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0225 - Das Lavamonster

0225 - Das Lavamonster

Titel: 0225 - Das Lavamonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zerstörer war ein gewisser Professor Zamorra!«
    »Oh«, machte Teri nur noch, tat einen Schritt vorwärts und verschwand per zeitlosen Sprung in ihrem eigenen Zimmer.
    »Es ärgert mich wahnsinnig, daß wir das verdammte Buch wieder los sind«, knurrte Zamorra und schlug sich mit der Faust in die offene Handfläche. »Aber gut, wir haben noch zu tun. Ich…«
    Es war der Moment, in welchem das Telefon anschlug.
    ***
    Der Lava-Dämon wandelte sich wieder um. Nach kurzer Zeit stand »Lucia« wieder in ihrem Zimmer. Gleichgültig betrachtete sie die Ascheflocken, dann spielte ein zynisches Lächeln um die Mundwinkel des siebzehnjährigen Mädchens. Der Lava-Dämon war mit sich zufrieden. Jetzt besaß er schon drei Gestalten, mit denen er sich tarnen konnte.
    Etwas durchzuckte ihn, ein eigenartiger Gedanke, von dem er nicht sagen konnte, wie er darauf kam.
    Schwarze Familie… Fürst der Finsternis… Asmodis… viele Gestalten…
    Der Lava-Dämon wußte nicht, daß es eine Art Rasseerinnerung war, die auch er besaß, obgleich er erst vor kurzer Zeit »geschaffen« worden war. Asmodis, der Herrscher der Schwarzen Familie der Dämonen, besaß ebenfalls die Fähigkeit, verschiedene Gestalten annehmen zu können.
    Aber der Lava-Dämon drängte dieses Gedankenbild sofort wieder zurück. Schön, dann gab es in ihm jetzt also einen zweiten Gestaltwandler. Vielleicht konnte er das später ausnutzen und Asmodis den Herrscherthron streitig machen…
    Aber das gehörte jetzt nicht hierher.
    Der Lava-Dämon bückte sich und hob den Zettel mit der Telefonnummer auf. In seiner menschlichen Tarngestalt konnte er dies tun, ohne daß das Papier Feuer fing.
    Ein Hotel in Neapel, hatte Galuna gesagt. Das hieß, daß er vielleicht schon einmal dort angerufen hatte, aber in der Vermittlung hängengeblieben war, weil die Telefonautomatik selbsttätig dorthin zurückschaltete, wenn nach einem gewissen Zeitraum niemand abhob. Das hieß, daß der Angerufene zum Zeitpunkt des Anrufs nicht im Hotel war.
    Der Dämon wunderte sich nicht über sein eigenes technisches Verständnis, über das mancher Sterblicher nicht verfügte.
    »Lucia« wollte das Haus schon wieder verlassen, als ihr ein anderer Gedanke kam. Wenn dieser andere ein Mann war, ließ er sich vielleicht leicht irreleiten. In einem hübschen jungen Mädchen würde er niemals eine Gefahr für sich sehen. Und die falsche Lucia beschloß, sich noch ein wenig hübscher zu machen.
    Sie zog das verwegene und freizügige Kleid an. Dann nahm sie Lucias Handtasche mit der Geldbörse mit und verließ das Haus.
    Im kleinen Laden ein paar Häuser weiter besorgte sie sich Telefonmarken, ging zum öffentlichen Fernsprecher und rief die Telefonnummer an. Schon nach dem zweiten Freizeichen wurde abgehoben.
    »Professor Zamorra«, meldete sich jemand mit unverkennbar französischem Akzent.
    »Ich bin’s, Lucia«, sagte der Lava-Dämon. »Ich muß dringend mit Ihnen sprechen. Kann ich zu Ihnen kommen?«
    »Geht es um die Sache mit dem Lavamann? Haben Sie eine neue Beobachtung gemacht?« fragte eine warme, sympathische Stimme zurück.
    »Ja«, sagte der Lava-Dämon.
    »Gut. Kommen Sie. Finden Sie das Hotel, oder muß ich Ihnen den Weg beschreiben? Es liegt direkt am Hafen, die teuerste Hütte am Platz.« Zamorra lachte leise.
    Den Dämon ließ es kalt. »Beschreiben Sie, bitte!«
    Wenig später war er in Salvatores altem Fiat unterwegs nach Neapel.
    Das Unheil nahm seinen Fortgang.
    ***
    Teri fühlte sich erschöpft und abgekämpft. Zwei, drei Tassen starker Kaffee und eine Dusche würden sie darüber hinwegbringen. Sie erinnerte sich zwar nicht daran, aber ihre ganze körperliche und geistige Verfassung deutete darauf hin, daß sie einen erbitterten und zähen Kampf mit magischen Mitteln hinter sich hatte.
    Sie griff zum Telefon und bestellte über den Zimmerservice Kaffee. »No, Signore, keinen Espresso, sondern richtigen Kaffee, oder weiß man in Ihrer Küche nicht, wie man den kocht? Eine ganze Kanne voll, aber der Löffel muß drin steckenbleiben!«
    Dann zog sie sich aus, schleuderte die verschwitzten Kleidungsstücke irgendwohin und stellte sich unter die Dusche. Eiskaltes und kochendheißes Wasser brachte ihren Kreislauf wieder in Schwung und ließ sie klarer denken.
    Sie frottierte sich ab und wollte nach dem Koffer greifen, als ihr Kaffee kam. Der Zimmerkellner machte große Augen, als Teri ihm öffnete, und noch größere, als die nackte Versuchung ihm lediglich einen Tausendlire-Schein als

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