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0225 - Mord-Insekten

0225 - Mord-Insekten

Titel: 0225 - Mord-Insekten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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malträtierte. Auch ich sah nicht ein, ihm die Chance zu lassen, damit es an mir vorbeikam, nein, er hatte lange genug sein Spiel gezaubert, jetzt war ich an der Reihe, und ich wollte vor allen Dingen die Wendigkeit des Bentley ins Gefecht schicken.
    Suko tat genau das richtige und ließ die Scheibe nach unten fahren. »Sieh zu, daß du seitlich an ihn herankommst und es mir gelingt, zu schießen.«
    »Mal sehen.«
    Staub wirbelte in den Wagen. Zusammen mit den feinen, spelzigen Körnern der Ähren, die durch unseren Bentley wirbelten und das Atmen zu einer regelrechten Qual machten. Ich mußte husten, und meine Sicht verschlechterte sich.
    »Soll ich das Fenster schließen?« rief Suko.
    »Nein, versuche ihm eine auf den Pelz zu brennen.«
    »Einverstanden, aber dann mußt du anders fahren.«
    Da hätte Suko natürlich recht, und ich drehte das Lenkrad nach links. Der Wagen gehorchte gut. Zwar nicht glatt wie sonst, aber auch nicht störrisch schwang der Silbergraue in die Linkskurve.
    Für Sekunden wurde es wieder dunkel, die Scheinwerfer des LKWs strichen als helle Lanzen rechts an uns vorbei.
    Ich nahm die Kurve eng, sogar sehr eng, denn ich wollte an die Rückseite des Lastwagens gelängen, damit sich Suko die Chance bot, auf die Reifen zu feuern.
    Da ich zuviel Gas gegeben hatte, protestierte der Motor mit einem unwilligen Geräusch. Die Reifen wühlten den trockenen Boden auf, sie schleuderten Dreck und Staub in die Höhe, vor uns bewegten sich die Ähren wie Meereswogen. Wir hörten das Knacken und Knistern, wenn sie umgerissen wurden. Ich biß die Zähne zusammen und ließ meinen Fuß auf dem Gaspedal.
    Wir packten die Kurve.
    Der LKW vor uns war tatsächlich zu schwerfällig. Bis er sich gedreht hatte, befanden wir uns bereits hinter ihm, und jetzt schaltete ich das Fernlicht an, so daß die hellen Streifen an seinem Heck zu kleinen Sonnen explodierten.
    »Gut so!« rief Suko. Er drückte sich auf seinem Sitz hoch und streckte den linken Arm durch das Fenster. Der Chinese mußte mit links schießen, was ihm und mir überhaupt nicht paßte, aber sein Sitz befand sich nun mal links vom Fahrer.
    Es war ungeheuer schwierig, einen gezielten Schuß abzugeben.
    Noch ein weiteres Handicap kam hinzu. Das war der Staub, der wie eine nie abreißende Wolke zwischen unserem Bentley und dem verfluchten Lastwagen lag.
    Vielleicht hätte ein anderer geschossen, nicht so der Chinese. Er wollte keine Silbermunition verschwenden, denn den Reifen zu treffen, war bei dieser Schaukelei so gut wie unmöglich. Mein Freund schüttelte den Kopf. »Verdammt, das schaffe ich nicht.«
    Konzentriert hockte ich hinter dem Lenkrad. Meine Lippen bildeten einen Strich. »Soll ich näher ran?«
    »Das wird kaum helfen.«
    »Und dann?«
    »Ich versuche ihn zu überholen.« Suko warf mir einen schnellen Blick zu, in dem auch eine stumme Frage lag.
    »Ja, verflixt, ich mache es.« Dann gab ich Gas. Der Bentley wurde plötzlich schnell, viel schneller als der LKW, und wir kamen immer näher, wobei der andere wie eine Wand vor uns auftauchte.
    Jetzt erst reagierte Braddock. Wie ich vorhin, so versuchte auch er, Schlangenlinien zu fahren. Das schwere Auto schlenkerte von einer Seite auf die andere wurde durchgeschüttelt, hochgeworfen, fiel wieder zurück, mal trieb es weiter, und ich war von einer selten erlebten Verbissenheit erfüllt.
    Ich sah nichts anderes mehr, nur diesen verdämmten Wagen, und ich dachte daran, was sich unter der Ladefläche verbarg. Das absolute Grauen, ein gnadenloser Horror und unbeschreiblicher Terror, den ich stoppen mußte.
    Rechts wollte ich ihn überholen. Ich mußte noch mehr auf das Gas treten, denn auch der LKW beschleunigte. Der Fahrer wußte, daß es jetzt ums Ganze ging, er setzte alles auf eine Karte, denn auch sein Lebenswerk stand auf dem Spiel.
    Irgendwie spürte ich, daß die nächsten Minuten die entscheidenden sein würden.
    Das Kornfeld war gewaltig. Ich hatte nicht zurückgeschaut, aber ich konnte mir vorstellen, daß die beiden Wagen seltsame Schneisen hinterlassen hatten.
    Und weiter.
    »Ja, jetzt hast du ihn!« sagte Suko, als ich mich schon in Höhe des Hinterrades befand, so daß Suko sich aus dem Fenster beugen konnte, um zu schießen.
    Doch Braddock war schlau. Irgendwie mußte er geahnt haben, daß wir es zu einer Entscheidung kommen lassen wollten, denn er beschleunigte, und Suko, den Finger schon am Abzug, zog die Waffe wieder zurück.
    »Verflucht, es klappt nicht!«
    Und ob das klappen

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