Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Freund«, sprach er zu Ron Greenwood.
    »Ja, ich hole ihn nur aus einer bestimmten Stadt in Schottland.«
    »Und wo?«
    »Das verrate ich nicht.«
    »Sie Schelm«, lachte Al und legte besitzergreifend einen Arm um Maureen, so daß seine beringte rechte Hand auf ihrer nackten Schulter zu liegen kam und sie den Schweiß fühlte.
    »Jetzt werden wir tanzen, kleine Maureen. Die Musik ist genau richtig für mich. Nicht so hektisch und rockig, sondern soft, einschmeichelnd.«
    Maureen lachte amüsiert. »Al, Sie kennen ja Worte, einfach sagenhaft.«
    »Man bleibt eben jung.« Er zog Maureen vom Geländer weg, die Ronny Greenwood noch einen ergebenen Blick zuwarf.
    Der Werbemann lächelte nur falsch. Er wußte selbst, wie man zu reagieren hatte, wenn man einen guten Kunden nicht loswerden wollte. Sollte sich Maureen ruhig ein wenig abstrampeln.
    Gedankenverloren wischte er sich ein imaginäres Stäubchen von seinem weißen, mit Goldfäden durchwebten Jackett. Er schaute dem Paar nach, das auf die beleuchtete Tanzfläche zusteuerte.
    Der Mann interessierte ihn nicht. Ein Widerling mit viel Geld. Aber er sah Maureen mit dem herrlichsten Gang, den er je bei einer Frau gesehen hatte. Obwohl das Kleid eher wie ein Gewand aussah, war es dennoch so eng geschnitten, daß sich die Bewegungen der Frau deutlich unter dem Stoff abzeichneten.
    Greenwood hatte das Gefühl, jede Hautfalte sehen zu können, und seine Lippen begannen nervös zu zucken. Schließlich drehte er sich ab und holte eine Zigarette aus dem goldenen Etui.
    Er zündete das Stäbchen an. Den Rauch blies er über das Geländer der Terrasse in die Nacht hinein. Er war froh, daß sie ihn in Ruhe ließen. In den ersten Stunden hatten ihn die Gäste regelrecht belagert, danach war es ruhiger geworden, und es wurde auch nicht mehr so viel über Geschäfte geredet. Man widmete sich angenehmeren Dingen, wie der Suche nach einer passenden Begleiterin. Jetzt hatten sich die Pärchen gefunden, und wer noch immer solo herumlief, der konnte sich einsargen lassen.
    Er überlegte. Die Party war schon ein Erfolg geworden, denn er hatte einige Abschlüsse tätigen können, die ihm viel einbrachten.
    Gleich am übernächsten Tag wollte er sich mit den Konditionen näher beschäftigen.
    Langsam rauchte er die Zigarette. Es war eine besondere Marke.
    Man konnte sie nicht kaufen, sondern mußte sie selbst drehen und sich auch die Tabakmischung herstellen. Der Schuß Marihuana durfte dabei nie fehlen, und den brauchte er auch, denn er machte ihn beschwingt, wenn er an dem Glimmstengel zog.
    Er wollte die Zigarette gerade ausdrücken, als er die Bewegung dicht vor seinen Augen wahrnahm. Wie ein winziger Schatten war da etwas vorbeigehuscht.
    Der Blick des Mannes richtete sich nach Nordwesten. Dort lag London zu seinen Füßen. Ein gewaltiges Lichtermeer, ein Puzzlespiel aus Licht und Schatten, Treibhaus einer kochenden Volksseele, die nach Vergnügen schrie, und irgendwo in der Ferne stiegen sogar farbige Leuchtraketen in den Himmel, denn dort wurde ein Feuerwerk abgebrannt, wahrscheinlich als Höhepunkt eines Jahrmarkts.
    Über der Stadt lastete am Beginn des Wochenendes eine drückende Schwüle. Es gab nicht oft solche Tage. Wenn sie kamen, dann knüppeldick, und da drehten die meisten Menschen durch, vor allen Dingen in den engen Straßen von Soho und mancher ärmlicher Viertel. Hier auf dem Dach könnte man es aushalten.
    London, das war der Kessel, hier oben stand Greenwood auf einem kühleren Berg und schaute mit herabgezogenen Mundwinkeln nach unten in die dunkle Schlucht, wo sich das Leben zusammenballte.
    Und doch schwitzte er. Sein Seidenhemd klebte auf der nackten Haut. Die dünne Kette mit dem Diamanten vor der Brust schien mit der Brust verwachsen zu sein. Wenn der wertvolle Stein von einem Lichtstrahl getroffen wurde, funkelte er hin und wieder wie ein fern am Himmel stehender Stern.
    Wieder die Bewegung.
    Greenwood schüttelte wütend den Kopf, denn das Insekt, um etwas anderes konnte es sich seiner Ansicht nach nicht handeln, war dicht vor seinen Augen vorbeigehuscht, machte kehrt und kam zurück.
    Er hörte das Summen.
    Eine Fliege war es nicht, die brummten nicht so laut, daß war eine Biene.
    Aber Bienen in dieser Höhe?
    Greenwood konnte das nicht begreifen. So hoch hatten sich die Tiere noch nie verirrt. Wenn er in einem Garten gefeiert hätte, okay, aber hier oben?
    Und die Biene war nicht allein.
    Eine zweite huschte heran, eine dritte, eine vierte, und sie hatten

Weitere Kostenlose Bücher