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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kombüse."
    „Nennen Sie mich Majestät!" befahl der Greis. „Ich war in der Kombüse. Ich habe von diesem Rettichsalat zu mir genommen.
    Seitdem ist es mir schlecht."
    „Das bedaure ich, Majestät", beeilte sich Dunnegan zu versichern, während er darüber nachdachte, ob man Brawhrzwaran ein Abführmittel in seine Speisen getan hatte.
    „Dieses Schiff ist eine fliegende Folterkammer", behauptete der Sternenkönig. „Niemals zuvor in meinem Leben ist mir so etwas widerfahren. Wie lange dauert dieser Flug noch?"
    „Wir haben noch einen wichtigen Auftrag auszuführen, Majestät", sagte Dunnegan geduldig.
    Der alte Arkonide stand auf, schlang die Decke um sich und tappte wie eine zum Leben erweckte Mumie auf den Oberstleutnant zu.
    „Was sind Sie nur für ein Offizier?" fauchte er. „Wie konnte Perry Rhodan es wagen, mich in Ihre Obhut zu geben?"
    Vermutlich wußte Rhodan überhaupt nichts von der Existenz dieses Giftzwerges, dessen Königreich von weiteren fünfzig Giftzwergen bewohnt wurde, überlegte Dunnegan.
    „Der Raum ist schlecht geheizt", beklagte sich Brawhrzwaran und blieb dicht vor Dunnegan stehen. Seine tiefliegenden Augen funkelten. Er war häßlich und strömte einen intensiven Geruch aus. Dunnegan wußte, daß Seine Majestät sich nicht gewaschen hatte, seit Seine Majestät an Bord der LOS ANGELES gekommen war.
    „In der Kombüse ist es wärmer", sagte Dunnegan spitz.
    Seine Majestät, der König von Andraswar, stampfte, mit den Füßen auf, daß seine Knochen krachten.
    „Was wollen Sie damit andeuten?" schrie er.
    Dunnegan wich zurück. „Nichts, Majestät", sagte er hastig.
    Der Alte betrachtete Dunnegans unerwarteten Rückzug als Signal zum Vormarsch. Er stürmte auf den Oberstleutnant ein, trat aber auf die am Boden schleifende Decke und geriet ins Stolpern.
    Dunnegan fing ihn auf, bevor er stürzen konnte.
    „Lassen Sie mich los!" brüllte Brawhrzwaran empört.
    Die Decke glitt zu Boden. Die königliche Uniform, die vor Dreck glänzte, wurde sichtbar.
    Dunnegan hob die Decke auf und warf sie aufs Bett.
    „Haben Sie weitere Wünsche, Majestät?"
    „Ich möchte in die Zentrale", verlangte Brawhrzwaran.
    Ach du meine Güte, dachte Dunnegan entsetzt. Bisher war es ihm gelungen, Seine Majestät aus der Zentrale fernzuhalten. Der Arkonide wollte jetzt offenbar auch dort herumnörgeln.
    Bevor Dunnegan antworten konnte, knackten die Lautsprecher des Interkoms, und eine ruhige Stimme sagte: „Kommandant, bitte sofort in die Zentrale." Diese Aufforderung wurde noch zweimal wiederholt.
    Dunnegan ließ den König stehen und stürmte davon.
    „Nicht so schnell, Kapitän!" rief Brawhrzwaran und rannte Dunnegan nach.
    Dunnegan wußte, daß irgend etwas passiert war. Unter normalen Umständen würde man ihn nicht in die Kommandozentrale rufen. Als der Oberstleutnant den großen Raum, der genau in der Mitte der LOS ANGELES lag, betrat, fühlte er sofort die Spannung der anwesenden Männer.
    „Wir empfangen schwache Funkimpulse, Kommandant", sagte Reagan, der Erste Offizier der LOS ANGELES. Reagan war ein korpulenter Mann mit Tränensäcken unter den Augen. Das ließ ihn traurig aussehen. Als er Brawhrzwaran hinter Dunnegan in die Zentrale kommen sah, vertiefte sich dieser Ausdruck in seinem Gesicht beträchtlich.
    „Von einem anderen Schiff?" erkundigte sich Dunnegan.
    „Schwer zu sagen, Sir." Reagan hob die Schultern. „Es handelt sich um Notrufe. Ein gewisser Tronar Woolver, Spezialist der USO, scheint sie zu senden."
    Dunnegan schnippte mit den Fingern.
    „Das ist er!" rief er alarmiert. „Ich habe Anweisung vom Hauptquartier, sofort Kahalo anzufliegen, wenn wir Kontakt zu diesem Woolver aufnehmen."
    Reagan kniff die Lippen zusammen. „Soll das heißen, daß man im Hauptquartier auf diesen Funkruf wartet, Sir?"
    „Offensichtlich!" gab Dunnegan zurück. „Alle Wachschiffe im Zentrum der Milchstraße haben gleichlautende Anweisungen erhalten. Haben Sie schon festgestellt, woher der Notruf kommt, Reagan?"
    „Natürlich, Sir. Die Position des Senders verändert sich nicht.
    Deshalb ist es durchaus möglich, daß die Impulse nicht von einem Schiff kommen."
    Dunnegan ging auf den Kommandosessel zu.
    „Auf nach Kahalo!" sagte er. „Endlich hat die LOS ANGELES einmal Gelegenheit, sich einen Namen zu machen."
    „Was heißt das?" quäkte eine bekannte Stimme vom Eingang her. „Eine bessere Gelegenheit, als den König von Andraswar zu befördern, können Sie sich überhaupt nicht

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