Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihn gab es nur den Dämon Susanoo. Die beiden haßten sich, sie waren Todfeinde, und würden sie es wirklich hier auf den Schienen des Achterbahn austragen?
    Eine unwahrscheinliche Vorstellung, die mich irgendwie bedrückte, denn diesem Kampf würden zahlreiche Zeugen zusehen. Menschen, die nichts begreifen konnten und mit hineingerissen wurden in den Kreislauf des Schreckens.
    Aber hatte der Goldene überhaupt Waffen? Ich sah nur den Dolch, und er steckte im Gürtel. Doch in der anderen Hand trug er etwas, das ich ebenfalls schon auf der Insel des Schweigens gesehen hatte.
    Amaterasus Fächer!
    Dieser Fächer war etwas besonderes. Zusammengeklappt eignete er sich hervorragend als Angriffswaffe. Klappte man ihn jedoch auseinander, wurde daraus eine Abwehrwaffe. Wenn Susanoo ihn nun mit dem Schwert attackierte, konnte der Goldene ihn abwehren. Aber würde der Fächer den Schlägen des Goldenen widerstehen können?
    Ich hoffte es und drückte dem Samurai beide Daumen, als er immer weiter auf Susanoo zuschritt. Nachdem die beiden nur noch eine Entfernung von höchstens vier Schritten trennte, blieb der Samurai stehen. Sie sprachen nicht, bis Susanoo lachte.
    »Ich freue mich«, sagte er, »daß du freiwillig gekommen bist. So brauche ich dich nicht erst zu suchen, um mir das zurückzuholen, was mir gehört. Gib mir den Fächer her!«
    »Den Fächer?« Diesmal lachte der Goldene. »Er gehört nicht mir, und er gehört auch nicht dir. Du weißt, daß er einzig und allein der Sonnengöttin Amaterasu zusteht.«
    »Na und? Ich bin ihr Bruder!«
    »Aber ein Geächteter.«
    Da lachte Susanoo.
    »Geächtet? Nein, niemals. Es war nur eine Rivalität zwischen uns. Sie hätte meinen Befehlen folgen sollen, dann wäre alles in Ordnung gewesen, so aber hat sie nichts, und auch ich habe nichts. Aber ich werde den Fächer meiner Schwester bekommen, das sage ich dir. Nicht umsonst habe ich das Drachenreich verlassen und bin in diese verfluchte Welt gekommen.«
    »Dann hole ihn dir!« peitschte die Stimme des Goldenen.
    Susanoo redete nicht mehr. Er griff an.
    Es war ein wuchtiger Stoß mit dem Schwert, den er führte, wobei sich seine Schwingen ausbreiteten und er leicht über der Schiene schwebte.
    Ich konnte diesem Fight nur zusehen, und ich kam mir vor wie damals auf der Insel des Schweigens, als Suko und ich Zuschauer beim Kampf der Giganten gewesen waren.
    Der Goldene hatte den Fächer. Ich konnte es kaum verfolgen, so schnell klappte er ihn auseinander und machte aus ihm eine Abwehrwaffe. Als er ihn auseinanderschlug, da ging eine glutrote Sonne auf, die auf der gesamten Fläche des Fächers als Bild zeigte.
    Amaterasus Zeichen. Das Stigma der Sonnengöttin.
    Ich vernahm das Singen, als das Schwert gegen den Fächer prallte. Mit der Spitze war es davor geschlagen, und es schaffte es nicht, den Fächer zu zerstören. Er war so hart gebaut, daß er auch dem Schwerthieb widerstehen konnte.
    Dann erfolgte die nächste Attacke. Leider konnte ich Susanoo nicht sehen, der Rücken des Samurais deckte mein gesamtes Blickfeld ab, aber ich hörte, wie der zweite Streich gegen den Fächer fuhr und eine lange Funkenspur in die Höhe schleuderte. Rotglühend war sie, und ihr folgte das Lachen des Dämons Susanoo.
    Bisher hatte der Goldene nicht aktiv in den Kampf eingegriffen, er hatte sich nur auf die reine Defensive beschränkt, und ich bekam Angst, daß es so bleiben würde.
    Susanoo schlug zu. Er setzte all sein Vertrauen in das gewaltige Schwert des Tokata, von dem die Sage umging, daß es in der Jigoku, der Hölle, geschmiedet sein sollte.
    Ich schaute weiterhin zu. Aber ich bekam Angst um den Goldenen, denn er wurde immer mehr zurückgetrieben, und er geriet auch in meine Richtung.
    Den Fächer allerdings, den beherrschte er meisterhaft. Wie er die Hiebe abwehrte, das war schon eine Schau für sich. Rechts und links wischten sie auf ihn zu. Bei jedem Treffer raste eine Funkenspur vom Fächer weg, schlug einen Bogen und verglühte.
    Noch stand der Dämon auf den Schienen, aber nicht mehr lange. Ich hatte den Gedanken kaum zu Ende geführt, als er seine Schwingen ausbreitete und sich erhob.
    Plötzlich schwebte er nicht nur vor dem Goldenen, sondern auch darüber. Bei dieser Attacke hielt er seine Waffe mit beiden Händen fest. Und seine Schläge kamen noch härter, noch gnadenloser und auch wuchtiger. Wie lange konnte der Goldene diesen Attacken standhalten? Und warum wehrte er sich nicht.
    Dann zog er den Dolch. Es gab einen freudigen

Weitere Kostenlose Bücher