisen sollten.«
    Flopiere stand auf.
    »Gut«, sagte er. »Solange Sie hier sind, halte ich Sie auf dem laufenden. So long!«
    Wir nickten ihm zu. Als er schon an der Tür war, drehte er sich noch einmal um.
    »Warum ist dieser Moore eigentlich nicht verhaftet worden, wo er doch. Falschgeld umsetzte?« fragte er.
    »Weil dann die Hersteller gewarnt wären und sich womöglich erst einmal ein halbes Jahr zurückhalten würden. Was nützt es, wenn man einen kleinen Verteiler faßt, während die Hersteller und die Platten nicht erwischt werden?« gab ich zur Antwort. »Das Schatzamt hat uns eine Woche Zeit gegeben. Solange wird man nichts von den Fälschungen verlauten lassen, so daß sich die Falschmünzer sicher fühlen können. Innerhalb dieser Woche müssen wir die Bande, haben.«
    Flopiere runzelte die Stirn.
    »Arbeiten nach Termin«, knurrte er. »Sicher eine Sache, die Sie gern haben, was? Und dann noch Moore umgelegt! Ich möchte wirklich nicht in Ihrer Haut stecken.«
    »Sie haben verdammt recht, Flopiere«, nickte ich. »Es ist zum Auswachsen. Eine Woche ist so schon nicht viel Zeit, aber jetzt — durch Moores Tod — ist es beinahe aussichtslos.«
    Der Leutnant verließ uns. Wir blieben zurück und waren in der Stimmung, wo jede Fliege an der Wand stört.
    »Neville zum Tode verurteilt«, brummte Phil. »Der Urheber eines Banküberfalles noch immer auf freiem Fuß. Vier Killer hinter dir her. Und die Falschgeldspur wieder abgeschnitten. Was kann jetzt eigentlich noch passieren?«
    Als ob uns das Schicksal eine Antwort geben wollte, klopfte es an der Tür. Ich rief »Herein!« und sah neugierig auf die Klinke. Sie wurde niedergedrückt. Ein Page stand auf der Schwelle. Er hielt ein Päckchen in der Hand.
    »Das ist für Mister Cotton soeben am Empfang abgegeben

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