0227 - Der Duplo und sein Schatten
er da.
Kal-Rah fieberte weiteren Eröffnungen des Fremden entgegen.
Er war jetzt überzeugt, daß tatsächlich sein Leben bedroht war.
Unter diesen Umständen mußte er den Maahk zu Verhandlungen bringen.
„Vor langer Zeit wurde mein Volk von den Arkoniden gewaltsam dazu gezwungen, die Milchstraße zu verlassen", sagte Grek-1.
„Nun kommen wir zurück, stärker als wir jemals in unserer Geschichte waren."
„Sechsecktransmitter?" wiederholte Kal-Rah fragend.
Grek-1 überhörte die Frage, In allen Einzelheiten erinnerte er sich jetzt an die Schmach, die man seinem Volk vor zehntausend Jahren terranischer Zeitrechnung zugefügt hatte.
„Wir sollten uns unterhalten, bevor Sie übereilte Entschlüsse fassen", sagte Kal-Rah, der das Schweigen des Wesens für Nachdenklichkeit hielt. „Sie gehen offenbar von dem Trugschluß aus, daß wir es sind, die diese Milchstraße beherrschen."
„Nein", widersprach Grek-1. „Die Terraner sind die Herren dieser Galaxis. Sie haben die Macht an sich gerissen."
„Das glauben Sie", warf Kal-Rah hastig ein. „Es ist jedoch nur noch eine Frage der Zeit, bis wir sie aus dieser Position verdrängt haben. Ein starker Verbündeter könnte uns dabei gute Dienste leisten."
Grek-1 begriff sofort, worauf der Akone hinauswollte. Und er begriff, daß er es hier mit dem Vertreter eines Volkes zu tun hatte, das vor keiner Intrige zurückschreckte, um die Terraner zu besiegen. Jetzt erst begann der Maahk-Kommandant zu verstehen, warum die Erinnerungen Tronar Woolvers an die Akonen nicht gerade freundlicher Natur waren.
„Ihr glaubt, daß euer Volk die Vorherrschaft in dieser Galaxis erlangen könnte?" erkundigte er sich vorsichtig.
Kal-Rah triumphierte innerlich. Er glaubte auf dem richtigen Weg zu sein. Der Maahk hatte nach dem Köder geschnappt, den ihm Kal-Rah geschickt angeboten hatte.
„Wir haben diese Galaxis schon immer beherrscht", sagte er überzeugend. „Wir waren nur für einen kurzen Augenblick abgetreten, um zu sehen, ob unsere Nachfahren, die Arkoniden, unser Erbe antreten konnten. Sie haben die Führung jedoch an die terranischen „Emporkömmlinge abgegeben. Jetzt sind wir an der Reihe. Wir werden unsere uralten Rechte zurückerobern. Wer immer uns hilft, wird dabei profitieren."
Grek 1 fragte sich, ob ihn der Akone für schwachsinnig hielt, weil er ihm ein derartiges Angebot unterbreitete. Noch niemals zuvor in seiner Laufbahn war ihm ein so leicht zu durchschauender Vorschlag gemacht worden. Grek-1 reagierte dementsprechend.
„Nichts kann unsere Pläne ändern, Akone. Wir haben einen Auftrag auszuführen."
Kal-Rah fragte sich verzweifelt, wie er dieses Bollwerk kalter Logik erschüttern konnte. Er mußte um sein Leben kämpfen, aber seine Worte waren offenbar nicht stark genug, um einen Erfolg zu erzielen. Kal-Rah war es gewohnt, daß seine Worte Eindruck machten, er hielt sich für einen Mann, der überzeugend sprechen konnte.
Der Umstand, daß er hier nur auf sachliche Ablehnung traf, blieb Kal-Rah zu einer Kurzschlußreaktion.
Er sprang zum Tisch und warf sich über die Metallplatte auf den Maahk.
Grek-1 wich noch nicht einmal aus. Seine Tentakelarme umschlangen den Akonen. Der alte Haß seines Volkes gegen die Arkoniden regte sich in ihm. Er schleuderte den kreischenden Kal- Rah über den Tisch zurück. Der Akone landete auf dem Boden.
Grek 1 betätigte den Summer. Zwei Maahks stürmten herein.
Grek-1 machte eine schwache Handbewegung.
„Schafft ihn hinweg!" befahl er. „Er ist noch unnützer als ich geglaubt habe."
Die beiden Raumfahrer packten den sich sträubenden Kal-Rah und trugen ihn mühelos hinaus.
Grek-1 verließ die Kabine. Sein Ziel war die Zentrale. Die weiteren Verhöre der Akonen konnten von den Wissenschaftlern durchgeführt werden. Er wußte alles, was ihm wichtig erschien.
Seltsamerweise fühlte er nach dem Zusammentreffen mit Kal- Rah eine schwache Sympathie für die Terraner. Ein Gegner der Akonen konnte nach Ansicht des maahkschen Kommandanten kein naturgegebener Feind der Maahks sein.
Grek 1 verlangsamte seine Schritte. Solche Gedanken mußte er unterdrücken. Die Meister der Insel hatten befohlen, die Milchstraße zu erobern.
Als Grek 1 die Zentrale betrat, weilten seine Gedanken noch immer bei den Terranern. Wie war es diesem Volk gelungen, innerhalb kurzer Zeit alle Gegner auszuschalten? Grek-1 glaubte nicht an Wunder. Die Terraner mußten unglaublich harte Kämpfer sein. In Greks Augen war das nicht unbedingt ein
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