Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0226 - Die Parasprinter

Titel: 0226 - Die Parasprinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufnehmen.
    Er fand ihn; jedoch in anderer Form, als er angenommen hatte.
    Unsichtbare Riesen schienen plötzlich auf ihn einzuschlagen. Er glaubte, sein Körper würde von hochverdichteten Strahlungen getroffen. Sie peitschten gegen Brust und Arme. Rakal Woolver stürzte zu Boden. Er hatte bereits das Bewußtsein verloren, ehe er den Schmerz des Aufschlages spüren konnte.
    Tronar Woolvers Versehen bestand lediglich darin, das falsche Kabel als Fluchtmedium gewählt zu haben. Wenn die Wellensprinter in fremde Raumschiffe oder Bauwerke eindrangen, bestand immer die Gefahr, an einem taktisch ungünstigen Ort zu rematerialisieren.
    Tronar entstand genau dort, wo er niemals hätte erscheinen dürfen - nämlich in der Zentrale! Das starke Kabel war der Hauptsteuerleiter zwischen dem Umformerraum und der Funkstation.
    Grek-1 stand noch immer vor den Kontrollgeräten der Ortung.
    Diese Abteilung war der kosmonautischen Zentrale angegliedert.
    Er wartete auf das Erscheinen eines terranischen Schiffes. Die positronische Auswertung der beiden Funksprüche ließ mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,001 Prozent den Schluß zu, daß der Maahkraumer durch eine hochwertige Automatik eingepeilt worden sein könnte.
    Für Grek-1 waren diese 0,001 Prozent ein lebenswichtiger Faktor. Er dachte nicht daran, ihn zu verniedlichen.
    Tronar materialisierte aus dem Steuerteil der Überwachungspositronik. Er glitt als leuchtender Nebel aus dem Verkleidungsgehäuse hervor und verstofflichte.
    Ehe er die Sachlage erfassen und folgerichtig verarbeiten konnte, war er bereits von Grek-1 und anderen Besatzungsmitgliedern der Funkzentrale gesehen worden.
    Tronars Erholungspause betrug nach einem so kurzfristigen Einfädelungsmanöver nur eine Viertelsekunde. Weite Hyperdurchgänge waren entschieden anstrengender.
    Diese Viertelsekunde hätte selbst den reaktionsschnellen Maahks nicht ausgereicht, entscheidende Maßnahmen zu treffen.
    Tronar wäre es normalerweise möglich gewesen, sofort das nächste Manöver einzuleiten und aus der Zentrale zu verschwinden.
    Sein Unglück waren die drei Roboter, die auf Grund des noch nicht aufgehobenen Katastrophenalarms anwesend waren. Ihre Waffenarme zuckten empor. Ihre Ortung hatte nur eine Fünfzigstelsekunde benötigt, um den so plötzlich aufgetauchten Sprinter auszumachen, ihn als Fremden einzustufen und den Feuerimpuls an das Waffensystem zu geben.
    Ihre Programmierung befahl ihnen, jeden Unbekannten mit Schockstrahlern anzugreifen.
    Ihre biegsamen Arme waren bereits auf Tronar gerichtet, ehe sich die Nebel vor seinen Augen verflüchtigt hatten.
    Er sah das Blitzen von drei Waffen. Die Paralysestrahlen schlugen mit ungewöhnlicher Wucht in seinen Körper ein und lahmten augenblicklich sein Nervensystem. Tronars Körper verhärtete sich noch während des Sturzes. Muskeln und Sehnen wurden verspannt.
    Sein letzter Gedankenfetzen galt seinem Bruder. Tronar versuchte zu lachen, aber es gelang ihm nicht mehr.
    Er war erst einige Minuten nach Rakal auf die Reise gegangen; einfach aus dem Grund, um abzuwarten, ob Rakal gut an seinem unbekannten Ziel ankam.
    Tronar war zuerst in einem kleinen Raum über der Umformerstation herausgekommen. Als er gefühlt hatte, daß Rakal auf einem Materiallift stand und mit ihm in einen anscheinend leeren Schaltsaal hinunterfuhr, war Tronar erneut zur Flucht gezwungen worden. Zwei Maahktechniker waren erschienen.
    Erst dieses Manöver hatte ihn in die Zentrale gebracht. Es war sein Unglück gewesen, daß er sich wieder dem gleichen Hauptkabel anvertraut und es diesmal bis zum Endpunkt durcheilt hatte.
    Die Erkenntnis, daß Rakal in Sicherheit war und daß man nach menschlichem Ermessen nichts von ihm wissen konnte, nahm er mit hinüber in die Dämmerung der Paralyse.
    Die Roboter hatten nur einmal geschossen. Nun ließen sie ihre Waffenarme sinken. Der Gegner war kampfunfähig.
    Grek-1 stand einen Moment wie erstarrt auf seinem Platz, Die vier Augen auf dem scharfen Grat seines Sichelkopfes richteten sich auf den Mann, dessen grüne Hautfarbe unter dem durchsichtigen Helm gut zu erkennen war.
    Grek-1 war über das plötzliche Auftauchen eines humanoiden Lebewesens nicht schockiert. Ihn bewegte ausschließlich die Frage, wie dieser Fremde in das Schiff eingedrungen war.
    Der gewaltige Körper des Maahks war 2,20 Meter hoch und in den Schultern 1,50 Meter breit. Als er sich in Bewegung setzte, war es, als rolle ein Felsblock auf den besinnungslosen Wellensprinter zu, dessen

Weitere Kostenlose Bücher