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0225 - Das Lavamonster

0225 - Das Lavamonster

Titel: 0225 - Das Lavamonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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armer Vater auf sein Mittagessen wartet…« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. »Dafür habe ich etwas entdeckt, während du spazieren warst. Komm mit!«
    Er wandte sich um und ging voraus. Er war es gewohnt, daß seine Tochter ihm widerspruchslos folgte. Das tat der Dämon denn auch; Neugier, die fast schon menschlich war, trieb ihn dazu, das Verhalten des Mannes eingehend zu studieren und danach zu entscheiden, ob er weiterleben durfte oder beseitigt werden mußte.
    Die Gedanken des Dämons waren von eiskalter Logik, bar jeden menschlichen Gefühls…
    Der Mann betrat Lucias Zimmer.
    »Da!« sagte er. »Schau dir das an!«
    »Du hast also mein Zimmer durchsucht!« fuhr die vermeintliche Tochter auf.
    »Ich suchte nach dir, und da fand ich das hier!« Er griff zu und hob ein verwegen geschnittenes Kleid hoch. »Woher hast du das? Das ist eine Unverschämtheit! Es zeigt ja fast alles! Und die Telefonnummer ist wohl die eines deiner gewiß zahlreichen Verehrer, wie? Ein Hotel in Neapel! Mit einem Jungen aus dem Dorf gibst du dich wohl gar nicht mehr ab !«
    Damit war die Entscheidung gefallen. Die Telefonnummer war wichtig. Das Wissen darum war das Todesurteil für den Mann.
    »Antworte mir gefälligst!« schrie er die falsche Lucia an.
    Der Dämon wartete nur so lange, bis der Zettel mit der Telefonnummer zu Boden flatterte. Dann verwandelte er sich.
    Lucias Gestalt straffte sich, wuchs empor. Das Kleid verschwand. Flammen tanzten über den Körper, der zu Lavaschlacke wurde und von innen heraus glühte.
    Fassungslos und entsetzt verfolgte der Mann die Verwandlung seiner Tochter in einen Dämon. Er begriff nicht, was hier geschah. Und als er erkannte, daß er sich in tödlicher Gefahr befand, war es bereits zu spät. Die feurigen, glühenden Hände des Lava-Dämons packten zu.
    Galuna kam nicht einmal mehr dazu, einen Schrei auszustoßen…
    ***
    »Nichts zu machen«, sagte Zamorra, dem der Schweiß von der Stirn perlte. »Es geht einfach nicht. Die Blockade sitzt zu tief. Es muß eine Schutzwirkung sein, eine Sperre, die aus dir selbst kommt, Teri. Denn ich kann keine schwarzmagischen Blockaden in dir erkennen.«
    Die Druidin nickte düster.
    »Schade«, sagte sie. »Aber wie ist diese Sperre möglich? Wie konnte sie entstehen?«
    Zamorra hängte sich das Amulett wieder um. Es war so stark gewesen wie selten zuvor, und doch war es ihm nicht gelungen, in die Tiefen von Teris Unterbewußtsein vorzudringen und die verschütteten Erinnerungen wieder hervorzuholen. Er fühlte auch keine künstliche Sperre, wie sie hätte da sein müssen, wenn der Gegner, der aus dem Lager der Schwarzen Magie stammen mußte, Teri die Erinnerung genommen hätte.
    »Es gibt mehrere Möglichkeiten«, sagte der Parapsychologe. »Entweder besitzt du selbst diese innere Schutzeinrichtung, oder Merlin hat dir etwas mitgegeben, das dich daran hindert, unter Zwang Aussagen machen zu können. Und weil diese Barriere von Weißer Magie ist, spricht das Amulett nicht darauf an. Ich kann die Sperre nicht finden und deshalb auch nicht beseitigen.«
    »Ich muß also bis auf weiteres mit einem Loch in der Erinnerung leben«, sagte die Druidin. »Das ist unheimlich.«
    »Wahrscheinlich hast du das Buch irgendwo versteckt, und der Fremde wollte dir das Geheimnis entreißen«, überlegte Zamorra. »Da sprach dann diese Schutzvorrichtung an. Hoffentlich früh genug. Denn das könnte bedeuten, daß sich das Buch noch hier befindet.«
    Nicole begann bereits das Zimmer abzusuchen. Aber sie fand nichts. Weder in einem der Schränke noch unter dem Bett oder im Bad hinter einem Vorhang…
    »Also hat er es doch entdeckt und mitgenommen«, murmelte Zamorra. »Künstlerpech. Jetzt wissen wir nicht einmal, um was es in diesem Buch ging. Und wir wissen durch Teris Gedächtnisblockade auch nicht, wer der Bursche war.«
    »Wir könnten das Hotelpersonal fragen.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Zwecklos, Nici. Unser unbekannter Freund hat sich magisch eingeschlichen, da bin ich vollkommen sicher.«
    Teri erhob sich.
    »Ihr entschuldigt mich wohl«, sagte sie. »Ich muß mich ein wenig erfrischen, und dann brauche ich ein paar Stunden Ruhe. In der Zwischenzeit könnt ihr…«
    Nicole nickte und hob die Hand.
    »Wir werden uns um unser ursprüngliches Problem kümmern, um diese Schriftrolle, die angeblich der Bibliothek der Sibylle entstammen soll.«
    Teri winkte ab. »Ich dachte, die wäre anno Filzpantoffel zerstört worden…«
    Nicole grinste.
    »Stimmt. Der

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